Das
Leben und die Liebe "da drüben"
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(Buch Autor:
Rainer Gruhlke (C) 2005) Update:03.03.2019 |
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Dies sind nur Auszüge aus meinen
Buch.
Sorry, gute Zeilen brauchen nun
mal Zeit,
als Trost folgen demnächst weitere Kapitel zum lesen,
also Geduld noch......... |
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Die
Rechte
und das
Copyright
mit Inhalt dieser Seite
liegen ausschließlich beim
Autor:
Rainer Gruhlke |
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Um eventuelle Missverständnisse oder Unklarheiten mit den bei mir
dargestellten Personen und Orten in meinem Buch auszuräumen, werden alle
Namen und Personen namentlich verändert und aus meiner Sicht dargestellt,
sollten dennoch sich Personen oder Orte persönlich angegriffen fühlen, ist
dies ein Zufall. |
Ich bitte
jetzt schon um Entschuldigung.
Vielen Dank sagt der Autor. |
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Einleitung: Dieses Buch soll einen Beitrag zum besseren Verständnis zwischen
OST und WEST darstellen,
es soll aber auch die damalige Situation und
das Leben in der ehemaligen DDR zeigen,
es soll allen Menschen klar machen das
dieser Staat sich von heute auf morgen friedlich auflöste,
es soll zeigen das
die Menschen im OSTEN auch ein Leben und eine Bildung haben,
es soll zeigen das
alles nicht schlecht war, es soll zeigen das die Menschen dort auf was stolz
waren,
es soll zeigen das wir Kinder uns um selbst kümmern konnten, es soll
zeigen das es so was wie einen Zusammenhalt gab,
es soll zeigen das die Menschen
Toleranz und gegenseitiges Helfen kannten,
es soll zeigen das wir selber für
unser Missgeschick gerade stehen mussten,
es soll zeigen das EGO und NEID ein
Fremdwort war, es soll zeigen das die Eltern uns nicht aus der Patsche holten,
es soll zeigen das jeder seines Glückes Schmied war, das bei der Disco am Samstag ab 21:00 Uhr durch
komplette Ausweiskontrolle alle Jugendlichen unter 16 Jahren den Saal verlassen
mussten,
das die Zigarettenautomaten abgeschraubt wurden,
es soll
erinnert werden das Mann und
Frau eine Gleichstellung in Beruf und im Privat-Leben hatten,
es soll mitteilen
das die Menschen nach Öffnung der Grenzen den DDR-Alltag übernacht verloren,
das plötzlich die Schulkinder die neu zur Schule kamen kein
Pionierhalstuch tragen müssen,
das Kaufhalle einfach in Supermarkt umbenannt
wurde, das Poliklinik einfach in Ärztehaus umbenannt wurde,
das es keine Frösi
oder Trommel mehr
geben wird oder der
Eulenspiegel in Bravo gewechselt wurde,
statt Puffreisschokolade es nun Popcorn gab, das Vita-Cola nun Coca-Cola heißt,
das es keine Ganztagesbetreuung in Form von Tageskindergarten/Kindergrippen mehr
geben wird weil Mama arbeiten ging,
das 500 Gramm Brot (ein Pfund) nicht mehr 99 Pfennig kosten
wird,
das die Läden nun alles zu kaufen hatten und es plötzlich eine Freiheit geben soll........
(die Menschen Geld hatten und es nichts zu kaufen gab,
heute die Läden voll
stehen und die Menschen kein Geld mehr haben)
es soll aber auch nicht alles beschönigen was dort politisch oder moralisch passierte.
Heute sind alle diese Erinnerungen in einem gedanklichen
Museum gelandet, weil selbst die Strassen und deren Namen,
Schulwege und Schulen
es nicht mehr gibt und die ehemaligen Freunde oder Schulkameraden nicht mehr da
wohnen.
Der Alltag des Schülers mit Terminen bestimmt war, wie
Pioniernachmittage oder FDJ-Versammlungen, Kuchenbasare, Sportspartakiaden,
Ferienlager oder GST (Gesellschaft, Sport und Technik) Unterricht am Nachmittag
oder ESP- Einführung in die sozialistische Produktion,
PA (Produktive Arbeit) wo in Betrieben wir im
Alter von 14 Jahren 4 Stunden in der Woche arbeiten mussten und es ärztliche
Schuluntersuchen jährlich gab, wir in AG's Arbeitsgemeinschaften nach dem
Schulunterricht uns trafen (Kochen, Stricken, Musizieren, Nachhilfestunden)
Schulapelle mit Auszeichnungen oder Strafen und
Lobeshymnen auf den Sozialismus gab.
Die Schulklassen ihre Patenbetriebe mit selbst erdachten
Programmen überraschten. Die Schule einmal im Jahr zum Wettbewerb der Klassen
zum Altstoff sammeln aufrief und die beste Klasse dann beim Schulapell einen Wimpel bekam
und in der lokalen Zeitung "Das Volk" erwähnt wurde.
Sie sollen teilhaben an eine Geschichte oder Erzählung eines
Menschen aus der ehemaligen DDR, der 26 Jahre seines Lebens dort verbrachte und
im Februar 1989 noch in den Westen floh um ein neues Abenteuer mit neuem
Lebensgefühlen sowie die Verwandlung in das westliche Niveau suchte und
gefunden hat.
Ihnen wird nur das Leben und die Erlebnisse bis zur Übersiedlung
in den Westen erzählt,
alles danach kennen Sie ja
selber...
Dem Autor
ein Bedürfnis es ist dies in einem Buch fest zu
halten.
Ich würde
mich über positive aber auch negative Urteile sehr freuen und hoffe Ihnen
ein
spannendes zeitgeschichtliches Werk präsentieren zu können.
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Kapitel 1: Gerechtigkeit kannten die nicht...
....nachdem endlich lang ersehnt mal wieder eine Schuldisco (8. bis
10.Klasse) in unserer Aula sich ansagte,
wollten einige Schulkollegen diesmal mutig
sein und sich endlich an die Girl's wagen die für uns Mode und Stil hatten.
Dies
war aber nicht so leicht da ja die anderen Jungs aus den höheren Klassen
Anspruch auf die wohl tollsten Mädels erhoben.
Also wurde die Idee geboren:
mutig ist, wenn man nur ein bisschen Alkohol zu sich nimmt,
also dachten wir
schon so an Kuba-Libre oder Cola-Wodka. Immerhin waren wir schon 14 Jahre alt und
hatten Jugendweihe gehabt und die Lehrer sagten "Sie" zu uns,
es ja auch möglich
sein sollte im Konsum etwas Alkohol zu bekommen. Gesagt und getan besorgten
einige von uns die edlen Getränke und versteckten dies in der Mädchentoilette
unserer Schule.
Während der Disco nahmen dann abwechselnd wir immer einen Schluck und die Girl's
mit. Ich habe dies auch gemacht nur leider kein Mädel abbekommen, hatte ja ne
Freundin sie konnte nicht dabei sein, Heike war noch in der siebten Klasse
und erst zwölf. Am nächsten Tag bekamen wir mit das an dem Disco-Tag Bilder in
den Schulgängen runter gerissen wurden, irgend jemand plauderte wir die Jungs
von der B hätten uns mit Alkohol besoffen und dann im Streit um die Mädels die
Bilder von der Wand gerissen. Nun wusste jeder von uns das dies ein Schwindel
war,
denn in solchen Sachen hielten wir schon dicht, vertrauten uns. Schließlich
musste jeder von uns Buben einzeln bei unserer Schul-Direktorin antanzen. Da wir
ja schon wussten das es nicht gut ausgehen würde machten wir dann ab doch die
Wahrheit zu sagen und gaben unseren kleinen Umtrunk zu und mussten unter
verschiedenen Vorwürfen sagen wer alles beteiligt war.
