06.04.2024                                Rainer Karl-Heinz Gruhlke 

    Das Leben und die Liebe „da drüben“    

     

     

    Biographische Erzählungen aus der ehemaligen DDR

    Graphische Darstellung: Heike (Trinchen) und Rainer Karl-Heinz Gruhlke          

    Die Rechte liegen ausschließlich beim  Autor.     

             Um eventuelle Missverständnisse oder Unklarheiten mit den bei mir dargestellten Personen und Orten in
    meinem Buch auszuräumen, werden alle Namen und Personen namentlich verändert und aus meiner Sicht dargestellt,
     sollten dennoch sich Personen oder Orte persönlich angegriffen fühlen, ist dies ein Zufall, 
    ich bitte  jetzt schon um Entschuldigung. 
    Vielen Dank sagt der Autor.

     Einleitung:

          Dieses Buch  soll einen Beitrag zum besseren Verständnis zwischen OST und WEST darstellen,
    es soll aber auch die damalige Situation und das Leben in der ehemaligen DDR zeigen,
    es soll allen Menschen klar machen das dieser Staat sich von heute auf morgen friedlich auflöste,
    es soll zeigen das die Menschen im OSTEN auch ein Leben und eine Bildung haben,
    es soll zeigen das alles nicht schlecht war, es soll zeigen das die Menschen dort auf was stolz waren,
    es soll zeigen das wir Kinder uns um selbst kümmern konnten,
    es soll zeigen das es so was wie einen Zusammenhalt gab,
    es soll zeigen das die Menschen Toleranz und gegenseitiges Helfen kannten,
    es soll zeigen das wir selber für unser Missgeschick gerade stehen mussten,
    es soll zeigen das EGO und NEID ein Fremdwort war,
    es soll zeigen das die Eltern uns nicht aus der Patsche holten,
    es soll zeigen das jeder seines Glückes Schmied war,
    das bei der Disco am Samstag ab 21:00 Uhr durch komplette Ausweiskontrolle alle Jugendlichen unter 16 Jahren den Saal verlassen mussten,
    das die Zigarettenautomaten abgeschraubt wurden,
    es soll erinnert werden das Mann und Frau eine Gleichstellung in Beruf und im Privat-Leben hatten,
    es soll mitteilen das die Menschen nach Öffnung der Grenzen den DDR-Alltag übernacht verloren,
    das plötzlich die Schulkinder die neu zur Schule kamen kein Pionierhalstuch tragen müssen,
    das Kaufhalle einfach in Supermarkt umbenannt wurde, das Poliklinik einfach in Ärztehaus umbenannt wurde,
    das es keine Frösi oder Eulenspiegel mehr geben wird oder die Trommel in Bravo gewechselt wurde,
    statt Puffreisschokolade es nun Popcorn gab, das Vita-Cola nun Coca-Cola heißt,
    das es keine Ganztagesbetreuung in Form von Tageskindergarten/Kindergrippen mehr geben wird weil Mama arbeiten ging, das 500 Gramm Brot nicht mehr 99 Pfennig kosten wird,
    das die Läden nun alles zu kaufen hatten und es plötzlich eine Freiheit geben soll........ 

    (die Menschen Geld hatten und es nichts zu kaufen gab,
    heute nun die Läden voll stehen und die Menschen kein Geld mehr haben)

    es soll aber auch nicht alles beschönigen was dort politisch oder moralisch passierte.
    Die DDR ist und war ein Unrechtsstaat mit ca. 196.00 sogenannten IM inoffiziell  Stasi Mitarbeiter die sogar ihre eigene Familie ausspionierte und verraten hatte. Die Stasi war sogar bereit Sportler zu dopen und Sportler die in den Westenn flohen mit kuriosen Unfällen umbrachte. 1983 kam der DDR-Flüchtling und Braunschweiger Fußballprofi Lutz Eigendorf bei einen Autounfall zu Tode, angeblich wegen Alkoholprobleme ??? Beweise fehlen bis heute ... 5000 Mark für einen Mord sollen in Auftrag gegeben sein was bis heute nicht bestätigt wurde. Die Verbrechen und die Vorgehensweise der Stasi in der DDR muss bis heute aufgearbeitet werden und die Bürger der Ehemaligen DDR und auch die Bürger der alten Bundesrepublik aufgeklärt werden und entschädigt werden.

    Weit über 100 000 Bürger der DDR versuchten zwischen 1961 und 1988 über die innerdeutsche Grenze oder über die Berliner Mauer zu fliehen. Weit mehr als 600 von ihnen wurden zwischen 1961 und 1989 von Grenzsoldaten der DDR erschossen oder starben bei Fluchtversuchen. Sie ertranken in Gewässern,
    erlitten tödliche Unfälle oder begingen Selbstmord bei ihrer Entdeckung.

    Allein an der Berliner Mauer wurden zwischen 1961 und 1989 mindestens 140 Menschen getötet oder kamen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime in Berlin ums Leben: 100 DDR-Flüchtlinge,
    die beim dem Versuch die Grenzanlagen zu überwinden, erschossen wurden, verunglückten oder sich das Leben nahmen.
    30 Menschen aus Ost und West ohne Fluchtabsichten, die erschossen wurden oder verunglückten; 8 im Dienst getötete DDR-Grenzsoldaten,
    die durch Fahnenflüchtige, Kameraden, einen Flüchtling, einen Fluchthelfer oder einen West-Berliner Polizisten getötet wurden.

    Darüber hinaus verstarben mindestens 251 Reisende aus Ost und West vor, während oder nach Kontrollen an Berliner Grenzübergängen. Ungezählt sind die Menschen,
    die aus Kummer und Verzweiflung über die Auswirkungen des Mauerbaus auf ihr Leben starben.
    Quelle: Berlin.de

    Laut meiner Erinnerungen verschwand meine beste Kindergartenfreundin Manuela mit einem Agrarflieger aus Mühlhausen in den Westen, später sind sogar Freunde aus meinem Lehrjahren aus Lengenfeld unterm Stein vom Schloß oben in den Westen/Hessen geflohen.
    Dies alles wurde einfach verschwiegen und keiner sprach irgend etwas darüber.

    Es gibt Bundesländer in Osten die sind sogar älter sind wie im Westen: Bereits im Juli 1945 bildet die Sowjetische Militäradministration in Ost-Deutschland die Länder
    Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern
    .
    In der US-amerikanischen Zone entstehen im September 1945 Bayern, Hessen, Württemberg-Baden und im Januar 1947 Bremen.
    Quelle: Google und Wikipedia

     Heute sind alle diese Erinnerungen in einem gedanklichen Museum gelandet,
    weil selbst die Strassen und deren Namen, Schulwege und Schulen es nicht mehr gibt und die ehemaligen Freunde oder Schulkameraden nicht mehr da wohnen.
    Der Alltag des Schülers mit Terminen bestimmt war, wie Pioniernachmittage oder FDJ-Versammlungen,
    Kuchenbasare, Sportspartakiaden, Ferienlager oder GST (Gesellschaft, Sport und Technik) Unterricht am Nachmittag oder ESP- Einführung in die sozialistische Produktion wo in Betrieben wir im Alter von 14 Jahren 2 Stunden in der Woche arbeiten mussten und es ärztliche Schuluntersuchen jährlich gab, wir in AG's Arbeitsgemeinschaften nach dem Schulunterricht trafen (Kochen, Stricken, Musizieren, Nachhilfestunden)
    Schulapelle mit Auszeichnungen oder Strafen und Lobeshymnen auf den Sozialismus gab. Die Schulklassen ihre Patenbetriebe mit selbst erdachten Programmen überraschten. Die Schule einmal im Jahr zum Wettbewerb der Klassen zum Altstoff sammeln aufrief  und die beste Klasse dann beim Schulapell einen Wimpel bekam und in der lokalen Zeitung "Das Volk" erwähnt wurde.

    Sie sollen teilhaben an eine Geschichte oder Erzählung eines Menschen aus der ehemaligen DDR, der 26 Jahre seines Lebens dort verbrachte und im Februar 1989 noch in den Westen floh um ein neues Abenteuer mit neuem Lebensgefühlen sowie die Verwandlung in das westliche Niveau  suchte und gefunden hat.

    Ihnen wird nur das Leben und die Erlebnisse bis zur Übersiedlung in den Westen erzählt,
    alles danach kennen Sie ja selber...
     

    Dem Autor ein Bedürfnis es ist dies in einem Buch fest zu halten.  Ich würde mich über positive aber auch negative Urteile sehr freuen und hoffe Ihnen ein spannendes zeitgeschichtliches Werk präsentieren zu können.

    Copyright: (c) 2002-2024    by  Rainer Gruhlke           

                                                

     Kapitel: Gerechtigkeit kannten die nicht...

    ...nachdem endlich lang ersehnt mal wieder eine Schuldisco (8. bis 10.Klasse) in unserer Aula sich ansagte,
    wollten einige Schulkollegen diesmal mutig sein und sich endlich an die Girl's wagen die für uns Mode und Stil hatten. Dies war aber nicht so leicht da ja die anderen Jungs aus den höheren Klassen Anspruch auf die wohl tollsten Mädels erhoben. Also wurde die Idee geboren: mutig ist, wenn man nur ein bisschen Alkohol zu sich nimmt,
    also dachten wir schon so an Kuba-Libre oder Cola-Wodka. Immerhin waren wir schon 14 Jahre alt und hatten Jugendweihe gehabt und die Lehrer sagten "Sie" zu uns, es ja auch möglich sein sollte im Konsum etwas Alkohol zu bekommen. Gesagt und getan besorgten einige von uns die edlen Getränke und versteckten dies in der Mädchentoilette unserer Schule. Während der Disco nahmen dann abwechselnd wir immer einen Schluck und die Girl's mit.
    Ich habe dies auch gemacht nur leider kein Mädel abbekommen, hatte ja ne Freundin sie konnte nicht dabei sein, 
    Heike war noch in der siebten Klasse und erst zwölf. Am nächsten Tag bekamen wir mit das an dem Disco-Tag Bilder in den Schulgängen runter gerissen wurden, irgendjemand plauderte wir die Jungs von der B hätten uns mit Alkohol besoffen und dann im Streit um die Mädels die Bilder von der Wand gerissen. Nun wusste jeder von uns dass dies ein Schwindel war, denn in solchen Sachen hielten wir schon dicht, vertrauten uns. Schließlich musste jeder von uns Buben einzeln bei unserer Schul-Direktorin antanzen. Da wir ja schon wussten das es nicht gut ausgehen würde machten wir dann ab doch die Wahrheit zu sagen und gaben unseren kleinen Umtrunk zu und mussten unter verschiedenen Vorwürfen sagen wer alles beteiligt war. Die angeblich herunter gerissenen Bilder wovon es überhaupt keinen Beweis gab,
    dann nicht mehr im Mittelpunkt stand sondern unserer kleiner Umtrunk. 24 Stunden später gab es einen Appell auf dem Schulhof für die gesamte Schule, wir einzeln vorgeführt (nur wir von der bösen 8.B Klasse) und präsentiert wie Verbrecher, bekamen einen Verweis mit Benachrichtigung der Direktoren von den Betrieben unserer Eltern.
    Dann sollte noch unserer Schulklassenrat sich Erziehungsmaßnahmen für die Eltern ausdenken von uns gestraften.
    Ich hatte Glück im Unglück da meine Mutter gerade den Arbeitsplatz wechselte die Schule aber davon nichts mit bekam ich aber davon ausging wenn dies meine Mutter erfuhr würde sie mich grün und blau schlagen. Schweren Herzens bin ich dann nach Hause und gab meine Tat zu. Mam glaubte mir und schlug mich nicht da ja auch sich unserer Klassenlehrerin zum Hausbesuch den Tag ansagte und sie eigentlich mich in Ordnung fand und dies auch meine Mam wusste..