Die angeblich herunter
gerissenen Bilder wovon es überhaupt keinen Beweis gab, dann nicht mehr im Mittelpunkt
stand sondern unserer kleiner Umtrunk. 24 Stunden später gab es einen Appell auf
dem Schulhof für die gesamte Schule, wir einzeln vorgeführt (nur wir von der
bösen 8.B Klasse) und präsentiert wie Verbrecher, bekamen einen Verweis mit
Benachrichtigung der Direktoren von den Betrieben unserer Eltern. Dann sollte
noch unserer Schulklassenrat sich Erziehungsmaßnahmen für die Eltern ausdenken
von uns gestraften. Ich hatte Glück im Unglück da meine Mutter gerade den
Arbeitsplatz wechselte die Schule aber davon nichts mit bekam ich aber davon
ausging wenn dies meine Mutter erfuhr würde sie mich grün und blau schlagen.
Schweren Herzens bin ich dann nach Hause und gab meine Tat zu. Mam glaubte mir
und schlug mich nicht da ja auch sich unserer Klassenlehrerin zum Hausbesuch den
Tag ansagte und sie eigentlich mich in Ordnung fand und dies auch meine Mam
wusste.... |
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Kapitel 2: meine Liebe galt doch nur ihr..
Ich hatte
Schulschluss so gegen 13:15 und ging wie eigentlich jeden Wochentag zum
Mittagessen in die Kantine unserer Schule in der Bebelstrasse, nun sah ich ein
Mädel mit dunklen Augen und langem dunkelbraunem Haar aus dem Fenster ihrer
Wohnung schauend, (an der Ecke der Strasse im Erdgeschoss), warum ich immer das
Glück hatte wenn ich vorbei ging weiß ich nicht,
aber sie war da...Es packte
mich doch die Neugierde und ging bevor ich essen wollte einfach zu ihr an das
Fenster sagte meinen Namen und schaute in ihre rehbraunen Augen und stotterte
heraus das mir auffällt, sie immer, wenn ich hier vorbei gehe,
sie am Fenster
sehe, sie sagte das sie eigentlich mich sehen wollte und nicht weiß wann ich
Schulschluss habe und sie mitbekam das ich auch zu Mittag in der Bebelstrasse
gehe und öfters mal einen Schulkollegen besuche der auch in dieser Strasse
wohnt... H'm nun ging sie mir danach nicht mehr aus dem Sinn und musste ständig
an sie denken, war es meine erste Liebe??,
mein Herz fing jedenfalls ständig an
den Puls zu ändern wenn ich an die Süße dachte... Was sollte ich jetzt in dieser
Situation machen, fragte ich mich, schließlich hatte ich Kerstin als Freundin,
sie hatte zwar die Schule gewechselt und sah sie fast nie,
aber das Mädel vom
Fenster hat es mir angetan und fesselte mich. In meiner Schulklasse gab es
natürlich auch nette und süße Mädels, ich hierzu kein Interesse hatte zumal ich
mir nie eine Chance ausmalte je eine Beziehung zu einer Klassenkameradin haben
zu können. Immerhin waren die Jungs aus meiner Klasse schon mit ein paar Mädels
zusammen, sicherlich hatte ich auch ein Mädel als Freundin die sogar im
Kindergarten mit mir ging und mich riesig freute als ich mitbekam das sie in
meine Schulklasse ist.
Leider hatte ich nicht viel von Manuela da sie eines
Tages einfach verschwand ohne mir Bescheid zu geben.
Später erfuhr ich dass die
Familie von Manu über Nacht mit einem Agrarflugzeug in den Westen geflohen ist.
Seitdem habe ich nie wieder mehr was von ihr gehört und wurde auch seitens der
Schule oder den Lehrern verschwiegen.
Ganz voller Stolz ging ich jeden Tag zu dem Fenster an der Ecke
nur um in die dunkelbraunen Augen von Heike sehen zu können und mit ihr zu
sprechen, von meinem Bruder erfuhr ich das er in die Schwester Petra verliebt ist und
sie bereits als Freundin hat.
Mir machte es nichts aus, ich wollte Heike am
liebsten jeden Tag küssen aber irgendetwas hielt mich ständig ab, fehlte mir
plötzlich der Mut sonst gab ich mich doch nicht so schüchtern. Immerhin hatte
ich vorher Kerstin als Freundin und die wollte es genau wissen und küsste sie ja
auch und ging Hand in Hand durch die Strassen mit ihr. Warum tat ich es bei
Heike nicht, lag es daran das sie zwei Jahre jünger war als ich oder wollte ich
das Gehänsel meiner Schulkameraden aus dem Wege gehen. Wir schrieben uns
Liebesbriefe und trafen uns in der großen Schulpause auf dem Schulhof,
wechselten keine Worte da ich meistens Schulaufsicht hatte und an der Einganstür
stehen musste. Mir blieb nur der Schulschluss, wenn ich dann zum Mittagessen
ging sah ich meine Heike endlich wenigstens zwei Stunden hatte ich sie für mich,
danach musste ich nach Hause und die Wohnung aufräumen sonst gab es Ärger von
meiner Mutter wenn der Haushalt nicht ordnungsgemäß war. Als Heike ein Jahr
später unsere Schule verlies weil die Eltern ein Haus gebaut hatten am anderen
Ende der Stadt verloren sich unsere Wege und ich auf Grund meiner Schulprüfungen
und Bewerbungen für die Lehre keine Zeit mehr fand für Heike. Allein die Tatsache
das ich zu Heike sagte, falls sie doch umzieht, habe ich dann keine Freundin mehr
wurde mir bis dato nicht bewusst was ich da zu ihr sagte. Wenn mein Bruder
sich mit Petra traf ging ich einmal mit um Heike zu sehen, sie hatte kein
Interesse an mir und nahm es mir übel mich nicht gemeldet zu haben und gab dies
als Vorwurf an und entschied sich gegen mich. Mir war zu dieser Zeit völlig
unklar warum ich Schuld sei an unserer Trennung immerhin fand auch sie nicht den
Weg zu mir, mir wurde ganz mulmig und war sehr verletzt. Nun fing ich meine
Lehre als Betonfacharbeiter in Erfurt an und hatte danach nichts mehr gehört von
Heike. Nach meiner Lehre etwa zwei Jahre später packte mich die Sehnsucht nach
Heike, nahm allen meinen Mut zusammen begriff nun endlich wie sehr ich damals Heike
verletzte als sie weg zog und wollte meine Heike unbedingt wieder sehen, also ging
ich jeden Sonntag an ihr Haus vorbei und überlegte wie ich an
ihr heran kommen soll. Es gab nur eine Möglichkeit, einfach zu ihr zu gehen, an
ihrer Tür zu klingeln und zu fragen ob sie Zeit für mich hat, dies tat ich dann
auch,
mein Herz schlug so doll das ich sogar jeden Herzschlag spürte und mir
heiß wurde.
Ich hatte Glück, meine Heike war da und hatte Zeit für mich und ging
mit mir spazieren nun gab es wieder den Vorwurf warum ich zwei Jahre brauche um
zu ihr zu kommen. Ich erklärte ihr meine Situation und ich mir erst jetzt sicher
bin das nur ich sie liebe und niemals mehr verlieren möchte. Sie sagte sie
brauche Zeit und würde es überdenken und entschied sich 14 Tage später wieder
für mich. Sobald ich mit Heike zusammen war fehlte mir wieder der Mut sie zu
küssen obwohl ich mich ständig danach sehnte und davon träumte. Eines Tages kam
ich zu ihr, da war gerade eine Freundin bei ihr zu Besuch als Heike unverdrossen
vor den Augen der Freundin einfach Schluss mit mir machte mit der Begründung das
sie mich nicht mehr liebt und nicht verkraften könne warum ich nach zwei Jahren
einfach bei ihr auftauche und sie wieder haben wollte. Ich war so fertig und
geschockt das ich mit ihrer Freundin fort ging und dieses Mädel später dann als
Freundin hatte mit dem Hintergrund etwas über Heike zu erfahren und auch erfuhr.
Leider bemerkte Marion meine Tour und lies auch mich dann fallen und sagte noch
dann geh doch zu deiner Heike wenn du sie liebst. Nun stand ich wieder alleine
da und tröstete mich in dem ich fast jeden Sonntag bestimmt zehnmal an ihr Haus
vorbei ging. Warum verstand es Heike nicht das nur ich sie haben wollte und sie
liebte, für mich war es die erste große Liebe mit täglichem Herzklopfen, viele
Fragen quälten mich noch Jahre später auf die ich bis heute keine Antwort bekam.
Nach vielen Jahren als ich bereits schon in den Westen wohnte und bei meinen
Eltern zu Besuch war sah ich meine Heike in einem Möbelhaus in Oberdorla mit
ihren Freund oder Mann, trotz meines erneuten Herzklopfens bekam ich nie die
Chance mit ihr zu reden, sicher ist,
sie war und ist die Liebste für mich,
kann und werde sie nie vergessen und meine Liebe zu ihr die war aufrichtig und ehrlich.
Ich glaube ich liebe Heike bis heute immer noch. |
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Kapitel 3: stille Wasser sind
tief..., die Rache war mein...
...nach meiner mündlichen Prüfungen
10.Klasse wartete ich im Schulhof auf die Peiniger aus meiner Schulklasse
die mich jahrelang ignorierten und über mich lästerten und hatte nur das
eine Ziel "Rache". Den Mut gab ich mir durch den wahren Spruch eines
Schulkollegen Uwe der da immer zu mir sagte: Rainer du bist so ein stilles
Wasser und sehr tief, glaube mir,
du hast mehr drauf als andere erwarten!
Ich gebe schon zu das ich Einzelgänger war und nur einen richtigen Freund (Udo)
hatte,
alle anderen waren nur Kollegen dennoch akzeptiert wurde
und mich
immer aus dem Klassengeschehen raus hielt und mich distanzierte.
Diese Worte
von Uwe brachten mich zum Entschluss endlich Rache zu nehmen, also zog ich
mein FDJ-Hemd aus, wartete mein Opfer ab, schnappte ihn und gab ihm eine in
die Zwölf ohne eine Erklärung von mir,
musste aber Halt an die Wand der Turnhalle finden.
Die anderen Schulkollegen die das sahen waren erstaunt und riefen "oh" als
ich meine Treffer landete, einstecken musste ich auch ganz schön und
überschätzte mein Gegner Mayk der dann aufhörte als er mir so eine verpasste das
meine Lippe aufsprang und blutete, dies war mir so egal, das selbst als ich
nach Hause kam meine Mutter mich nie fragte was da los war.
Später erfuhr ich das es nur um Andrea ging meine Schulkameradin obwohl ich
nix mehr mit ihr zu tun hatte.
Nächsten Tag
trieb ich das gleiche Spiel mit Thomas, den hatte ich zuvor schon
angekündigt er bekäme eine aufs Maul,
dies tat ich dann genauso, nur diesmal
änderte ich meine Taktik und schlug wie wild und ohne Pause so auf ihn ein
das er das Weite suchte und einfach abgehauen ist...
Leider ist Thomas bei einem
Motorradunfall später ums Leben gekommen... |
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Kapitel 4: die Stasi versuchte es auch
bei mir....
...nach dem ich meine Dienstzeit bei
der NVA in Eggesin schon über die 15 Monate hinter mir hatte und ich schon
Gefreiter geworden bin, luden mich irgendwelche Offiziere einer uns
unbekannten Division der NVA zu einem persönlichen Gespräch in einer anderen
Kaserne ein. Sie fragten mich nach meiner politischen Einstellung und ob ich
eventuell Grenzdienst in Babelsberg oder Potsdam machen würde, immer mit den
Hintergrund ich sei der beste Schütze meiner Einheit und könne den
sozialistischen Staat an dem kapitalistischen Schutzwall schützen. Klar
stimmten die sehr guten Schussergebnisse in meiner Einheit, immerhin hatte
ich schon drei goldene Eicheln mit Schützenschnur erschossen und musste
gegen Offiziere mit einer Pistole zum Wettschiessen antreten. Da mir das
schießen mit der AK47 und der Pistole Maggarow sehr lag und ich eh schon
Pläne erhob heimlich irgendwann die DDR Richtung Westen zu verlassen und
mich Sybille auch noch verließ, kam mir dieses Angebot Grenzdienst der Stasi sehr
gelegen. Also sagte ich den Offizieren erst einmal zu. Es folgten dann
mehrere Gespräche wo mir dann die Vergangenheit meines Vaters, der ja Major Grenztruppen a.D.
war, (ich selber meinen Vater nicht kannte und
ihn weder gesehen noch Kontakt hatte),
sie mir klar machen wollten das auch
mein Bruder und meine Schwester in der SED seien und ich mich
daran orientieren solle .
Sie gaben mir 24 Stunden Bedenkzeit und verlangten
dann einen Eintritt in die SED von mir obwohl ich Eingangs der Gespräche
erklärte das ich keinerlei Interesse am politischen Geschehen habe und ich
nicht den Glauben und die Überzeugung hege mich politisch zu beteiligen.
Nach dieser Aussage von mir hörte ich nie wieder mehr was von diesen
Gestalten.
Komisch war dies schon aber Gedanken hatte ich mir danach nie
wieder mehr gemacht.
Es kriselte eh schon in einigen Städten und die
Menschen wurden offener und gesprächiger.... |
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Kapitel 5: die Fernsehantennen zeigten Richtung Westen....
...da wir ja ca. 20 KM entfernt an der
innerdeutschen Grenze wohnten und unsere Fernseher nur das Ostfernsehen
empfangen konnten, bekam meine Mutter von einem Freund einen kleinen Kasten
an unserem RAFENA schwarz/weiß Fernseher angeschlossen. Jetzt konnten wir
auch nun endlich Samstags die Hitparade und Disco sehen, dies kannten wir ja
nur vom erzählen unserer Schulkameraden die ihre Antennen unterm Dach hatten
und Richtung Westen gedreht war. Natürlich war dann immer Montags in der
Schule in den Pausen dies ein wichtiger Gesprächsstoff. Komisch war dann
immer, egal mit wem man sich unterhielt, irgendwie schauten wo alle heimlich
das Westfernsehen, selbst im Radio war der Empfang des Hessischen und
Bayrischen Rundfunk möglich. Viele versuchten dies zu vertuschen und zu
verheimlichen denn Angst gab es schon und wir wussten auch nie was passieren
würde, deshalb versuchten unsere Eltern uns einzutrichtern dies nie erzählen
zu dürfen. Da es ja auch einen Intershop in unserem Stadt-Hotel gab und es
da immer so gut duftete wenn man in den Laden rein ging besuchten wir Kids
den Laden immer heimlich, kaufen konnten wir ja nichts, da man ja nur in DM
bezahlen konnte und dies ein Laden für Wessis nur war. Wir konnten dann in
einem Laden "Delikat" oder "Fress-ex's" für Ost Geld "Aluchips" auch Westware kaufen,
allerdings nur Konsumgüter. Dort bezahlten wir für eine Dose Ananas ca.
13,- Ost Mark oder Zigaretten 7,- Mark.... |
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Kapitel 6: an der innerdeutschen
Grenze hielt ich den Atem an....
...mein Lehrkollege der im Grenzgebiet
wohnte, hatte eines Tages die Idee mir zu zeigen wie man die Soldaten an der
innerdeutschen Grenze Arbeit verschaffen könne und nahm mich mit. Da er aber
im Grenzgebiet wohnte war es für mich nicht möglich da einfach mitzukommen,
also zeigte er mir einen Schleichweg nach Lengenfeld/Stein und musste ca. 3
Stunden mit ihm durch einen Wald irren bis wir dann schließlich an der
Grenze waren. Ich war überrascht als ich dies sah, uns erzählte man was von
hohen Zäunen und Gräben, es da wo wir waren nicht so aussah sondern wir in
einem Waldstück Richtung Eschwege uns befanden wo ab und zu riesige
Betonpfähle mit verspanntem Draht standen. Mein Kumpel holte aus seinem
Versteck ein Luftgewehr heraus und bestieg mit mir einen riesigen Baum der
sehr hoch und ziemlich dicht mit Ästen bedeckt war.