    Kapitel: meine Liebe galt doch nur ihr...

    .... Ich hatte Schulschluss so gegen 13:15 und ging wie eigentlich jeden Wochentag zum Mittagessen in die Kantine unserer Schule in der Bebelstrasse, nun sah ich ein Mädel mit dunklen Augen und langem dunkelbraunem Haar aus dem Fenster ihrer Wohnung schauend, (an der Ecke der Strasse im Erdgeschoss), warum ich immer das Glück hatte wenn ich vorbei ging weiß ich nicht, aber sie war da...Es packte mich doch die Neugierde und ging bevor ich essen wollte einfach zu ihr an das Fenster sagte meinen Namen und schaute in ihre rehbraunen Augen und stotterte heraus das mir auffällt,
    sie immer, wenn ich hier vorbei gehe, sie am Fenster sehe, sie sagte das sie eigentlich mich sehen wollte und nicht weiß wann ich Schulschluss habe und sie mitbekam das ich auch zu Mittag in der Bebelstrasse gehe und öfters mal einen Schulkollegen besuche der auch in dieser Strasse wohnt... H'm nun ging sie mir danach nicht mehr aus dem Sinn und musste ständig an sie denken, war es meine erste Liebe??, mein Herz fing jedenfalls ständig an den Puls zu ändern wenn ich an die Süße dachte... Was sollte ich jetzt in dieser Situation machen, fragte ich mich, schließlich hatte ich Kerstin als Freundin, sie hatte zwar die Schule gewechselt und sah sie fast nie, aber das Mädel vom Fenster hat es mir angetan und fesselte mich. In meiner Schulklasse gab es natürlich auch nette und süße Mädels, ich hierzu kein Interesse hatte zumal ich mir nie eine Chance ausmalte je eine Beziehung zu einer Klassenkameradin haben zu können. Immerhin waren die Jungs aus meiner Klasse schon mit ein paar Mädels zusammen, sicherlich hatte ich auch ein Mädel als Freundin die sogar im Kindergarten mit mir ging und mich riesig freute als ich mitbekam das sie in meine Schulklasse ist.
    Leider hatte ich nicht viel von Manuela da sie eines Tages einfach verschwand ohne mir Bescheid zu geben. Später erfuhr ich dass die Familie von Manu über Nacht mit einem Agrarflugzeug in den Westen geflohen ist.
    Seitdem habe ich nie wieder mehr was von ihr gehört und wurde auch seitens der Schule oder den Lehrern verschwiegen.

    Ganz voller Stolz ging ich jeden Tag zu dem Fenster an der Ecke nur um in die dunkelbraunen Augen von Heike sehen zu können und mit ihr zu sprechen, von meinem Bruder erfuhr ich das er in die Schwester Petra verliebt ist und sie bereits als Freundin hat. Mir machte es nichts aus, ich wollte Heike am liebsten jeden Tag küssen aber irgendetwas hielt mich ständig ab, fehlte mir plötzlich der Mut sonst gab ich mich doch nicht so schüchtern. Immerhin hatte ich vorher Kerstin als Freundin und die wollte es genau wissen und küsste sie ja auch und ging Hand in Hand durch die Strassen mit ihr.
    Warum tat ich es bei Heike nicht, lag es daran das sie zwei Jahre jünger war als ich oder wollte ich das Gehänsel meiner Schulkameraden aus dem Wege gehen. Wir schrieben uns Liebesbriefe und trafen uns in der großen Schulpause auf dem Schulhof, wechselten keine Worte da ich meistens Schulaufsicht hatte und an der Einganstür stehen musste.
    Mir blieb nur der Schulschluss, wenn ich dann zum Mittagessen ging sah ich meine Heike endlich wenigstens zwei Stunden hatte ich sie für mich, danach musste ich nach Hause und die Wohnung aufräumen sonst gab es Ärger von meiner Mutter wenn der Haushalt nicht ordnungsgemäß war. Als Heike ein Jahr später unsere Schule verlies weil die Eltern ein Haus gebaut hatten am anderen Ende der Stadt verloren sich unsere Wege und ich auf Grund meiner Schulprüfungen und Bewerbungen für die Lehre keine Zeit mehr fand für Heike. Allein die Tatsache das ich zu Heike sagte,
    falls sie doch umzieht, habe ich dann keine Freundin mehr wurde mir bis dato nicht bewusst was ich da zu ihr sagte.
    Wenn mein Bruder sich mit Petra traf ging ich einmal mit um Heike zu sehen, sie hatte kein Interesse an mir und nahm es mir übel mich nicht gemeldet zu haben und gab dies als Vorwurf an und entschied sich gegen mich. Mir war zu dieser Zeit völlig unklar warum ich Schuld sei an unserer Trennung immerhin fand auch sie nicht den Weg zu mir,
    mir wurde ganz mulmig und war sehr verletzt. Nun fing ich meine Lehre als Betonfacharbeiter in Erfurt an und hatte danach nichts mehr gehört von Heike. Nach meiner Lehre etwa zwei Jahre später packte mich die Sehnsucht nach Heike, nahm allen meinen Mut zusammen begriff nun endlich wie sehr ich damals Heike verletzte als sie weg zog und wollte meine Heike unbedingt wieder sehen, also ging ich jeden Sonntag an ihr Haus vorbei und überlegte wie ich an ihr heran kommen soll. Es gab nur eine Möglichkeit, einfach zu ihr zu gehen, an ihrer Tür zu klingeln und zu fragen ob sie Zeit für mich hat, dies tat ich dann auch, mein Herz schlug so doll das ich sogar jeden Herzschlag spürte und mir heiß wurde.
    Ich hatte Glück, meine Heike war da und hatte Zeit für mich und ging mit mir spazieren nun gab es wieder den Vorwurf warum ich zwei Jahre brauche um zu ihr zu kommen. Ich erklärte ihr meine Situation und ich mir erst jetzt sicher bin das nur ich sie liebe und niemals mehr verlieren möchte. Sie sagte sie brauche Zeit und würde es überdenken und entschied sich 14 Tage später wieder für mich. Sobald ich mit Heike zusammen war fehlte mir wieder der Mut sie zu küssen obwohl ich mich ständig danach sehnte und davon träumte. Eines Tages kam ich zu ihr, da war gerade eine Freundin bei ihr zu Besuch als Heike unverdrossen vor den Augen der Freundin einfach Schluss mit mir machte mit der Begründung das sie mich nicht mehr liebt und nicht verkraften könne warum ich nach zwei Jahren einfach bei ihr auftauche und sie wieder haben wollte. Ich war so fertig und geschockt das ich mit ihrer Freundin fort ging und dieses Mädel später dann als Freundin hatte mit dem Hintergrund etwas über Heike zu erfahren und auch erfuhr. Leider bemerkte Marion meine Tour und lies auch mich dann fallen und sagte noch dann geh doch zu deiner Heike wenn du sie liebst. Nun stand ich wieder alleine da und tröstete mich in dem ich fast jeden Sonntag bestimmt zehnmal an ihr Haus vorbei ging.
    Warum verstand es Heike nicht das nur ich sie haben wollte und sie liebte, für mich war es die erste große Liebe mit täglichem Herzklopfen, viele Fragen quälten mich noch Jahre später auf die ich bis heute keine Antwort bekam.
    Nach vielen Jahren als ich bereits schon in den Westen wohnte und bei meinen Eltern zu Besuch war sah ich meine Heike in einem Möbelhaus in Oberdorla mit ihren Freund oder Mann, trotz meines erneuten Herzklopfens bekam ich nie die Chance mit ihr zu reden, sicher ist, sie war und ist die Liebste für mich, kann und werde sie nie vergessen und meine Liebe zu ihr die war aufrichtig und ehrlich. Ich glaube ich liebe Heike bis heute immer noch.

    Kapitel: stille Wasser sind tief..., die Rache war mein...

    ...nach meiner mündlichen Prüfungen 10.Klasse wartete ich im Schulhof auf die Peiniger aus meiner Schulklasse die mich jahrelang ignorierten und über mich lästerten und hatte nur das eine Ziel "Rache". Den Mut gab ich mir durch den wahren Spruch eines Schulkollegen der da immer zu mir sagte: Rainer du bist so ein stilles Wasser und sehr tief, glaube mir,
    du hast mehr drauf als andere erwarten! Ich gebe schon zu das ich Einzelgänger war und nur einen richtigen Freund (Udo) hatte, alle anderen waren nur Kollegen dennoch akzeptiert wurde und mich immer aus dem Klassengeschehen raus hielt und mich distanzierte. Diese Worte von Uwe brachten mich zum Entschluss endlich Rache zu nehmen, also zog ich mein FDJ-Hemd aus, wartete mein Opfer ab, schnappte ihn und gab ihm eine in die Zwölf ohne eine Erklärung von mir,
    musste aber Halt an eine Wand finden.  Die anderen Schulkollegen die das sahen waren erstaunt und riefen "oh" als ich meine Treffer landete, einstecken musste ich auch ganz schön und überschätzte mein Gegner der dann aufhörte als er mir so eine verpasste das meine Lippe aufsprang und blutete, dies war mir so egal, das selbst als ich nach Hause kam meine Mutter mich nie fragte was da los war. Nächsten Tag trieb ich das gleiche Spiel mit Thomas, den hatte ich zuvor schon angekündigt er bekäme eine aufs Maul, dies tat ich dann genauso, nur diesmal änderte ich meine Taktik und schlug wie wild und ohne Pause so auf ihn ein das er das Weite suchte und einfach abgehauen ist...

    Kapitel: die Stasi versuchte es auch bei mir....