Von dort aus sahen wir
dann schon etwas später den uns bekannten Zaun
und die Wachtürme die aus
einem unbekannten Grund nicht besetzt waren.
Jetzt sagte Stefan zu mir,
wir lassen die Puppen mal tanzen und zielte mit seinem Gewehr auf einem
Betonpfahl und drückte ab. Plötzlich knallte es in ca. 50 Meter unheimlich
laut und es sah aus als würde man aus allen Richtungen kreuz und quer
schießen.
Ich hielt vor Schock den Atem an und er erklärte mir das dies
Selbstschussanlagen seien und gleich die Sirenen losgehen würden und dann
die Soldaten kommen und die Dinger wieder aufladen würden. Stefan zeigte
überhaupt keine Angst und beruhigte mich,
er mache dies nicht zum ersten Mal
und erklärte mir wir müssten jetzt etliche Stunden hier oben auf dem Baum
verweilen damit wir nicht erwischt werden. Er sagte auch das die Grenzer
dies locker sahen,
da sie glaubten es sei wieder Wild an die Schussanlagen
gekommen es ja schnell wieder aufhörte dort zu knallen.
Nach ca. 6 Stunden
schlichen wir wieder nach Hause und ich schwor mir, nie wieder werde ich da
hin nochmals gehen.... |
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Kapitel 7:
Samstags putzen und
warten in der Schlange war normal....
...wie jeden Samstag
nach Schulschluss traf es mich immer für unserer Familie einkaufen zu gehen.
Bei meiner Mutter war Samstags immer komplette Reinigung der Wohnung
angesagt, nicht nur das da die Wäsche gewaschen wurde die bereits schon seit
den Frühstunden in einem riesigen Kessel auf dem Gasherd vor sich hin
köchelte, nein Fenster putzen, Türen abseifen und alle Schränke ausräumen
und alles saubermachen war normal. Hinzu kam dann meistens auch noch die
Haustreppe wischen, einbohnern mit Wachs und die Strasse kehren. Nebenbei
wurde dann auch noch Kuchen gebacken. Ich war dann doch froh dem Chaos mit
einkaufen umgehen zu können. Als erstens bin ich zu unserem Bäcker um die
Ecke, meine Geschwister hatten ja einen Tag zuvor für uns Brot und Brötchen
dort bestellt, denn ohne war die Chance Samstags noch was zu bekommen
gering, nur die Schlange vor dem Bäcker war dann groß und wartete meistens
ca. 45 Minuten. Selbst in der Kaufhalle sich anzustellen an der
Leergutrücknahme war schon Gewohnheit, dies war’s noch nicht, sobald eine
Schlange vor einem Gemüse-Laden sich bildete stellte ich mich automatisch
dann noch an ohne meistens zu wissen was es da gab. Mit viel Glück und einer
enormen Wartezeit bekamen wir Bananen, Tomaten oder neue Kartoffeln und das
nur in kleinen Mengen. Das warten in der Schlange gehörte zum Alltag, ich
hatte mich daran schon gewöhnt. Als ich fertig war ging es zu Hause weiter
da meine Mutter bis in die späten Nachmittagsstunden putzen musste.
Schön
war noch das Samstagsbaden für die ganze Familie das einfach zur Tradition
gehörte
nachdem der Badeofen erst mit Holz und Kohle angeheizt werden musste.... |
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Kapitel 8: Mit der Jugendweihe zählten wir schon zu den
Erwachsenen....
…endlich war es soweit, die meisten Schüler meiner Klasse
waren schon 14 Jahre alt und es begannen schon die Vorbereitungen zur
Jugendweihe. Da es an unserer Schule insgesamt drei 8.Klassen gab wurde die
Jugendweihe zusammengelegt und musste auch gleichzeitig vorbereitet und
geprobt werden. Diese Zeremonie war eigentlich allen schon bekannt da es
immer das gleiche war für die Jugendlichen die ab diesen Zeitpunkt schon zu
den Erwachsenen zählten. Im Unterricht der Schule rätselten wir schon was
wir wohl schönes von unserer Familie bekommen würden, traditionell bekam man
ja Geld in einem Umschlag oder Klamotten geschenkt. Die Jungs meiner Klasse
wollten sich einen Kassettenrecorder oder ein Mofa/Moped kaufen. Ich
wünschte mir einen Plattenspieler, da ich Sammler von Schallplatten war und
schon einige Singles hatte wie ABBA und Smokie. Neidisch waren auch einige
Schulkollegen aufeinander, weil sich der Westbesuch ansagte und sie wieder
mit ihren tollen Sachen angeben konnten.
Mir war das egal, ich hatte eh
keine Verwandten im Westen und musste mir dazu keine Sorgen machen. Wir
mussten den Gang zur Bühne mit Musik den jeweils ein Junge der von rechts
kam mit einem Mädchen die von links kam einstudieren, auf der Bühne waren
dann weiße Kreuze auf dem Boden gemahlt um eine genaue Aufstellposition zu
erreichen. Da ich dieses Ereignis nicht einmal mit geprobt hatte, weil ich
jeden Termin verpatzte wusste ich nur mit welchen Mädchen ich gemeinsam zur
Bühne gehen musste, klappte es auf Anhieb und glaubte schon ich würde mich
vor allen diesen Menschen blamieren. Unsere Klassenlehrerin rief die Namen
zur dieser Zeremonie auf und der Direktor unserer Schule hielt dann eine
Rede, deren Inhalt sich um und uns Jugendliche handelte die dann den Stolz
des sozialistischen Staates darstellten sollten. Nach seiner Vorstellung
machte er uns zu Lehrer, Mechaniker, Bauarbeiter, Wissenschaftler oder sogar
Kosmonauten, innerlich lachten wir schon, denn das wollten wir bestimmt
nicht werden und das ganze noch vor unseren Eltern die mit unseren
Verwandten da waren. Dieses spielte sich in einer Kulturstätte mit einem
großen Saal ab und zum Schluss bekamen wir das Jugendweihe-Buch überreicht.
Ab diesem Zeitpunkt mussten dann unsere Lehrer SIE zu uns sagen, das fanden
wir besonders gut und wurden dann auch als Jugendliche dadurch bestätigt.
Unsere Eltern zogen uns an wie auf eine Hochzeit, die Jungs mussten zum
ersten Male einen Anzug und Schlips tragen,
die Mädels bekamen weiße Kleider
oder Rock mit Bluse angezogen…. |
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Kapitel 9: Mit Altstoff sammeln besserten wir unser Taschengeld
auf....
…die Schule rief wie jedes Jahr zum Wettbewerb im Altstoff
sammeln auf, wo dann die beste Schulklasse bei einem Appell einen Wimpel
bekam und in der örtlichen Tageszeitung "Das Volk" erwähnt wurden.