    ...nach dem ich meine Dienstzeit bei der NVA in Eggesin schon über die 15 Monate hinter mir hatte und ich schon Gefreiter geworden bin, luden mich irgendwelche Offiziere einer uns unbekannten Division der NVA zu einem persönlichen Gespräch in einer anderen Kaserne ein. Sie fragten mich nach meiner politischen Einstellung und ob ich eventuell Grenzdienst in Babelsberg oder Potsdam machen würde, immer mit den Hintergrund ich sei der beste Schütze meiner Einheit und könne den sozialistischen Staat an dem kapitalistischen Schutzwall schützen. Klar stimmten die sehr guten Schussergebnisse in meiner Einheit, immerhin hatte ich schon drei goldene Eicheln mit Schützenschnur erschossen und musste gegen Offiziere mit einer Pistole zum Wettschiessen antreten. Da mir das schießen mit der AK47 und der Pistole Maggarow sehr lag und ich eh schon Pläne erhob heimlich irgendwann die DDR Richtung Westen zu verlassen und mich Sybille auch noch verließ, kam mir dieses Angebot Grenzdienst der Stasi sehr gelegen. Also sagte ich den Offizieren erst einmal zu. Es folgten dann mehrere Gespräche wo mir dann die Vergangenheit meines Vaters, der ja Major Grenztruppen a.D. war, (ich selber meinen Vater nicht kannte und ihn weder gesehen noch Kontakt hatte), sie mir klar machen wollten das auch mein Bruder und meine Schwester in der SED seien und ich mich daran orientieren solle.
    Sie gaben mir 24 Stunden Bedenkzeit und verlangten dann einen Eintritt in die SED von mir obwohl ich Eingangs der Gespräche erklärte das ich keinerlei Interesse am politischen Geschehen habe und ich nicht den Glauben und die Überzeugung hege mich politisch zu beteiligen. Nach dieser Aussage von mir hörte ich nie wieder mehr was von diesen Gestalten. Komisch war dies schon aber Gedanken hatte ich mir danach nie wieder mehr gemacht.
    Es kriselte eh schon in einigen Städten und die Menschen wurden offener und gesprächiger....

    Kapitel: die Fernsehantennen zeigten Richtung Westen....

    ...da wir ja ca. 20 KM entfernt an der innerdeutschen Grenze wohnten und unsere Fernseher nur das Ostfernsehen empfangen konnten, bekam meine Mutter von einem Freund einen kleinen Kasten an unserem RAFENA schwarz/weiß Fernseher angeschlossen. Jetzt konnten wir auch nun endlich samstags die Hitparade und Disco sehen,
    dies kannten wir ja nur vom erzählen unserer Schulkameraden die ihre Antennen unterm Dach hatten und Richtung Westen gedreht war. Natürlich war dann immer montags in der Schule in den Pausen dies ein wichtiger Gesprächsstoff. Komisch war dann immer, egal mit wem man sich unterhielt, irgendwie schauten wo alle heimlich das Westfernsehen, selbst im Radio war der Empfang der Hessische und Bayerische Rundfunk möglich. Viele versuchten dies zu vertuschen und zu verheimlichen denn Angst gab es schon und wir wussten auch nie was passieren würde, deshalb versuchten unsere Eltern uns einzutrichtern dies nie erzählen zu dürfen. Da es ja auch einen Intershop in unserem Stadt-Hotel gab und es da immer so gut duftete wenn man in den Laden rein ging besuchten wir Kids den Laden immer heimlich,
    kaufen konnten wir ja nichts, da man ja nur in DM bezahlen konnte und dies ein Laden für Wessis nur war.
    Wir konnten dann in einem Laden "Fress-ex's" für Ost Geld "Aluschips" auch Westware kaufen, allerdings nur Konsumgüter. Dort bezahlten wir für eine Dose Ananass ca. 13,- Ost Mark oder Zigaretten 7,- Ost Mark....

     Kapitel: an der innerdeutschen Grenze hielt ich den Atem an....

    ...mein Lehrkollege der im Grenzgebiet wohnte, hatte eines Tages die Idee mir zu zeigen wie man die Soldaten an der innerdeutschen Grenze Arbeit verschaffen könne und nahm mich mit. Da er aber im Grenzgebiet wohnte war es für mich nicht möglich da einfach mitzukommen, also zeigte er mir einen Schleichweg nach Lengenfeld/Stein und musste ca. 3 Stunden mit ihm durch einen Wald irren bis wir dann schließlich an der Grenze waren. Ich war überrascht als ich dies sah, uns erzählte man was von hohen Zäunen und Gräben, es da wo wir waren nicht so aussah sondern wir in einem Waldstück Richtung Eschwege uns befanden wo ab und zu riesige Betonpfähle mit verspanntem Draht standen. Mein Kumpel holte aus seinem Versteck ein Luftgewehr heraus und bestieg mit mir einen riesigen Baum der sehr hoch und ziemlich dicht mit Ästen bedeckt war. Von dort aus sahen wir dann schon etwas später den uns bekannten Zaun und die Wachtürme die aus einem unbekannten Grund nicht besetzt waren. Jetzt sagte Stefan zu mir, wir lassen die Puppen mal tanzen und zielte mit seinem Gewehr auf einem Betonpfahl und drückte ab. Plötzlich knallte es in ca. 50 Meter unheimlich laut und es sah aus als würde man aus allen Richtungen kreuz und quer schießen. Ich hielt vor Schock den Atem an und er erklärte mir dass dies Selbstschussanlagen seien und gleich die Sirenen losgehen würden und dann die Soldaten kommen und die Dinger wieder aufladen würden. Stefan zeigte überhaupt keine Angst und beruhigte mich, er mache dies nicht zum ersten Mal und erklärte mir wir müssten jetzt etliche Stunden hier oben auf dem Baum verweilen damit wir nicht erwischt werden. Er sagte auch das die Grenzer dies locker sahen, da sie glaubten es sei wieder Wild an die Schussanlagen gekommen es ja schnell wieder aufhörte dort zu knallen. Nach ca. 6 Stunden schlichen wir wieder nach Hause und ich schwor mir, nie wieder werde ich da hin nochmals gehen....

    Kapitel: Samstags putzen und warten in der Schlange war normal....

    ...wie jeden Samstag nach Schulschluss traf es mich immer für unserer Familie einkaufen zu gehen. Bei meiner Mutter war Samstags immer komplette Reinigung der Wohnung angesagt, nicht nur das da die Wäsche gewaschen wurde die bereits schon seit den Frühstunden in einem riesigen schwarzen Kessel auf dem Gasherd vor sich hin köchelte, nein Fenster putzen, Türen abseifen und alle Schränke ausräumen und alles saubermachen war normal.
    Hinzu kam dann meistens auch noch die Haustreppe wischen, einbohnern mit Wachs und die Strasse kehren.
    Nebenbei wurde dann auch noch Kuchen gebacken. Ich war dann doch froh dem Chaos mit einkaufen umgehen zu können. Als erstens bin ich zu unserem Bäcker um die Ecke, meine Geschwister hatten ja einen Tag zuvor für uns Brot und Brötchen dort bestellt, denn ohne war die Chance Samstags noch was zu bekommen gering, nur die Schlange vor dem Bäcker war dann groß und wartete meistens ca. 45 Minuten bis ich endlich den Name und die Nummer der Bestellung der Angestellten Verkäuferin nennen konnte. Selbst in der Kaufhalle sich anzustellen an der Leergutrücknahme war schon Gewohnheit, dies war’s noch nicht, sobald eine Schlange vor einem Gemüse-Laden sich bildete stellte ich mich automatisch dann noch an ohne meistens zu wissen was es da gab. Mit viel Glück und einer enormen Wartezeit bekamen wir Bananen, Tomaten oder neue Kartoffeln und das nur in kleinen Mengen. Das warten in der Schlange gehörte zum Alltag, ich hatte mich daran schon gewöhnt. Als ich fertig war ging es zu Hause weiter da meine Mutter bis in die späten Nachmittagsstunden putzen musste. Schön war noch das Samstagsbaden für die ganze Familie das einfach zur Tradition gehörte nachdem der Badeofen erst mit Holz und Kohle angeheizt werden musste und es Stunden dauerte bis das Wasser heiss war....

    Kapitel: Mit der Jugendweihe zählten wir schon zu den Erwachsenen....

    … endlich war es soweit, die meisten Schüler meiner Klasse waren schon 14 Jahre alt und es begannen schon die Vorbereitungen zur Jugendweihe. Da es an unserer Schule insgesamt drei 8.Klassen gab wurde die Jugendweihe zusammengelegt und musste auch gleichzeitig vorbereitet und geprobt werden. Diese Zeremonie war eigentlich allen schon bekannt da es immer das gleiche war für die Jugendlichen die ab diesen Zeitpunkt schon zu den Erwachsenen zählten. Im Unterricht der Schule rätselten wir schon was wir wohl schönes von unserer Familie bekommen würden, traditionell bekam man ja Geld in einem Umschlag oder Klamotten geschenkt. Die Jungs meiner Klasse wollten sich einen Kassettenrecorder oder ein Mofa/Moped kaufen. Ich wünschte mir einen Plattenspieler, da ich Sammler von Schallplatten war und schon einige Singles hatte wie ABBA und Smokie. Neidisch waren auch einige Schulkollegen aufeinander, weil sich der Westbesuch ansagte und sie wieder mit ihren tollen Sachen angeben konnten. Mir war das egal,
    ich hatte eh keine Verwandten im Westen und musste mir dazu keine Sorgen machen. Wir mussten den Gang zur Bühne mit Musik den jeweils ein Junge der von rechts kam mit einem Mädchen die von links kam einstudieren, auf der Bühne waren dann weiße Kreuze auf dem Boden gemahlt um eine genaue Aufstellposition zu erreichen. Da ich dieses Ereignis nicht einmal mit geprobt hatte, weil ich jeden Termin verpatzte wusste ich nur mit welchen Mädchen ich gemeinsam zur Bühne gehen musste, klappte es auf Anhieb und glaubte schon ich würde mich vor allen diesen Menschen blamieren. Unsere Klassenlehrerin rief die Namen zur dieser Zeremonie auf und der Direktor unserer Schule hielt dann eine Rede, deren Inhalt sich um und uns Jugendliche handelte die dann den Stolz des sozialistischen Staates darstellten sollten.
    Nach seiner Vorstellung machte er uns zu Lehrer, Mechaniker, Bauarbeiter, Wissenschaftler oder sogar Kosmonauten, innerlich lachten wir schon, denn das wollten wir bestimmt nicht werden und das ganze noch vor unseren Eltern die mit unseren Verwandten da waren. Dieses spielte sich in einer Kulturstätte mit einem großen Saal ab und zum Schluss bekamen wir das Jugendweihe-Buch überreicht. Ab diesem Zeitpunkt mussten dann unsere Lehrer SIE zu uns sagen,
    das fanden wir besonders gut und wurden dann auch als Jugendliche dadurch bestätigt. Unsere Eltern zogen uns an wie auf eine Hochzeit, die Jungs mussten zum ersten Male einen Anzug und Schlips tragen, die Mädels bekamen weiße Kleider oder Rock mit Bluse angezogen….