Ausgesucht wurde dann ein Tag in der Woche, wo wir Schüler dann mit unseren
Gummikarren und Holzkarren an jede Haustür klingeln mussten und die Leute
nach Gläsern, Flaschen und Zeitungen bettelten. Einen Tag zuvor bekamen wir
dann in unserem Mitteilungsheft für die Eltern eingeschrieben das die Eltern
Altstoffe für uns bereit zu stellen haben. Damit es nicht zum Chaos wurde,
bestimmten unsere Lehrer die Strassen und Wohngebiete wo nur die einzelnen
Klassen sammeln durften, natürlich gab es die Regel nicht dort zu sammeln wo
wir wohnten. Ich und einige Schulkameraden dachten uns was anderes aus und
kamen auf die Idee immer wenn wir was bekommen hatten, nicht alles in der
Schule abzuliefern sondern dies in einem Keller bei einem Kumpel zu
verstecken um später es selber in den Altstoffhandel zu bringen. Da ja
einige von uns kein Taschengeld bekamen und ich auch dazu gehörte machte ich
natürlich mit und lieferten nicht alles in der Schule ab. Später gingen wir
dann abwechselnd zum Altstoffhandel und brachten die Sachen weg, um mehr
Geld zu bekommen schmuggelten wir dann nasse Zeitschriften drunter damit
diese schwerer wurden, denn es ging ja nach Gewicht. Nachts stiegen wir dann
über den Zaun beim Altstoffhandel und klauten die Pakete wieder und brachten
diese am anderen Tag zu einem anderen Altstoffhändler. Das Geld teilten wir
dann gemeinsam und einige von uns mussten ihr Geld verstecken es sollte
keiner mitbekommen warum plötzlich Geld da war und auf der Strasse gefunden
glaubte uns keiner. Da sich das klauen der Zeitschriften irgendwie herum
sprach konnten wir dies nur einmal machen und hofften nie erwischt zu
werden. Da ja mein Kumpel Udo auch für ältere Leute einkaufen ging und
Kohlen in Eimern aus dem Keller holte, durfte ich da ab und zu mitmachen und
hatte dann einen Grund zu sagen woher ich das Geld hatte….
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Kapitel 10: Witze über Honecker machten scheinbar viele....
…wenn meine Mutter Gäste zu uns am Sonntag eingeladen hatte
oder etwas zu feiern gab wie Geburtstage, wurden die Leute nach ein paar
Gläschen Kaffeelikör mutig und begannen Witze über Honecker und der SED zu
erzählen. Wir Kinder bekamen auch schon mal einen Schokowaffelbecher mit
Eierlikör und den Hinweis hierüber was bei uns in den vier Wänden erzählt
wird nicht am Montag in der Schule auszuplaudern. Wir wussten schon das wir
nichts zu erzählen hatten und widersprachen daher nie, klar war uns auch das
wir nicht „Am laufenden Band“ sondern Kessel Buntes oder statt „Unsere
kleine Farm“ den Wunschbriefkasten am Wochenende im Fernsehen sahen falls
wir gefragt wurden. Um in der Schule aktuell zu bleiben reichten die
Geschichten vom Wochenende meistens nur bis zur ersten großen Schulpause.
Dabei stellte ich meistens fest, das solche Witze wie: Honecker ist ein
großer Säufer der hängt ja in jeder Kneipe oder warum ist das SED-Zeichen
oval; weil die eh alle nicht rund laufen, dieses immer von denjenigen
erzählt wurden die selber in der Partei waren. Selbst meine Schulkollegen wo
wir wussten das die Eltern Lehrer oder treue Staatsdiener waren erzählten
uns solche Witze oder hatten auch schon mal Westklamotten an oder brachten
Kaugummis mit. Selbst das tauschen von Matchbox-Autos und Bildern aus der
Westschokolade war eines der beliebtesten und heimlichen Tätigkeiten in der
Schule. Zu Hause versteckten wir diese Sachen vor unseren Eltern. Das
Highlight war der Pelikan Füller da dort auch unsere DDR Tintenpatronen
reinpassten oder wenn die Patronen leer waren holten wir die kleinen
Glaskügelchen heraus und spielten damit im Unterricht….
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Kapitel 11: Das Schulleben war durchorganisiert....
…unser Leben nach der Schule war meistens unheimlich
anstrengend, die Hausaufgaben machten wir nach der Schule im Hort, selbst
dort bekamen wir Aufgaben noch auf entweder Lesen oder mit den schwächeren
Mitschülern den Lernstoff vom Tage durchzukauen bis diese es einigermaßen
begriffen hatten. Dazu kamen irgendwelche Pioniernachmittage oder
FDJ-Veranstaltungen wo dann Wandzeitungen von den so genannten Agitatoren
hergestellt werden mussten. Auch mussten wir uns an Sportspartakiaden gegen
andere Schulen beweisen, die besten der Besten verschwanden dann so ab der
8.Klasse aus unseren Schulen, da hieß es dann sie seien auf Sportschulen um
unsere Land im Sport zu vertreten. Ich wusste auch von diesen Schulen, hatte
ja zu der Zeit eine Freundin die immer weinte weil sie ihre Regel mit
irgendwelchen Tabletten verschieben musste wenn ein großer Wettbewerb
anstand. Es gab auch noch Bastelnachmittage wo wir dann mit selbst
gebastelten Sachen einen Schulbasar veranstalteten um Geld zu sammeln für
die armen Kinder in Vietnam oder Angola die immer unsere Freunde sein
sollten. Selbst unsere Freundschaft mit der Sowjetunion mussten wir mit
DSF-Mitgliedsbeiträgen jeden Monat zahlen. Täglich gab es in der Schule eine
kleine Milchpause, ein Schüler musste dann zum Hausmeister in den Keller die
Milch holen. Jedes Kind konnte sich entweder normale, Vanille oder
Schokomilch aussuchen das vorher jeden Wochenanfang von einem Schüler
kassiert und bestellt werden musste. Ich gehörte zu den Kinderreichen
Familien wo wir die Milch kostenlos von der Schule bekamen also nur Anspruch
auf normale Milch hatte. Nach jedem neuen Schuljahr wurde auch der
Klassenrat gewählt, ich wurde da mal der Milchgeldkassierer und DSF
Kassierer. Später gab es dann noch die GST-Nachmittage für die Jungs auch
Wehrkundeunterricht zur Vorbereitung auf den Dienst in der NVA, die Mädels
hatten meistens Kochen, Nähen oder Stricken. Auch bildeten sich Musikvereine
oder Sportgruppen die dann an Wettbewerben sich ihren Pokal holten und
verteidigten. Mein großer Bruder war im Musikverein unserer Schule und
spielte Trommel, ich war ganz stolz als er im Fernsehen mal gezeigte wurde
allerdings verlor er da ausgerechnet sein Trommelstock. Wenn dann noch Zeit
danach übrig blieb spielten wir auf der Strasse mit anderen Schulfreunden
Fußball, nicht jeder durfte mitspielen nur der sich durchsetzte hatte eine
Chance. Wir kamen meistens mit kaputten Knochen und Abschürfungen nach
Hause, selbst wenn es Streit unter uns gab schlugen wir uns gegenseitig ins
Gesicht. Unsere Eltern interessierten sich nicht für unsere Rangeleien
sonder ließen uns selber dafür Grade stehen und mussten selber die
Verantwortung übernehmen. Ich spielte gerne Volleyball und Federball mit
meiner Schulkameradin aus der Parallelklasse, sie konnte es sehr gut und
machte mir viel Spaß….
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Kapitel 12: In den Ferien fuhren alle an die Ostsee....
...in den großen Sommerferien fuhren alle scheinbar an die
Ostsee, entweder buchten sie ihre Reisen im FDGB oder fuhren von ihren
Betrieben aus in Bungalows die speziell für Firmen an der Ostsee angelegt
waren. Wir Kinder gingen meistens für vier Wochen ins Ferienlager, das immer
von unseren Eltern ihrer Betriebe ausging. Meistens kannten wir schon nach
ein paar Durchgängen die anderen schon und schlossen daher Freundschaften
und hofften natürlich im nächsten Jahr sie wieder zu sehen. Die Erzieher
waren Arbeitskollegen meiner Mutter und konnten uns daher nie daneben
benehmen da wir ja wussten wenn wir was angestellt hätten Mam würde es als
erstes erfahren, also blieben wir meistens unauffällig. Leider konnten die
Erzieher auch nicht ihre täglichen Fahnenapelle und Frühsport lassen, selbst
Sportwettbewerbe veranstalteten sie, lustig und toll fand ich die
Schnipseljagd oder Nachtwanderungen. Zum Schluss wurde dann noch eine
Kinderdisco veranstaltet und falls noch Taschengeld übrig blieb durften wir
uns dann noch Spielsachen kaufen, dazu gingen wir dann in die Stadt mit den
Erziehern da die Ferienlager meistens außerhalb in Waldgebieten lagen. Als
wir mal wieder eine Schnipseljagd veranstalteten gingen wir zu einem
Wasserfall und ich musste mich verstecken, da ich direkt unterm Wasserfall
mich versteckte und es dort ziemlich laut war, machte vorher unsere
Erzieherin mit uns aus, wenn sie laut mit der Trillerpfeife dreimal Signal
gab sollten wir aus unserem Versteck heraus kommen und hätten dann gewonnen,
leider hörte ich nichts davon und schlief vor Angst in meinem Versteck ein.
Erst als es langsam dunkel wurde wagte ich mich aus dem Versteck und
wunderte mich das keiner mehr da war und wusste vor lauter Panik nicht was
ich machen sollte, also lief ich der einzigen Strasse Richtung Wald und
hoffte das Ferienlager dort zu finden. Unterwegs kam ich an einer
Freilichtbühne vorbei wo gerade der Film: “Luis der Ausserirdische“ lief und
stellte mich hinter einem Baum und schaute heimlich mit zu. Nach ca. einer
Stunde wurde ich bemerkt und musste weiter ziehen, verstand allerdings nicht
warum sich keiner für mich interessierte und warum mit erst 12 Jahren abends
so spät alleine ich mich auf der Strasse befand. Langsam lief ich weiter und
hatte dann keine Lust mehr weiter zu gehen, Hunger hatte ich auch und setzte
mich am Straßenrand hin und wollte mich ausruhen als plötzlich ein Trabi
kam und stehen blieb. Zum Glück war es unser Koch vom Ferienlager der Vater
von meinem Schulkollegen Norbert der vor Freude mich zurück in das
Ferienlager fuhr. Dort angekommen standen alle Kinder an den Fenstern und
klatschten alle vor Freude dass ich gefunden wurde, meine Erzieherin umarmte
mich mit Tränen in den Augen und knutschte mich ständig ab. Am nächsten Tag
hatte ich plötzlich mehr Freunde als ich dachte und jeder wollte genau
wissen was ich unterwegs getrieben hatte. Es machte mir unheimlich Spaß
jedem alles zu erzählen, meine Mam war auch froh als sie davon hörte das
alles so Gut aus ging. Nach dem Ferienlager sind mein Bruder und ich zu
meiner Tante gefahren, da unsere Familie von der Ostsee stammt brauchten wir
keine Bungalows oder Ferienheime des FDGB sondern freuten uns immer zu Oma
und Tante Renate an die Ostsee zu fahren.
Darauf warteten wir sehnsüchtig
immer jedes Jahr, denn unsere Tante belohnte unsere Schulzeugnisse immer mit
Geld,
für jede Note eins gab es zehn Mark und für jede Note zwei im Zeugnis
fünf Mark.
Dieses Geld brauchten wir für unsere Kirmes am Ende der Ferien
damit wir Karussell fahren konnten….
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Kapitel 13: die Kirmes unserer Stadt lockte viele Gäste an....
…jedes Jahr in den letzen beiden Augustwochen wurde unsere
gesamte Innenstadt zu einem ganz besonderen Festival umgebaut. Fast in jedem
Wohnbezirk der Stadt gab es eine eigene private Kirmesgemeinde die ihre
Traditionen von ihren Vorgängern übernahmen und jedes Jahr verbesserten
wollten. Viele dieser Kimesgemeinden feierten auf ihre eigene faszinierende
Art und bestanden schon seit ca. 100 Jahren. Unsere Stadt konnte immerhin
auf über 100 Kirmeszelte zugreifen. Sie stellten sehr große Kirmesbäume auf
die mit bunten Bändern geschmückt wurden, jede Kirmesgemeinde wählte vorher
ihren Kimesbürgermeister der dann zusammen mit dem Kirmespfarrer die Kirmes
eröffnete. In dieser Zeit übernimmt auch der von allen Kirmesgemeinden
gewählte Kirmesoberbürgermeister die Stadt. Die Kirmesburschen wurden mit
Frauen die sie selber nicht kannten für die zwei Wochen verheiratet und
mussten ihre Braut jeden Abend zum Tanz mit einer Rose zu Hause abholen,
hielt ein Kirmesbursche dies nicht ein, wurde er wie ein Hängebauchschwein
an einer sehr langen Leiter gebunden und am Morgen mit Läuten durch die
Strassen getragen und die Einwohner mussten kaltes Wasser beim vorbeigehen
auf ihn schütten. Andere Gemeinden feierten Kinderkirmes, Schützenfeste,
Malwettbewerbe oder sogar Wettsaufen oder Wettessen. Die Einwohner aus den
Kirmesgemeinden verkauften dann ihre eigenen selbst gemachten Weine oder
Bratwürste, selbstgebackenes frisches Brot mit eigenem Schmalzfett und
selbst eingelegten Salzgurken was zur Tradition gehörte. In jedem Kirmeszelt
gab es eigene Musik mit Bands und ein eigenes humorvolles Programm mit den
aktuellen Themen der Stadt und Tanz oder Disco für jedermann. Das es schon
sehr selten war in der DDR das eine Stadt wie Mühlhausen 14 Tage Kirmes hat
wo man praktisch jeden Abend feiern konnte, lockte natürlich viele Leute aus
der gesamten DDR an die dann in Schulen kostenlos untergebracht wurden, auch
viele Bundesbürger trafen wir in den Zelten, trauten uns aber nicht diese
anzusprechen. Auf den größten Festplatz unserer Stadt stellten die
Schausteller ihre Karussells oder Vergnügungsbuden auf das für uns Kinder
immer das schönste an der Kirmes war. Die Kirmes wird vorher mit einem sehr
großen
Umzug aller Kirmesgemeinden durch die Innenstadt eröffnet damit die
Gäste dann wissen wo sie feiern können. Die Stadt beendet die Kirmes mit
einem großen Feuerwerk und die Kirmesgemeinden begraben dann traditionell
mit dem Kirmespfarrer ihren Kirmesbaum der mit Trauerzug und Musik durch den
Stadtbezirk getragen wird, danach werden neue Ideen geboren für die nächste
Kirmes die heute immer noch in alt bewährter Tradition dieser Stadt gefeiert
wird. Heute ist dies leider nicht mehr so groß und so viele Kirmesgemeinden
gibt es nicht mehr da die Einwohnerzahl stark abgenommen hat und die
Kirmesgemeinden nicht mehr das Geld haben gefeiert wird dennoch und
Mühlhausen
in Thüringen lädt
immer noch zur Kirmes ein….
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Kapitel 14: Kontakt zu Bundesbürgern in der Öffentlichkeit war
nicht erlaubt...