    Kapitel: Mit Altstoff sammeln besserten wir unser Taschengeld auf....

     

    …die Schule rief wie jedes Jahr zum Wettbewerb im Altstoff sammeln auf, wo dann die beste Schulklasse bei einem Appell einen Wimpel bekam und in der örtlichen Tageszeitung „Das Volk“ erwähnt wurden. Ausgesucht wurde dann ein Tag in der Woche, wo wir Schüler dann mit unseren Gummikarren und Holzkarren an jede Haustür klingeln mussten und die Leute nach Gläsern, Flaschen und Zeitungen bettelten. Einen Tag zuvor bekamen wir dann in unserem Mitteilungsheft für die Eltern eingeschrieben das die Eltern Altstoffe für uns bereit zu stellen haben. Damit es nicht zum Chaos wurde, bestimmten unsere Lehrer die Strassen und Wohngebiete wo nur die einzelnen Klassen sammeln durften, natürlich gab es die Regel nicht dort zu sammeln wo wir wohnten. Ich und einige Schulkameraden dachten uns was anderes aus und kamen auf die Idee immer wenn wir was bekommen hatten, nicht alles in der Schule abzuliefern sondern dies in einem Keller bei einem Kumpel zu verstecken um später es selber in den Altstoffhandel zu bringen. Da ja einige von uns kein Taschengeld bekamen und ich auch dazu gehörte machte ich natürlich mit und lieferten nicht alles in der Schule ab. Später gingen wir dann abwechselnd zum Altstoffhandel und brachten die Sachen weg, um mehr Geld zu bekommen schmuggelten wir dann nasse Zeitschriften drunter damit diese schwerer wurden, denn es ging ja nach Gewicht.
    Nachts stiegen wir dann über den Zaun beim Altstoffhandel und klauten die Pakete wieder und brachten diese am anderen Tag zu einem anderen Altstoffhändler. Das Geld teilten wir dann gemeinsam und einige von uns mussten ihr Geld verstecken es sollte keiner mitbekommen warum plötzlich Geld da war und auf der Strasse gefunden glaubte uns keiner. Da sich das klauen der Zeitschriften irgendwie herum sprach konnten wir dies nur einmal machen und hofften nie erwischt zu werden. Da ja mein Kumpel Udo auch für ältere Leute einkaufen ging und Kohlen in Eimern aus dem Keller holte, durfte ich da ab und zu mitmachen und hatte dann einen Grund zu sagen woher ich das Geld hatte….

    Kapitel: Witze über Honecker machten scheinbar viele....

    …wenn meine Mutter Gäste zu uns am Sonntag eingeladen hatte oder etwas zu feiern gab wie Geburtstage,
    wurden die Leute nach ein paar Gläschen Kaffeelikör mutig und begannen Witze über Honecker und der SED zu erzählen. Wir Kinder bekamen auch schon mal einen Schokowaffelbecher mit Eierlikör und den Hinweis hierüber was bei uns in den vier Wänden erzählt wird nicht am Montag in der Schule auszuplaudern. Wir wussten schon das wir nichts zu erzählen hatten und widersprachen daher nie, klar war uns auch das wir nicht „Am laufenden Band“ sondern Kessel Buntes oder statt „Unsere kleine Farm“ den Wunschbriefkasten am Wochenende im Fernsehen sahen falls wir gefragt wurden. Um in der Schule aktuell zu bleiben reichten die Geschichten vom Wochenende meistens nur bis zur ersten großen Schulpause. Dabei stellte ich meistens fest, das solche Witze wie: Honecker ist ein großer Säufer der hängt ja in jeder Kneipe oder warum ist das SED-Zeichen oval; weil die eh alle nicht rund laufen, dieses immer von denjenigen erzählt wurden die selber in der Partei waren. Selbst meine Schulkollegen wo wir wussten dass die Eltern Lehrer oder treue Staatsdiener waren erzählten uns solche Witze oder hatten auch schon mal Westklamotten an oder brachten Kaugummis mit. Selbst das tauschen von Matchbox-Autos und Bildern aus der Westschokolade war eines der beliebtesten und heimlichen Tätigkeiten in der Schule. Zu Hause versteckten wir diese Sachen vor unseren Eltern. Das Highlight war der Pelikan Füller da dort auch unsere DDR Tintenpatronen reinpassten oder wenn die Patronen leer waren holten wir die kleinen Glaskügelchen heraus und spielten damit im Unterricht….

     Kapitel: Das Schulleben war durchorganisiert....

    …unser Leben nach der Schule war meistens unheimlich anstrengend, die Hausaufgaben machten wir nach der Schule im Hort, selbst dort bekamen wir Aufgaben noch auf entweder Lesen oder mit den schwächeren Mitschülern den Lernstoff vom Tage durchzukauen bis diese es einigermaßen begriffen hatten. Dazu kamen irgendwelche Pioniernachmittage oder FDJ-Veranstaltungen wo dann Wandzeitungen von den so genannten Agitatoren hergestellt werden mussten.
    Auch mussten wir uns an Sportspartakiaden gegen andere Schulen beweisen, die besten der Besten verschwanden dann so ab der 8.Klasse aus unseren Schulen,  da hieß es dann sie seien auf Sportschulen um unsere Land im Sport zu vertreten. Ich wusste auch von diesen Schulen, hatte ja zu der Zeit eine Freundin die immer weinte weil sie ihre Regel mit irgendwelchen Tabletten verschieben musste wenn ein großer Wettbewerb anstand. Es gab auch noch Bastelnachmittage wo wir dann mit selbst gebastelten Sachen einen Schulbasar veranstalteten um Geld zu sammeln für die armen Kinder in Vietnam oder Angola die immer unsere Freunde sein sollten. Selbst unsere Freundschaft mit der Sowjetunion mussten wir mit DSF-Mitgliedsbeiträgen jeden Monat zahlen. Täglich gab es in der Schule eine kleine Milchpause,
    ein Schüler musste dann zum Hausmeister in den Keller die Milch holen. Jedes Kind konnte sich entweder normale, Vanille oder Schokomilch aussuchen das vorher jeden Wochenanfang von einem Schüler kassiert und bestellt werden musste. Ich gehörte zu den Kinderreichen Familien wo wir die Milch kostenlos von der Schule bekamen also nur Anspruch auf normale Milch hatte. Nach jedem neuen Schuljahr wurde auch der Klassenrat gewählt, ich wurde da mal der Milchgeldkassierer und DSF Kassierer. Später gab es dann noch die GST-Nachmittage für die Jungs auch Wehrkundeunterricht zur Vorbereitung auf den Dienst in der NVA, die Mädels hatten meistens Kochen,
    Nähen oder Stricken. Auch bildeten sich Musikvereine oder Sportgruppen die dann an Wettbewerben sich ihren Pokal holten und verteidigten. Mein großer Bruder war im Musikverein unserer Schule und spielte Trommel,
    ich war ganz stolz als er im Fernsehen mal gezeigte wurde allerdings verlor er da ausgerechnet sein Trommelstock.
    Wenn dann noch Zeit danach übrig blieb spielten wir auf der Strasse mit anderen Schulfreunden Fußball,
    nicht jeder durfte mitspielen nur der sich durchsetzte hatte eine Chance. Wir kamen meistens mit kaputten Knochen und Abschürfungen nach Hause, selbst wenn es Streit unter uns gab schlugen wir uns gegenseitig ins Gesicht.
    Unsere Eltern interessierten sich nicht für unsere Rangeleien sonder ließen uns selber dafür Grade stehen und mussten selber die Verantwortung übernehmen. Ich spielte gerne Volleyball und Federball mit meiner Schulkameradin aus der Parallelklasse, sie konnte es sehr gut und machte mir viel Spaß….

    Kapitel: In der Ferien fuhren alle an die Ostsee....

    ...in den großen Sommerferien fuhren alle scheinbar an die Ostsee, entweder buchten sie ihre Reisen im FDGB oder fuhren von ihren Betrieben aus in Bungalows die speziell für Firmen an der Ostsee angelegt waren.
    Wir Kinder gingen meistens für vier Wochen ins Ferienlager, das immer von unseren Eltern ihrer Betriebe ausging. Meistens kannten wir schon nach ein paar Durchgängen die anderen schon und schlossen daher Freundschaften und hofften natürlich im nächsten Jahr sie wieder zu sehen. Die Erzieher waren Arbeitskollegen meiner Mutter und konnten uns daher nie daneben benehmen da wir ja wussten wenn wir was angestellt hätten Mam würde es als erstes erfahren, also blieben wir meistens unauffällig. Leider konnten die Erzieher auch nicht ihre täglichen Fahnenapelle und Frühsport lassen, selbst Sportwettbewerbe veranstalteten sie, lustig und toll fand ich die Schnipseljagd oder Nachtwanderungen. Zum Schluss wurde dann noch eine Kinderdisco veranstaltet und falls noch Taschengeld übrig blieb durften wir uns dann noch Spielsachen kaufen, dazu gingen wir dann in die Stadt mit den Erziehern da die Ferienlager meistens außerhalb in Waldgebieten lagen. Als wir mal wieder eine Schnipseljagd veranstalteten gingen wir zu einem Wasserfall und ich musste mich verstecken, da ich direkt unterm Wasserfall mich versteckte und es dort ziemlich laut war, machte vorher unsere Erzieherin mit uns aus, wenn sie laut mit der Trillerpfeife dreimal Signal gab sollten wir aus unserem Versteck heraus kommen und hätten dann gewonnen, leider hörte ich nichts davon und schlief vor Angst in meinem Versteck ein.
    Erst als es langsam dunkel wurde wagte ich mich aus dem Versteck und wunderte mich das keiner mehr da war und wusste vor lauter Panik nicht was ich machen sollte, also lief ich der einzigen Strasse Richtung Wald und hoffte das Ferienlager dort zu finden. Unterwegs kam ich an einer Freilichtbühne vorbei wo gerade der Film: “Luis der Ausserirdische“ lief und stellte mich hinter einem Baum und schaute heimlich mit zu. Nach ca. einer Stunde wurde ich bemerkt und musste weiter ziehen, verstand allerdings nicht warum sich keiner für mich interessierte und warum ich Kind mit erst 12 Jahren abends so spät alleine mich auf der Strasse befand. Langsam ging ich weiter und hatte dann keine Lust mehr weiter zu gehen, Hunger hatte ich auch und setzte mich am Straßenrand hin und wollte mich ausruhen als plötzlich ein Trabbi kam und stehen blieb. Zum Glück war es unser Koch vom Ferienlager der Vater von meinem Schulkollegen Norbert der vor Freude mich zurück in das Ferienlager fuhr. Dort angekommen standen alle Kinder an den Fenstern und klatschten alle vor Freude dass ich gefunden wurde, meine Erzieherin umarmte mich mit Tränen in den Augen und knutschte mich ständig ab. Am nächsten Tag hatte ich plötzlich mehr Freunde als ich dachte und jeder wollte genau wissen was ich unterwegs getrieben hatte. Es machte mir unheimlich Spaß jedem alles zu erzählen, meine Mam war auch froh als sie davon hörte das alles so Gut aus ging. Nach dem Ferienlager sind mein Bruder und ich zu meiner Tante an die Ostsee gefahren, da Mam ja von der Ostsee stammt brauchten wir keine Bungalows oder Ferienheime des FDGB sondern freuten uns immer zu Oma und Tante Renate an die Ostsee zu fahren. Darauf warteten wir sehnsüchtig immer jedes Jahr, denn unsere Tante belohnte unsere Schulzeugnisse immer mit Geld, für jede Note eins gab es zehn Mark und für jede Note zwei im Zeugnis fünf Mark. Dieses Geld brauchten wir für unsere Kirmes am Ende der Ferien damit wir Karussell fahren konnten….
     

    Kapitel: die Kirmes unserer Stadt lockte viele Gäste an....

    …jedes Jahr in den letzen beiden Augustwochen wurde unsere gesamte Innenstadt zu einem ganz besonderen Festival umgebaut. Fast in jedem Wohnbezirk der Stadt gab es eine eigene private Kirmesgemeinde die ihre Traditionen von ihren Vorgängern übernahmen und jedes Jahr verbesserten wollten. Viele dieser Kirmesgemeinden feierten auf ihre eigene faszinierende Art und bestanden schon seit ca. 100 Jahren. Unsere Stadt konnte immerhin auf über 100 Kirmeszelte zugreifen. Sie stellten sehr große Kirmesbäume auf die mit bunten Bändern geschmückt wurden, jede Kirmesgemeinde wählte vorher ihren Kirmesbürgermeister der dann zusammen mit dem Kirmespfarrer die Kirmes eröffnete.
    In dieser Zeit übernimmt auch der von allen Kirmesgemeinden gewählte Kirmesoberbürgermeister die Stadt.
    Die Kirmesburschen wurden mit Frauen die sie selber nicht kannten für die zwei Wochen verheiratet und mussten ihre Braut jeden Abend zum Tanz mit einer Rose zu Hause abholen, hielt ein Kirmesbursche dies nicht ein, wurde er wie ein Hängebauchschwein an einer sehr langen Leiter gebunden und am Morgen mit Läuten durch die Strassen getragen und die Einwohner mussten kaltes Wasser beim vorbeigehen auf ihn schütten. Andere Gemeinden feierten Kinderkirmes, Schützenfeste, Malwettbewerbe oder sogar Wettsaufen oder Wettessen. Die Einwohner aus den Kirmesgemeinden verkauften dann ihre eigenen selbst gemachten Weine oder Bratwürste, selbstgebackenes frisches Brot mit eigenem Schmalzfett und selbst eingelegten Salzgurken was zur Tradition gehörte. In jedem Kirmeszelt gab es eigene Musik mit Bands und ein eigenes  humorvolles Programm mit den aktuellen Themen der Stadt und Tanz oder Disco für jedermann. Das es schon sehr selten war in der DDR das eine Stadt wie Mühlhausen 14 Tage Kirmes feierte wo man praktisch jeden Abend feiern konnte, lockte natürlich viele Leute aus der gesamten DDR an die dann in Schulen kostenlos untergebracht wurden, auch viele Bundesbürger trafen wir in den Zelten, trauten uns aber nicht diese anzusprechen.
    Auf den größten Festplatz unserer Stadt stellten die Schausteller ihre Karussells oder Vergnügungsbuden auf das für uns Kinder immer das schönste an der Kirmes war. Die Kirmes wird vorher mit einem sehr großen Umzug aller Kirmesgemeinden durch die Innenstadt eröffnet damit die Gäste dann wissen wo sie feiern können.
    Die Stadt beendet die Kirmes mit einem großen Feuerwerk und die Kirmesgemeinden begraben dann traditionell mit dem Kirmespfarrer ihren Kirmesbaum der mit Trauerzug und Musik durch den Stadtbezirk getragen, danach werden neue Ideen geboren für die nächste Kirmes die heute immer noch in alt bewährter Tradition dieser Stadt gefeiert wird… Heute ist dies leider nicht mehr so groß und so viele Kirmesgemeinden gibt es nicht mehr da die Einwohnerzahl stark abgenommen hat und die Kirmesgemeinden nicht mehr das Geld haben gefeiert wird dennoch und Mühlhausen in Thüringen lädt immer noch zur Kirmes ein….

    Kapitel: Kontakt zu Bundesbürgern in der Öffentlichkeit war nicht erlaubt....

    ...nachdem ich mit meinen Freund und Kumpel Udo wieder unseren Sonntäglichen Besuch im Thuringia-Restaurant starteten, fiel uns diesmal auf als wir dort ankamen, das die Kneipe diesmal absolut leer war und wir schon die Hoffnung aufgeben mussten heute einmal süße Mädels zu sehen oder zu treffen. Nach kurzer Überlegung gingen wir doch hinein und nahmen Platz in einer Nische mit vier Plätzen und konnten von dort aus alles überblicken. Da dies ein Nichtraucher Restaurant war mussten wir zum Rauchen vor die Tür, als wir diesmal zurück kamen saß plötzlich ein älteres Pärchen an unseren Tisch. Wir verstanden die Welt nicht mehr und konnten nicht fassen warum dieses Pärchen ausgerechnet sich zu uns setzen mussten, immerhin waren fast alle Plätze in diesem Restaurant leer und wir waren eigentlich auf die Jagd nach zwei Mädels. Wir beschlossen hier nur etwas zu essen und weiter zu ziehen und bestellten uns jeder ein Rumsteak mit Pommes und Salat. Während wir auf unser Essen warteten wunderten wir uns warum das Pärchen an unserem Tisch sich nicht unterhielten sondern unsere Gespräche lauschten. Wir erzählten über unsere Arbeit in der Firma,  da ich im Zementwerk Deuna arbeitete und ich meine Verwunderung über Maxit-Zement ausdrückte und nicht verstand warum wir mit westdeutschen Zement Betonfundamente gossen obwohl wir in einem Zementwerk arbeiteten, lenkte plötzlich der Mann des Pärchens sich in unser Gespräch ein. Er sagte plötzlich, vielleicht stellt das Werk Zement für unsere Industrie her und exportiert es zu uns. Mir und Udo blieb der Mund offen und schauten uns fragend an, sagte der Mann gerade exportiert es zu uns. Ich fragte natürlich sofort nach ob er und seine Frau aus dem Westen kommen, seine Frau sagte sofort ja, sie sei Mühlhäuserin und wollte nach zwanzig Jahren die alte Heimat ihrem westdeutschen Mann zeigen und freute sich endlich mal mit jemanden wie uns zu unterhalten. Erst jetzt begriffen wir warum sich das Pärchen zu uns setzte, immerhin hatten wir Angst uns weiterhin mit den Wessis zu unterhalten da dies in der Öffentlichkeit nicht erlaubt war. Dies erklärten wir und wurden von den Mann wieder beruhigt, also erzählten wir leise weiter und der Mann ging mit zum Rauchen vor die Tür und erzählte uns von seiner Heimat, wo genau das war verriet er nicht aber sein Dialekt sagte viel aus, irgendwo aus Bayern kamen die beiden her. Mir und Udo machte es unheimlichen Spaß sich mit dem Pärchen zu unterhalten, sie bestellten uns sogar Bier nach und bekamen einen Pfefferminzlikör dazu. Nach ca. zwei Stunden verabschiedete sich das Pärchen ganz nett, seine Frau die neben mir saß gab mir unter dem Tisch eine Sarrotti Schokolade und zwanzig West Mark, Udo bekam eine Schachtel Röthändle Zigaretten von dem Mann geschenkt. Wir wussten vor lauter Freude nicht was wir sagen sollten, hinzu kam noch das die Wessis unsere Rechnung bezahlten mit der Begründung, wegen des Zwangsumtausches bei der Einreise in die DDR wollten sie das Ost-Geld loswerden. Ich konnte es gedanklich nicht fassen was uns da gerade passierte, Udo kannte es ja schon, immerhin waren seine Onkels alle im Westen,
    ich hatte aber noch nie Kontakt mit Wessis und Westgeld hatte ich noch nie in der Hand gehabt oder im Original gesehen. Damit ich im Intershop mir was kaufen konnte mussten wir das Westgeld bei der Bank in so genannte Valuta Scheine umtauschen, dies tat ich erst nach ca. vier Wochen, nachdem ich mir jeden Abend zu Hause den Zwanziger betrachtete und an das schöne Erlebnis mit den Wessis im Thuringia-Restaurant dachte….

    Kapitel: Alterskontrolle bei der Disco wurde sehr ernst genommen....

    …um endlich am Wochenende die Disco in meiner Heimatstadt zu besuchen, war es nötig vor Beginn der Disco sich ca. 2 Stunden vorher anzustellen da die Schlange und der Verkauf der Karten sich unheimlich in die Länge zog.
    Meistens ging ich schon um vier Uhr Nachmittags los um wenigstens Glück zu haben eine Karte zu bekommen.
    Der Kartenverkauf begann dann eine halbe Stunde vor Öffnung der Disco. Um auch hinein zu kommen achteten die Türsteher auf Kleidung und Zustand der Personen. Da die Disco ab 14 Jahren zulässig war, gingen da natürlich viele Teenies hin und der Saal war dann immer voll, dies sogar der einzige Ort war wo auch die Teenies sich erwachsen fühlen konnten, rauchten und tranken sie Bier und Cocktails, vorausgesetzt ein älterer holte die Cocktails oder Zigaretten.
    Beim Verkauf musste man seinen Personalausweis vorzeigen, die Musik stammte aus den Hitparaden vom Westen aber auch die Hits aus der DDR wurden gespielt sofern diese gewünscht wurden. Punkt 21:00 Uhr hörte der DJ auf seine Musik zu spielen und forderte die Teenies unter 16 Jahren auf die Party zu verlassen, es liefen dann vier bis acht Ordner durch den Saal die Ausweiskontrolle machten und die Teenies mussten den Saal verlassen. Auch nach neun wurde weiter kontrolliert. Als mein Bruder mal mit mir dort war bekam er von einer fremden Person einfach eine in die Zwölf ohne Grund, später gingen wir beide hinaus um dies zu klären, der Feigling der mein Bruder in das Gesicht schlug hatte gleich noch drei andere Jungs dabei und wollten sich dann mit uns prügeln. Da ich ihnen sagte, es sei unfair vier gegen zwei sich zu prügeln, gaben wir einfach auf und liefen wieder zur Disco hinein nachdem sich noch andere  Jugendliche sich auf unsere Seite schlugen die gerade Pause vor dem Saal hielten. Schlägereien wegen Mädels gab es immer,
    meistens nach der Disco, die liefen meistens ohne große Verletzungen aus, da sich andere Jungs einmischten um die Bösewichte zu verjagen, war dies nicht geduldet und sich gegenseitig helfen war Tradition. Auch bei anderen Tanzveranstaltungen wurden immer die Ausweise kontrolliert und gegebenenfalls nach Hause geschickt
    auch wenn man älter aus sah war die Chance auf bleiben gering…