...nachdem
ich mit meinen Freund und Kumpel Udo wieder unseren Sonntäglichen Besuch im
Thuringia-Restaurant starteten, fiel uns diesmal auf als wir dort ankamen,
das die Kneipe diesmal absolut leer war und wir schon die Hoffnung aufgeben
mussten heute einmal süße Mädels zu sehen oder zu treffen. Nach kurzer
Überlegung gingen wir doch hinein und nahmen Platz in einer Nische mit vier
Plätzen und konnten von dort aus alles überblicken. Da dies ein Nichtraucher
Restaurant war mussten wir zum Rauchen vor die Tür, als wir diesmal zurück
kamen saß plötzlich ein älteres Pärchen an unseren Tisch. Wir verstanden die
Welt nicht mehr und konnten nicht fassen warum dieses Pärchen ausgerechnet
sich zu uns setzen mussten, immerhin waren fast alle Plätze in diesem
Restaurant leer und wir waren eigentlich auf die Jagd nach zwei Mädels. Wir
beschlossen hier nur etwas zu essen und weiter zu ziehen und bestellten uns
jeder ein Rumsteak mit Pommes und Salat. Während wir auf unser Essen
warteten wunderten wir uns warum das Pärchen an unserem Tisch sich nicht
unterhielten sondern unsere Gespräche lauschten. Wir erzählten über unsere
Arbeit in der Firma, da ich im Zementwerk Deuna arbeitete und ich meine
Verwunderung über Maxit-Zement ausdrückte und nicht verstand warum wir mit
westdeutschen Zement Betonfundamente gossen obwohl wir in einem Zementwerk
arbeiteten, lenkte plötzlich der Mann des Pärchens sich in unser Gespräch
ein. Er sagte plötzlich, vielleicht stellt das Werk Zement für unsere
Industrie her und exportiert es zu uns. Mir und Udo blieb der Mund offen und
schauten uns fragend an, sagte der Mann gerade exportiert es zu uns. Ich
fragte natürlich sofort nach ob er und seine Frau aus dem Westen kommen,
seine Frau sagte sofort ja, sie sei Mühlhäuserin und wollte nach zwanzig
Jahren die alte Heimat ihrem westdeutschen Mann zeigen und freute sich
endlich mal mit jemanden wie uns zu unterhalten. Erst jetzt begriffen wir
warum sich das Pärchen zu uns setzte, immerhin hatten wir Angst uns
weiterhin mit den Wessis zu unterhalten da dies in der Öffentlichkeit nicht
erlaubt war. Dies erklärten wir und wurden von den Mann wieder beruhigt,
also erzählten wir leise weiter und der Mann ging mit zum Rauchen vor die
Tür und erzählte uns von seiner Heimat, wo genau das war verriet er nicht
aber sein Dialekt sagte viel aus, irgendwo aus Bayern kamen die beiden her.
Mir und Udo machte es unheimlichen Spaß sich mit dem Pärchen zu unterhalten,
sie bestellten uns sogar Bier nach und bekamen einen Pfefferminzlikör dazu.
Nach ca. zwei Stunden verabschiedete sich das Pärchen ganz nett, seine Frau
die neben mir saß gab mir unter dem Tisch eine Sarrotti Schokolade und
zwanzig West Mark, Udo bekam eine Schachtel Röthändle Zigaretten von dem
Mann geschenkt. Wir wussten vor lauter Freude nicht was wir sagen sollten,
hinzu kam noch das die Wessis unsere Rechnung bezahlten mit der Begründung,
wegen des Zwangsumtausches bei der Einreise in die DDR wollten sie das
Ost-Geld loswerden. Ich konnte es gedanklich nicht fassen was uns da gerade
passierte, Udo kannte es ja schon, immerhin waren seine Onkels alle im
Westen, ich hatte aber noch nie Kontakt mit Wessis und Westgeld hatte ich
noch nie in der Hand gehabt oder im Original gesehen. Damit ich im Intershop
mir was kaufen konnte mussten wir das Westgeld bei der Bank in so genannte
Valuta Scheine umtauschen, dies tat ich erst nach ca. vier Wochen, nachdem
ich mir jeden Abend zu Hause den Zwanziger von allen Seiten anschaute und an das schöne
Erlebnis mit den Wessis im Thuringia-Restaurant dachte….
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Kapitel 15: Alterskontrolle bei der Disco wurde sehr ernst
genommen...
…um endlich am Wochenende die Disco in meiner Heimatstadt zu
besuchen, war es nötig vor Beginn der Disco sich ca. 2 Stunden vorher beim
Kartenverkaufshäuschen
anzustellen da die Schlange und der Verkauf der Karten unheimlich in die
Länge zog. Meistens ging ich schon um vier Uhr Nachmittags los um wenigstens
Glück zu haben eine Karte zu bekommen. Der Kartenverkauf begann dann eine
halbe Stunde vor Öffnung der Disco. Um auch hinein zu kommen achteten die
Türsteher auf Kleidung und Zustand der Personen. Da die Disco schon ab 14
Jahren zulässig war, gingen da natürlich viele Teenies hin und der Saal war
dann immer voll, dies sogar der einzige Ort war, wo auch die Teenies sich
erwachsen fühlen konnten, rauchten und tranken sie Bier und Cocktails,
vorausgesetzt ein älterer holte die Cocktails oder Zigaretten. Beim Verkauf
mussten wir unseren Personalausweis vorzeigen, die Musik stammte aus den
Hitparaden vom Westen aber auch die Hits aus der DDR wurden gespielt sofern
diese gewünscht wurden. Punkt 21:00 Uhr hörte der DJ auf seine Musik zu
spielen und forderte die Teenies unter 16 Jahren auf die Party zu verlassen,
es liefen dann vier bis acht Ordner durch den Saal die Ausweiskontrolle
machten und die Teenies mussten den Saal verlassen. Auch nach neun wurde
weiter kontrolliert. Als mein Bruder mal mit mir dort war bekam er von einer
fremden Person einfach eine in die Zwölf ohne Grund, später gingen wir beide
hinaus um dies zu klären, der Feigling der mein Bruder in das Gesicht schlug
hatte gleich noch drei andere Jungs dabei und wollten sich dann mit uns
prügeln. Da ich ihnen sagte, es sei unfair vier gegen zwei sich zu prügeln,
gaben wir einfach auf und liefen wieder zur Disco hinein da zuvor andere
Jugendliche sich auf unsere Seite schlugen die gerade Pause vor dem Saal
hielten. Schlägereien wegen Mädels gab es immer, meistens nach der Disco,
die blieben ohne größere Verletzungen aus, weil sich andere Jungs
einmischten und die Bösewichte verjagten, war dies nicht geduldet und sich
gegenseitig helfen gehörte zur Tradition. Selbst bei anderen
Tanzveranstaltungen wurden immer die Ausweise kontrolliert und
gegebenenfalls nach Hause geschickt auch wenn man älter aus sah war die
Chance auf bleiben gering…
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Kapitel 16: Die meiste Ware
gab es unter dem Ladentisch...
…als
meine Mama das Kinderzimmer neu tapezieren wollte, fehlte uns die nötige
Raufasertapete für die Decke, da meine Mutter Verkaufstellenleiterin eines
Zigarettenladens war, musste sie ihre Beziehungen vorher schon aufbauen um
das nötige überhaupt zu bekommen so auch die Erfurter Raufasertapete. Es
wurden Freundschaften mit anderen Müttern die auch in der HO tätig waren
geschlossen sei es als Verkäuferin oder Leiterin einer Filiale der Konsum
HO. Viele Kunden die bei meiner Mama Zigaretten kauften bekamen ihre Ware
die sie meistens vorher bestellten unterm Ladentisch. So begann dann das
Tauschgeschäft, nach dem Motto „eine Hand wäscht die andere“ und so gingen
wir zu den Bekannten um dort zum Beispiel: Schuhe, Farbe, Gemüse, Hosen oder
andere Raritäten abzuholen. Selbst mein Schulfreund der ein Moped hatte,
bekam nirgends Tachowelle oder Blinkerschalen, es wurde gegenseitig sich die
Teile an den Mopeds abgebaut und geklaut. Vieles was auch handwerklich
benötigt wurde nahmen sich die meisten aus ihren Betrieben mit oder konnte
auch dort bestellt werden. Als ich in den Sommerferien bei der LPG arbeitete
und Sauerkirschen pflücken musste, durfte ich auf Anfrage zwei 10 kg Eimer
mitnehmen. Im Laden sah ich unsere Sauerkirschen nie stehen, selbst
Kartoffeln die Güteklasse 1 hatten wurden ins Ausland getauscht. Die DDR
tauschte ihre einheimischen Waren gegen andere Waren mit den anderen
sozialistischen Bruderländern wie Bulgarien und Ungarn. Später in meiner
Lehre stellte ich fest, dass in vielen Betrieben unserer DDR wie unsere „VEB
Mülana“ die Strickmoden für den Ottoversand hergestellt wurden. Bei unserem
Schlachthof in Mühlhausen stand jede Woche einmal ein West LKW der dort
Schweine oder Kühe abholte die bereits geschlachtet waren. Ich war auch mal
in einer Zigarrettenfabrik wo der Tabak in Ernte23 Zigaretten umgewandelt
wurde. Nach meiner Armeezeit arbeitete ich in Schwedt/Oder in einer
Raffinerie und staunte nicht schlecht dass wir bleifreies Benzin aus
Russlands ÖL für ganz West Berlin hergestellt hatten. Solche Beispiele gab
es genug und war uns auch klar dass wir billige Arbeitskräfte für den Westen
waren, nur wusste keiner von uns mit was die Firmen bezahlt wurden die für
den Westen produzierten…
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Kapitel 17: Wir Kinder gingen in den Hort
und waren sogar in der Wochengrippe...