    Kapitel: Die meiste Ware gab es unter dem Ladentisch....

    als meine Mama das Kinderzimmer neu tapezieren wollte, fehlte uns die nötige Raufasertapete für die Decke,
    da meine Mutter Verkaufstellenleiterin eines Zigarettenladens war, musste sie ihre Beziehungen vorher schon aufbauen um das nötige überhaupt zu bekommen so auch die Erfurter Raufasertapete. Es wurden Freundschaften mit anderen Müttern die auch in der HO tätig waren geschlossen sei es als Verkäuferin oder Leiterin einer Filiale der Konsum HO.
    Viele Kunden die bei meiner Mama Zigaretten kauften bekamen ihre Ware die sie meistens vorher bestellten unterm Ladentisch. So begann dann das Tauschgeschäft, nach dem Motto „eine Hand wäscht die andere“ und so gingen wir zu den Bekannten um dort zum Beispiel: Schuhe, Farbe, Gemüse, Hosen oder andere Raritäten abzuholen.
    Selbst mein Schulfreund der ein Moped hatte, bekam nirgends Tachowelle oder Blinkerschalen, es wurde gegenseitig sich die Teile an den Mopeds abgebaut und geklaut. Vieles was auch handwerklich benötigt wurde nahmen sich die meisten aus ihren Betrieben mit oder konnte auch dort bestellt werden. Als ich in den Sommerferien bei der LPG arbeitete und Sauerkirschen pflücken musste, durfte ich auf Anfrage zwei 10 kg Eimer mitnehmen. Im Laden sah ich unsere Sauerkirschen nie stehen, selbst Kartoffeln die Güteklasse 1 hatten wurden ins Ausland getauscht.
    Die DDR tauschte ihre einheimischen Waren gegen andere Waren mit den anderen sozialistischen Bruderländern wie Bulgarien und Ungarn. Später in meiner Lehre stellte ich fest, dass in vielen Betrieben unserer DDR wie unsere „VEB Mülana“ die Strickmoden für den Ottoversand hergestellt wurden. Bei unserem Schlachthof in Mühlhausen stand jede Woche einmal ein West LKW der dort Schweine oder Kühe abholte die bereits geschlachtet waren.
    Ich war auch mal in einer Zigarrettenfabrik wo der Tabak in Ernte23 Zigaretten umgewandelt wurde.
    Nach meiner Armeezeit arbeitete ich in Schwedt/Oder in einer Raffinerie und staunte nicht schlecht dass wir bleifreies Benzin aus Russlands ÖL für ganz West Berlin hergestellt hatten. Solche Beispiele gab es genug und war uns auch klar dass wir billige Arbeitskräfte für den Westen waren,
    nur wusste keiner von uns mit was die Firmen bezahlt wurden die für den Westen produzierten…

    Kapitel: Wir Kinder gingen in den Hort und waren sogar in der Wochengrippe....

    …da Mama auch arbeiten ging sind wir Kinder in der Wochengrippe gebracht wurden, wir wurden am Montag früh um 07:00 Uhr abgegeben wurden und am Freitag 17:00 Uhr wieder abgeholt. In den siebziger Jahren gab es dann so genannte Kindergrippenkombinationen mit Kindergarten der Ganztagsbetreuung anbot. Für viele Mütter war dies die einzige Möglichkeit ihrer Karriere oder Job nachzugehen da in der DDR jeder Bürger die Pflicht und das Recht besaß Geld mit Arbeit verdienen zu können. Kinder ab 3 Jahre kamen sofort in den Kindergarten, der den ganzen Tag betreut wurde, hier schon wurden die Vorschulkinder ausgebildet und aussortiert für die spätere Schule. Eltern die nicht wollten dass ihre Schulkinder alleine zu Hause blieben, gingen dann auch noch in den Schulhort der ebenfalls ganztägig betreut war.
    Es gab auch noch kirchliche Einrichtungen die Kindergärten anboten, dies selten genutzt wurde oder wenn kein Kindergartenplatz mehr zur Verfügung stand, konnten die Kinder auch dort hingehen. Im Kindergarten gaben sich die Erzieherinnen besonders Mühe uns Kleinen schon das singen, malen und gemeinsame Spielen bei. Politisch wurden wir Kindergartenkinder schon auf den Sozialismus eingeschworen und mussten Bilder mit VEB Betrieben malen oder LPGs mit Mähdrescher. Sogar Bilder von der Volksarmee mit Soldaten wurden gezeichnet. Ob wir Kinder dies verstanden interessierte hier niemanden, Hauptsache sie waren stolz das die Kinder so freiwillig alles mitmachten.
    Mit Fünf Jahren war man schon im Vorschulalter und musste schon bis 10 zählen können auch Name und Adresse oder kleine Gedichte lernen, wer nicht mitkam wurde ein Jahr später eingeschult oder kam auf die Pestalozzischule,
    (wir nannten dies Dummschule) ….

    Kapitel: Bei Feiertage wie erster Mai oder Geburtstag der DDR wurden wir bezahlt....

    ...sobald ein Feiertag wie der erste Mai oder der Jahrestag der DDR gefeiert wurde,
    kam es zu sehr großen Demonstrationsumzügen durch die Hauptstraße der Heimatstadt.
    Vorher wurden riesige Tribünen aufgebaut wo dann bei den Veranstaltungen hohe Parteibonzen der SED und der Stasi saßen. Wir Kinder die noch zur Schule gingen, mussten im Unterricht Demoschilder mit Aufschriften basteln.
    Die Demoschilder bekamen immer Sprüche vom Sozialismus drauf oder Lobeshymnen auf den Staat.
    Auch wurde immer damit betont dass wir Kinder später getreu den Sozialismus nach diesen Idealen weiter leben sollen. Andere Demoschilder hatten Honecker, Stoph, Lenin, Marx, Engels oder Breschnew abgebildet.
    Hinzu kam dann auch wieder der Hinweis der sozialistischen Planwirtschaft wo die VEB-Betriebe immer von Planerfüllung oder sogar Planübererfüllung sprachen diese auch auf ihren Demonstrationsschildern bekundeten.
    Leider verstand ich diese Ausdrucksweise nicht, da mein Interesse im Schulfach Staatsbürgerkunde nicht gerade groß und sehr langweilig war und der Lehrer mich sowieso nicht mochte.
    Einmal als Honecker sich als Besucher unserer Heimatstadt ankündigte, wurde plötzlich unser Hotel sofort umgebaut, Strassen komplett neu mit Asphalt versiegelt, Bäume am Straßenrand gepflanzt, Häuserfassaden mit Holzplatten versehen. Vorher war dies alles schon jahrelang kaputt und verkommen und alt, keiner der Stadtväter kümmerte sich darum da die Materialien zur Reparatur oder das Geld fehlte. Nach dem Besuch Honeckers brachten die Verantwortlichen es in den Ursprung zurück, die Bäume wurden wieder herausgenommen und der Asphalt auf der Strasse hielt kein Jahr auf dem Kopfsteinpflaster. Selbst als ich in der Lehre war, gingen wir gegen Bezahlung zu diesen Veranstaltungen um unsere so genannte Firma vertreten zu können, meistens zahlte die Kaderabteilung 50,- DDR Mark sofort aus damit wir auch ja hin gingen. Dies wurde auch zum Geheimnis gemacht und keiner dufte darüber öffentlich sprechen,
    den meisten lockte das Geld also nahm auch ich diese Chance war und ging zu diesen Veranstaltungen hin.
    Danach traf man sich in Gaststätten oder die Firmen luden zu Betriebseigene Feiern ein mit Tanz und Musik,
    von Sozialismus oder Planwirtschaft sprach dann keiner mehr. Wir Jugendlichen gingen abends zur Disco oder fuhren mit unseren Mopeds durch die Prärie.  Selbst beim Thema Wahlen in der DDR wurde mit physiologischen Druck gearbeitet und war gezwungen wählen zu gehen, ich erinnere mich an einem Vorfall zu  Hause, meine Mam hatte einen Freund der auch in unsere Familie lebte, er war Parteigenosse und trug mit Stolz sein Parteibuch, als DDR-Wahl war ging er pünktlich mit meiner Mam Sonntags 9:00 Uhr wählen. Ich war den Abend zuvor mit meinem Freund Udo unterwegs und kam sehr Spät nach Hause und wollte natürlich am Sonntag ausschlafen und die Wahl mir egal war. Als ich bemerkte das meine Eltern wieder zurück kamen und es Frühstück gab und mich dazu gesellen wollte, wurde ich von meiner Mam beschimpft und musste mir sogar eine Moralpredigt von dessen Freund anhören. Ich habe erst wählen zu gehen und sollte mich schämen und ein Beispiel an ihnen nehmen wie vorbildlich sie sind erst wählen zu gehen. Auf meinen Hinweis das auf den Wahlzettel eh nur alles SED-Leute stehen und ich überhaupt keiner der Kandidaten kenne und bis 18:00 Uhr wählen kann, wurde mir das gemeinsame Frühstück dann verwehrt und gezwungen sofort wählen zu gehen. Auf eine Diskussion danach verzichtete ich freiwillig, wusste auch wer nicht zur Wahl ging wurde per Polizei sogar auf das Wahl-Amt begleitet und danach so fertig gemacht das dann alle anderen Kollegen oder Freunde mit Fingern auf den jenigen zeigen sollte.

    Kapitel: Es gab auch so was wie Einigkeit....

    …Während meines Wehrdienstes bei der NVA stellten wir Soldaten sehr viele Unstimmigkeiten oder Ungerechtigkeiten fest. Hierarchie war hier an der Tagesordnung. Kommandiert wurden wir von Unteroffizieren die gerade mal 18 Jahre alt waren wir alle über 25 und ihr zweites Dienstjahr antraten, natürlich wurden sie mit hohem Druck vorher auf ihren Dienst geschliffen um später ihre Kompetenz gegenüber uns Glatten ausüben zu können.
    Selbst andere Soldaten in unserer Kompanie die schon 12 von 18 Monaten Dienstzeit hinter sich hatten zeigten uns stolz beim vorbei gehen ihr abgeschnittenes Bandmaß das sie vorher liebevoll in kleinen Rollen aus Holz oder Metall bastelten um uns demonstrieren zu können wie viel Tage sie noch Dienst bei der NVA schieben müssen.
    Dies war von den Offizieren zwar verboten und wurde bei Verstoß eingezogen, interessierte den Soldaten nicht,
    denn er baute sich das Teil danach wieder neu und passte dann besser auf nicht erwischt zu werden.
    Dies gehörte zur Tradition und wurde von Soldat zu Soldat weitergegeben und die selbst gebastelten Bandmaßbehälter wurden an die Gefreiten weitergereicht sobald dieser noch zwei hundert Tage Dienst hatte. Vorher wurde der so genannte Bandanschnitt feierlich auf den Stuben mit geschmuggeltem Alkohol eingeweiht.
    Dazu wurde aus der anderen Einheit ein Glatter Soldat geholt, dieser musste sich auf einem Stahlhelm setzen,
    bekam eine Gasmaske auf mit weißen Unterhemd, musste auch noch ein Stahlhelm aufsetzen wo eine brennende Kerze befestigt wurde und dann mit Geschrei durch den ganzen langen Flur der Einheit gekickt.
    In meiner Einheit ließen sich die Unteroffiziere Schikanen ein wie Toiletten reinigen mit ATA oder die Duschen mit Handtücher trocken reiben wenn einer von uns nicht das machte was sie wollten. Dies geschah immer in Abwesendheit der Offiziere. Da wir ja miteinander 18 Monate auskommen mussten ließen wir uns das alles gefallen und schlachteten dann gemeinsam Rachepläne aus um die Schikanen rächen zu können. Einmal sonntags abends als wieder Schrankkontrolle anstand was durch die Unteroffiziere immer statt fand, schloss einer von uns die Stube heimlich ab und schnappten uns den Peiniger hielten ihn gemeinsam fest zogen sein Hemd hoch und schmierten schwarze Schuhkreme auf sein Bauch. Leider ging dieser Fall bis an den Kommandeur und unsere Einheit wurde für vier Sonntage zum Laufmarsch in Gleichschritt 4 Stunden lang in der Kaserne verdonnert. Natürlich tat uns das ganz schön weh, da Sonntags Dienstfrei war und wir marschieren mussten. Wir machten dieses Spiel genau drei Sonntage mit am vierten Sonntag traten wir zwar nochmals an als aber der Befehl zum Marsch kam rührte kein einziger von uns sich vom Fleck und verweigerten alle gemeinsam. Das nannte ich absolute Einigkeit, während der Leutnant mittlerweile schon Marsch schrie, lachten bereits einige von uns schon und gaben nicht auf. Nach ca. 10 Minuten durften wir auf unsere Stuben und hatten gesiegt. Dieser Fall wurde verschwiegen und vertuscht eine Konsequenz mussten wir daraus nicht ziehen,
    im Gegenteil die Herren Offiziere spürten von uns die Einigkeit unter uns und versuchten daher sachlich mit uns umzugehen. Wenn man sich vorstellte das man singend auf einer Entfernung von 10 Meter zum Speisesaal im Gleichschritt drei Mal am Tag marschieren musste, hatte dies wahrlich nichts mit Sozialismus zu tun sondern mit preußischen Machtgehabe in Uniformen die aus dem zweitem Weltkrieg stammten wo wir die Kragenspiegel an unserer Ausgangsuniform vorher abtrennen mussten. Im dritten Diensthalbjahr schoben wir täglich Wache an unserer Kaserne mal am Tag mal nachts. Ich verstand auch nicht warum wir mit scharfer Munition unsere eigene Kaserne bewachten,
    klar war mir schon das unsere Kaserne an der polnischen Grenze lag, waren die Polen den nicht unsere sozialistischen Brüder, komisch waren unsere Einträge im Wachbuch wo angeblich feindliche Angriffe mit angeblichen Klassenfeinden statt gefunden haben sollten. An einen Abend mitten in der Nacht hörte ich ein knackendes Geräusch und schrie nach Vorschrift: „Halt wer da“ und entsicherte und lud meine AK74 durch, lief mit schnellen Schritten auf das Geräusch hinzu und mahnte zum sich zeigen. Entsetzt stellte ich fest, das es mein Vorgesetzter war der unerlaubt Wachkontrollen machte und sich in die Wachzonen schlich. Für mich war dies ein Fest und ging jetzt nach Vorschrift vor und lies den Eindringling verhaften. Am nächsten Tag musste ich zum Kommandeur und bekam eine Auszeichnung (einen Tag Sonderurlaub), musste aber nun meine weiteren Wachen ohne Waffe tätigen weil sie Angst hatten ich könnte beim nächsten Mal schießen. Ich war nicht traurig darum immerhin ersparte dies mir das tägliche lästige Waffen putzen…

    Kapitel: als im Westen von Umweltpolitik erzählt wurde interessierte es hier niemand....

    ...in unserer Stadt war es üblich im Winter wenn es kalt war mit Kohle geheizt wurde,
    ging man dann durch die Strassen der Stadt lag ein grauer Nebel über den Häusern und es roch überall nach Kohlenruß. Selbst der Schnee wenn dieser tagelang lag war dann nicht mehr weiß, mir fiel es daher auf weil ich immer so gerne Schnee in Mund nahm und diesen auch aß. Meine Mutter verbrannte im Ofen fast alles was geeignet war, alte Bücher, Pappe, Holz und Altpapier. Der Verbrauch der Kohlen war enorm da unsere Fenster nur eine Glasscheibe hatte und im Winter sich dann die Eisblumen darauf sich bildeten. Wir Kinder fanden es sehr schön anzusehen und versuchten das Eis vom Fenster zu kratzen oder mit unserem Atem Figuren rein zu bringen. Geheizt wurde meistens nur im Kinderzimmer und Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer und Bad hatten keine Öfen. Manchmal wenn es sehr kalt war machte unsere Mam in der Küche alle Flammen vom Gasherd an und versuchte somit Wärme in die Wohnung zu bringen.
    Warmes Wasser gab es nur Samstags wenn der Kohlebadeofen zum Familienbaden angeheizt wurde,
    am Alltag musste das Waschwasser im Kessel auf dem Gasherd angewärmt werden. Anfang der achtziger Jahre als es die Betonplattenbauten gab wurden dort Gasdurchlauferhitzer in den Küchen eingebaut wo der Wärmebedarf für alles abgedeckt wurde. Aber diese Privilegien bekamen nur höhergestellte Persönlichkeiten oder Parteibonzen.
    Wir wohnten in so genannte Altbauten wo die Wände und Decken noch mit Lehm verputzt waren und die Schornsteine mit Kohlendampf rauchten. Ich als Kind hatte immer öfters Mittelohrentzündung andere meiner Mitschüler waren mit Krippeähnlichen Infekten behaftet und viele andere Krankheiten gehörten zum normalen Alltag.
    Neben Aspestwellplatten die immer mehr auf Balkondächer oder Gartenhäuser angebracht wurden, schwappte von den Grünen aus dem Westen die Diskussion um die Umwelt rüber. Selbst beim Reaktorunfall in Tschernobyl tuschelten die Menschen hier nur über die Nachrichten aus dem Westen, dachte hier zu Lande niemand öffentlich über Folgen einer Umweltkatastrophe nach. Als ich wie jedes Jahr mit meinen Geschwistern an die Ostsee zu unserer Oma und Tante mit dem Zug fuhr wusste jeder sobald der Zug in Bitterfeld hielt roch es schon nach Chemie von den Leuna Werken und die Häuser waren grau und verfallen und der Gestank hielt bis kurz vor Berlin an. Unser Fluss „Unstrut“ die durch die Stadt läuft wurde mit Abwasser aus den Fabriken gefüttert und war teilweise sehr trüb und dreckig, im Schulunterricht machten wir im Fach Heimatkunde eine Wanderung zur Quelle unseres Heimatflusses und sahen klares Wasser sprudeln und jeder durfte davon trinken, Gedanken über die Verschmutzung in unserer Heimatstadt in den Fluss machte sich keiner und wurde uns auch nicht seitens der Lehrer genau erklärt. Zu Hause wurde alles in den Abguss gegossen,
    es wusste ja keiner was für Stoffe in den Reinigungsmitteln oder Waschpulver war,
    auch gab es keine Aussage über biologisch abbaubare Stoffe, fest stand vieles wurde aus chemischen Elementen erschaffen und die Infos gab es nur vom Westfernsehen das keiner Glauben schenkte….

    Kapitel: ich war der einzige Junge der Schule in Nadelarbeit....

    … bei uns in der Schule gab es die Arbeitsgemeinschaft Nadelarbeit das für alle Mädels meiner Klasse für ein Jahr Pflicht war, dort sollte das Nähen, Stricken, Häkeln und Sticken gelernt werden. Als ich mich auch dazu meldete und unbedingt bei den Mädels meiner Klasse dabei sein wollte bekam ich die Möglichkeit dazu mit zumachen. Als erstes wurde das Stopfen von Löchern von Hand gelernt, später kam das Häkeln und Stricken dran, ich musste nur die Handkniffe zum Stricken lernen wie linke Masche und rechte Masche brauchte es dann nicht mit zu machen, stattdessen lernte ich das knüpfen eines Wandteppichs aus Wolle lernen. Mein großer Bruder konnte auch häkeln und knüpfen und er konnte mir zu Hause auch vieles zeigen und helfen. Meine Mam fand es sehr mutig von mir dort mitzumachen.
    Immerhin häkelte ich kleine runde Deckchen und schaffte sogar einen Schal zu häkeln, ich war so stolz das ich dies auch konnte und dabei völlig vergas das ich der einzige Junge unserer Schule war der am Unterricht Nadelarbeit teilnahm.
    Zu Hause strickte meine Mam ständig Hosen, Jacken oder Pullover für sich und uns Kinder, daher hatte ich da auch eine große Auswahl an Wolle die ich auf Anfrage dann bekam. Stolz war ich auch auf mein selbst erstelltes Nähmäppchen was mit farbigen Stickereien von mir versehen wurde und mit der Note eins bewertet wurde.

     Kapitel: Konkurrenz? OST und West….