…da Mama auch arbeiten ging sind wir Kinder in der Wochengrippe gebracht wurden,
wir wurden am Montag früh um 07:00 Uhr abgegeben wurden und am Freitag 17:00 Uhr
wieder abgeholt. In den siebziger Jahren gab es dann so genannte
Kindergrippenkombinationen mit Kindergarten der ganztagsbetreuung anbot. Für
viele Mütter war dies die einzige Möglichkeit ihrer Karriere oder Job
nachzugehen da in der DDR jeder Bürger die Pflicht und das Recht besaß Geld mit
Arbeit verdienen zu können. Kinder ab 3 Jahre kamen sofort in den Kindergarten,
der den ganzen Tag betreut wurde, hier schon wurden die Vorschulkinder
ausgebildet und aussortiert für die spätere Schule. Mit 6 Jahren wurde dann
eingeschult. Eltern die nicht wollten dass ihre Schulkinder alleine zu Hause
blieben, gingen dann auch noch in den Schulhort der ebenfalls ganztägig betreut
war. Es gab auch noch kirchliche Einrichtungen die Kindergärten anboten, dies
eher von Gläubigen Familien genutzt wurde, da Kirche und Staat getrennt wurde
oder wenn kein Kindergartenplatz mehr zur Verfügung stand, konnten die Kinder
auch dort hingehen. Im Kindergarten gaben sich die Erzieherinnen besonders Mühe
uns Kleinen schon das singen, malen und gemeinsame Spielen bei zu bringen.
Politisch wurden wir Kindergartenkinder schon auf den Sozialismus eingeschworen
und mussten Bilder mit VEB Betrieben malen oder LPGs mit Mähdrescher. sogar
Bilder von der Volksarmee mit Soldaten wurden gezeichnet. Ob wir Kinder dies
verstanden interessierte hier niemanden, Hauptsache sie waren stolz das die
Kinder so freiwillig alles mitmachten. Mit Fünf Jahren war man schon im
Vorschulalter und musste schon bis 10 zählen können auch Name und Adresse oder
kleine Gedichte lernen gehörte zur Bildung, wer nicht mitkam wurde ein Jahr
später eingeschult oder kam auf eine Sonderschule die Pestalozzischule,
(wir
nannten dies Dummschule)….
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Glossar: |
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Agitator |
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der wurde in der Schulklasse bestimmt Wandzeitungen im eigenen Klassenzimmer
zu gestalten mit den Höhenpunkten im politischen Geschehen in der DDR oder
der Schulklasse |
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AG |
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Arbeitsgruppen, nach der Schule traf man sich dort und konnte seinen Hoppys
nachgehen |
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Apell |
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Fahnen und Schulapell, wurde als Anlass zum loben, auszeichnen oder
bestrafen genommen wo alle Schulklassen auf dem Schulhof antreten
und in Reihe und Glied stehen mussten |
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Aula |
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der größte Raum in der Schule wo alle wichtigen Schulereignisse stattfanden
und jede Schulklasse nur dort Musikunterricht hatte, weil dort das Klavier
stand |
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DDR |
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Deutsche Demokratische Republik, der zweite deutsche Staat (sozialistisch)
neben der damaligen Bundesrepublik Deutschland, die innerdeutsche Grenze war
die am schärfsten bewachte Grenze der Welt, die DDR löste sich am 3.Oktober
1989 auf und vereinigte sich mit der Bundesrepublik Deutschland |
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DSF |
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Deutsche Sowjetische Freundschaft, ab der 8.Klasse Pflicht mit monatlichen
Beiträgen das unsere Eltern zahlten mit 10 Pfennig im Monat (auch Aluchips
genannt), selbst russisch als Schulfach war ab der 5.Klasse Pflicht |
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ESP |
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Einführung in die sozialistische Produktion, Schulfach ab der 8.Klasse |
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Eulenspiegel |
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monatliche Zeitschrift für Jugendliche und Konkurrenzprodukt zur Bravo |
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FDGB |
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Freier deutscher Gewerkschaftsbund gab es in allen Betrieben, wer Mitglied war
und Beitrag zahlte konnte Ferien innerhalb der DDR buchen Bungalows an der
Ostsee |
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FDJ |
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Freie Deutsche Jugend mit Blauhemd ging man ab der 8.Klasse |
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Frösi |
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Kinderzeitschrift mit Bastelsachen und Komiks |
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GST |
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Gesellschaft für Sport und Technik, war freiwillig wer Lust hatte, mit 14
Jahren konnte man dort den Mopedschein machen, wenn die Eltern es erlaubten |
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HO |
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Handelsorganisation des Konsum, wir nannten es es
scherzhaft "heute offen??" |
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Hort |
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staatliche Nachmittagseinrichtung für Schüler bei denen beide Eltern
arbeiten gingen, auch Tageskindergärten und Kindergrippen gehörten dazu |
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Intershop |
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Einkaufsladen für Bundesbürger, bekam man Westgeld mussten wir es bei der
Bank in Valutascheinen auch Spielgeld genannt umtauschen |
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Jugendweihe |
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hatte man ab der 8.Klasse, wo ein Gelöbnis auf den Sozialismus abgelegt
werden musste und die Lehrer uns endlich mit SIE ansprechen mussten |
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Kaufhalle |
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auch Konsum genannt, dort bekam man fast alles zu kaufen, heute Supermarkt |
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Kessel Buntes |
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Musiksendung im Fernsehen der DDR wo auch Westsänger und Westgruppen
auftraten, sollte die Samstag Abend Sendungen des Westens verdrängen |
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Klassenrat |
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wurde jährlich in der Schulklasse gewählt, bestand aus
Vorsitzender, Stellvertreter, Agitator, Kassierer und Klassensprecher |
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LPG |
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Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die
Bauern wurden enteignet und gezwungen ihr Land mit anderen Bauern durch
staatliche Kontrolle zu bewirtschaften |
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Milchpause |
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Tägliche Schulpause wo jeder Schüler ein viertel Liter Milch zu trinken
bekam, bei kinderreiche Familien bekamen die Schüler die Milch umsonst |
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NVA |
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Nationale Volksarmee, sollte die Kampfkraft gegen den Kapitalismus sein |
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PA |
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Produktives Arbeiten, Schulfach ab der 8.Klasse, fand in Betrieben statt |
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Pestalozzischule |
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Sonderschule für Kinder die nicht die normale Schule
schafften |
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Pionier
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wurde man ab der 1.Schulklasse mit blauem Halstuch, ab der 3.Klasse
Thälmann Pionier mit rotem Halstuch |
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SED |
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Sozialistische Partei Deutschland, die diktierten unseren Eltern alles vor,
galt als Machtorgan und Sprachrohr des Staates |
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Stasi |
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Staatssicherheitsdienst, Parteigenossen die ihre Mitmenschen ausspionierten
und es in Berichten zusammen fassten und an das Ministerium für innere
Sicherheit der DDR nach Berlin meldeten |
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Trabi |
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Rennpappe oder Karton de Plamage, Auto aus der DDR gebaut in Zwickau (VEB
Sachsenring) Trabant601, die Luxusausführung hatte schon eine Tankanzeige
und kostete ca.12.700 DDR Mark |
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Trommel |
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Zeitschrift für die Thälmann Pioniere |
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VEB |
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Abkürzung für Volkseigener Betrieb |
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Wunschbriefkasten |
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Sonntägliche Musik Wunschsendung im DDR-Fernsehen |
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na neugierig
geworden??? lassen Sie es mich wissen...... |
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