    GST Unterricht, schwarze Kanal, Milch beim Hausmeister abholen und Milchgeld einen Monat vorher bezahlen, Pionierversammlung und FDJ-Nachmittag, Wandzeitungen gestalten, Kuchenbasar als Wettbewerb, Spartakiade. Elternabende wo Programme vorgeführt wurden und selbst gebasteltes verkauft wurden um die Klassenkasse aufzubessern, die deutsch-sowjetische Freundschaft jeden Monat mit 10 Pfenning zu bezahlen, ärztliche Untersuchungen in der Schule, Völkerball im Turnunterricht, ESP Einführung in die sozialistische Produktion am Nachmittag in Betrieben um zu lernen für das Berufsleben, Honecker und Lenin Bilder hingen überall sogar in jeder Kneipe, Meister Nadelöhr, Pittiplatsch und Frau Elster, Wunschbriefkasten, Kessel Buntes statt Miami Weiß mit Ckrocett und Tubbs gegen Polizeiruf 110, Am laufenden Band mit Rudi Carrel, unsere kleine Farm mit Michael London aus Bonanza, Dallas mit J.R. Ewing, Tatort mit Schimanski oder Liebling Kreuzberg mit Manfred Krug. Witze über Honecker von SED Bonzen, schwarzer Kanal die Hetze gegen den Westen, Kessel Buntes oder Hitparade oder Disco im ZDF, Preil und Herricht, Eberhard Cohrs als Komiker im DDR Fernsehen oder Otto und Heinz Erhardt im Westen, Karat, Pudys, City, Ute Freudenberg, Nina Hagen oder Roland Kaiser, Carel Gott, Peter Maffay oder Udo Lindenberg mit seinen Zug nach Pankow, Winnetou mit Pierre Briese oder Chingachgook mit Gojko Mitic, Signale – Ein Weltraumabenteuer von DEFA gegen Raumschiff Enterprise im Westen, Sandmännchen, Ampelmännchen, grüner Pfeil im Straßenverkehr, Hort und Tageskindergarten in der DDR, Rondo Kaffee oder Tschibo, Vita Kola oder Coca Cola, Florena Creme gegen Nivea blau weiße Schachtel gleich, Apfel Deo und Lux Seife, Nietenhose gegen Wrangler Jeans, Frauenrechte „Abtreibungsparagraf“ 218 in der DDR legal, und Pille ab 14 kostenlos in der DDR, Paragraf 175 StGB: Verbot von Homosexualität im Westen, in der DDR ab 1968 abgeschafft. Fix und Foxi, Frösi, Trommel, Eulenspiegel oder Dr. Sommer in der Bravo, Trabant, Wartburg, Barkas B 1000, W50-LKW, Ikarus-Bus, Simson, MZ oder Ford, Opel, Golf, BMW, Mercedes …. alles Konkurrenzprodukte OST gegen WEST ….
     

    Zum Autor des Buches:

    Rainer Gruhlke geboren am 11.11.1963 in Elgersburg in Thüringen, Sohn einer Arbeiterfamilie wobei der Vater bei der Nationalen Volksarmee seine Karriere machte und als Major a.D. noch als Dispatcher in einem Wohnungsbaukombinat in Rostock sein Geld verdiente. Durch das versetzten der Dienstzeit des Vaters wohnte die Familie erst in Erfurt wo die große Schwester und Bruder geboren wurde, später 1965 die Familie nach Mühlhausen (innerdeutsche Grenze) wechseln musste und der kleine Bruder geboren wurde. Die Familie hatte nun fünf Kinder davon vier Buben und ein Mädel,
    leider hat Rainer seinen ganz großen Bruder nie richtig kennen gelernt da dieser bei der Oma an der Ostsee aufgezogen wurde. Beruflich stand die Mutter finanziell auf festen Boden und arbeitete als Verkäuferin in der HO und führte sogar einen eigenen Zigarren, Zigaretten und Tabak Laden. Die Eltern wurden 1970 geschieden, nach heutigen Erzählungen der Mam, hatte der Vater nichts für seine Kinder übrig und kümmerte sich nicht. Wenn er vom Dienst nach Hause kam schlug er die Mutter und war alkoholisiert. Als Kind hat Rainer seinen Vater nie gesehen und erlaubt sich deshalb kein Urteil zumal dieser Mensch nicht mehr auf der Welt ist. Eine Begegnung prägte mich doch mit meinen Vater als ich 19 Jahre alt war und ich eine Freundin aus Rostock Evershagen hatte und wusste das mein Vater auch in Rostock Lütten Klein wohnte. Ich kam von Lubmin nach Rostock um meine Freundin zu besuchen und musste dann vom Bahnhof mit dem Bus zu meiner Freundin nach Evershagen fahren. Während der Fahrt stellte ich fest das ein Mann die Tür vom Bus versperrte in dem er sich an den Haltestangen links und rechts fest hielt. Jetzt kam langsam die Bus Haltestelle Evershagen wo ich aussteigen sollte, sprach den Herren kurz vorher an und sagte wörtlich zu ihm "Herr Gruhlke können Sie mir bitten den Weg frei machen damit ich aussteigen kann", er schaute mich ziemlich entsetzt an  und fragte woher kennen Sie mich ? Meine Antwort war ganz klar: "Herr Gruhlke ich kenne Sie schon mein ganzes Leben lang" und stieg aus den Bus aus.
    Bis heute weis ich nicht ob mein Vater sich Gedanken gemacht hatte über diese Situation und weiß das es einer seiner Söhne war der ihm so begegnete. Ich nenne es Zufall ohne weiter darüber nachzudenken. Mütter erzählen dann immer dein Vater hatte nie Interesse an seine Kinder, siehe Geburtstag usw., ja das habe ich auch erlebt und habe meinem Vater nie richtig begegnet oder kennen gelernt, Gründe dazu hat jeder auch meine Mam die geschlagen betrogen wurde von ihrem Ehemann, dann mit einer Scheidung endete und mit 5 Kindern alleine da stand. ....

    Rainer hat 10. Schulklassen in der POS in Mühlhausen besucht und den Abschluss mit „Gut“ (2,4) bestanden und danach noch eine Lehre als Betonfacharbeiter abgeschlossen. Beruflich begann die Karriere im Bauwesen als Brigadier (heute Polier) und Lehrlingsausbilder. Mit 24 Jahren wurde der Wehrdienst für 18 Monate in der NVA absolviert und danach als Anlagenfahrer in einem Petrochemischen Werk arbeitete. Mit dem Alter von 26 Jahren begann die Ausreise in den Westen.

    Heute arbeitet Rainer als Eichmeister im öffentlichen Dienst im Eichtechnischen Vollzug beim Regierungspräsidium Tübingen im Landesbetrieb Eich- und Beschusswesen BW im Eichamt Freiburg im Schwarzwald und dort auch zu Hause ist.

    Glossar am Ende des Buches….

     

    Agitator

    der wurde in der Schulklasse bestimmt Wandzeitungen im eigenen Klassenzimmer zu gestalten mit den Höhenpunkten im politischen Geschehen in der DDR oder der Schulklasse

    AG

    Arbeitsgruppen, nach der Schule traf man sich dort und konnte seinen Hoppys nachgehen

    Apell

    Fahnen und Schulapell, wurde als Anlass zum loben, auszeichnen oder bestrafen genommen wo alle Schulklassen auf dem Schulhof antreten und in Reihe und Glied stehen mussten

    Aula

    der größte Raum in der Schule wo alle wichtigen Schulereignisse stattfanden und jede Schulklasse nur dort Musikunterricht hatte, weil dort das Klavier stand

    DDR

    Deutsche Demokratische Republik, der zweite deutsche Staat (sozialistisch) neben der damaligen Bundesrepublik Deutschland, die innerdeutsche Grenze war die am schärfsten bewachten Grenze der Welt, die DDR löste sich am 3.Oktober 1989 auf und vereinigte sich mit der Bundesrepublik Deutschland

    DSF

    Deutsche Sowjetische Freundschaft, ab der 8.Klasse Pflicht mit monatlichen Beiträgen das unsere Eltern zahlten mit 10 Pfennig im Monat (auch Aluchips genannt), selbst russisch als Schulfach war ab der 5.Klasse Pflicht

    ESP

    Einführung in die sozialistische Produktion, Schulfach ab der 8.Klasse

    Eulenspiegel

    monatliche Zeitschrift für Jugendliche und Konkurrenzprodukt zu der Bravo

    FDGB

    Freier deutscher Gewerkschaftsbund gab es in allen Betrieben, wer Mitglied war und Beitrag zahlte konnte Ferien innerhalb der DDR buchen Bungalows an der Ostsee

    FDJ

    Freie Deutsche Jugend mit Blauhemd ging man ab der 8.Klasse

    Frösi

    Kinderzeitschrift mit Bastelsachen und Komiks

    GST

    Gesellschaft für Sport und Technik

    HO

    Handelsorganisation des Konsum, wir nannten es scherzhaft "heute offen??"

    Hort

    staatliche Nachmittagseinrichtung für Schüler bei denen beide Eltern arbeiten gingen, auch Tageskindergärten und Kindergrippen gehörten dazu

    Intershop

    Einkaufsladen für Bundesbürger, bekam man Westgeld mussten wir es bei der Bank in Valutascheinen auch Spielgeld genannt umtauschen

    Jugendweihe

    hatte man ab der 8.Klasse, wo ein Gelöbnis auf den Sozialismus abgelegt werden musste und die Lehrer uns endlich mit SIE ansprechen mussten

    Kaufhalle

    auch Konsum genannt, dort bekam man fast alles zu kaufen, heute Supermarkt

    Kessel Buntes

    Musiksendung im Fernsehen der DDR wo auch Westsänger und Westgruppen auftraten, sollte die Samstag Abend Sendungen des Westens verdrängen

    Klassenrat

    wurde jährlich in der Schulklasse gewählt, bestand aus Vorsitzender, Stellvertreter, Agitator, Kassierer und Klassensprecher

    LPG

    Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die Bauern wurden enteignet und gezwungen ihr Land mit anderen Bauern durch staatliche Kontrolle zu bewirtschaften

    Milchpause

    Tägliche Schulpause wo jeder Schüler ein viertel Liter Milch zu trinken bekam, bei kinderreichen Familien bekamen die Schüler die Milch umsonst

    NVA

    Nationale Volksarmee, sollte die Kampfkraft gegen den Kapitalismus sein

    PA

    Produktives Arbeiten, Schulfach ab der 8.Klasse, fand in Betrieben statt

    Pestalozzischule

    Sonderschule für Kinder die nicht die normale Schule schafften

     Pionier

    wurde man ab der 1.Schulklasse mit blauem Halstuch, ab der 3. Klasse Thälmann Pionier mit rotem Halstuch

    SED

    Sozialistische Partei Deutschland, die diktierten unseren Eltern alles vor, galt als Machtorgan und Sprachrohr des Staates

    Stasi

    Staatssicherheitsdienst, Parteigenossen die ihre Mitmenschen ausspionierten und es in Berichten zusammen fassten und an das Ministerium für innere Sicherheit der DDR nach Berlin meldeten

    Trabi

    Rennpappe oder Karton de Plamage, Auto aus der DDR gebaut in Zwickau (VEB Sachsenring) Trabant601, die Luxusausführung hatte schon eine Tankanzeige und kostete ca.12.700 DDR Mark

    Trommel

    Zeitschrift für die Thälmann Pioniere

    VEB

    Abkürzung für Volkseigener Betrieb

    Wunschbriefkasten

    Sonntägliche Musik Wunschsendung im DDR-Fernsehen

     

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