.... Ich hatte Schulschluss so gegen 13:15 und ging wie eigentlich jeden
Wochentag zum Mittagessen in die Kantine unserer Schule in
der Bebelstrasse, nun sah ich ein Mädel mit dunklen Augen
und langem dunkelbraunem Haar aus dem Fenster ihrer Wohnung
schauend, (an der Ecke der Strasse im Erdgeschoss), warum
ich immer das Glück hatte wenn ich vorbei ging weiß ich
nicht, aber sie war da...Es packte mich doch die Neugierde
und ging bevor ich essen wollte einfach zu ihr an das
Fenster sagte meinen Namen und schaute in ihre rehbraunen
Augen und stotterte heraus das mir auffällt,
sie immer, wenn
ich hier vorbei gehe, sie am Fenster sehe, sie sagte das sie
eigentlich mich sehen wollte und nicht weiß wann ich
Schulschluss habe und sie mitbekam das ich auch zu Mittag in
der Bebelstrasse gehe und öfters mal einen Schulkollegen
besuche der auch in dieser Strasse wohnt... H'm nun ging sie
mir danach nicht mehr aus dem Sinn und musste ständig an sie
denken, war es meine erste Liebe??, mein Herz fing
jedenfalls ständig an den Puls zu ändern wenn ich an die
Süße dachte... Was sollte ich jetzt in dieser Situation
machen, fragte ich mich, schließlich hatte ich Kerstin als
Freundin, sie hatte zwar die Schule gewechselt und sah sie
fast nie, aber das Mädel vom Fenster hat es mir angetan und
fesselte mich. In meiner Schulklasse gab es natürlich auch
nette und süße Mädels, ich hierzu kein Interesse hatte zumal
ich mir nie eine Chance ausmalte je eine Beziehung zu einer
Klassenkameradin haben zu können. Immerhin waren die Jungs
aus meiner Klasse schon mit ein paar Mädels zusammen,
sicherlich hatte ich auch ein Mädel als Freundin die sogar
im Kindergarten mit mir ging und mich riesig freute als ich
mitbekam das sie in meine Schulklasse ist.
Leider hatte ich
nicht viel von Manuela da sie eines Tages einfach verschwand
ohne mir Bescheid zu geben. Später erfuhr ich dass die
Familie von Manu über Nacht mit einem Agrarflugzeug in den
Westen geflohen ist.
Seitdem habe ich nie wieder mehr was
von ihr gehört und wurde auch seitens der Schule oder den
Lehrern verschwiegen.
Ganz voller Stolz ging ich jeden Tag zu dem Fenster an der Ecke nur
um in die dunkelbraunen Augen von Heike sehen zu können und
mit ihr zu sprechen, von meinem Bruder erfuhr ich das er in
die Schwester Petra verliebt ist und sie bereits als
Freundin hat. Mir machte es nichts aus, ich wollte Heike am
liebsten jeden Tag küssen aber irgendetwas hielt mich
ständig ab, fehlte mir plötzlich der Mut sonst gab ich mich
doch nicht so schüchtern. Immerhin hatte ich vorher Kerstin
als Freundin und die wollte es genau wissen und küsste sie
ja auch und ging Hand in Hand durch die Strassen mit ihr.
Warum tat ich es bei Heike nicht, lag es daran das sie zwei
Jahre jünger war als ich oder wollte ich das Gehänsel meiner
Schulkameraden aus dem Wege gehen. Wir schrieben uns
Liebesbriefe und trafen uns in der großen Schulpause auf dem
Schulhof, wechselten keine Worte da ich meistens
Schulaufsicht hatte und an der Einganstür stehen musste.
Mir
blieb nur der Schulschluss, wenn ich dann zum Mittagessen
ging sah ich meine Heike endlich wenigstens zwei Stunden
hatte ich sie für mich, danach musste ich nach Hause und die
Wohnung aufräumen sonst gab es Ärger von meiner Mutter wenn
der Haushalt nicht ordnungsgemäß war. Als Heike ein Jahr
später unsere Schule verlies weil die Eltern ein Haus gebaut
hatten am anderen Ende der Stadt verloren sich unsere Wege
und ich auf Grund meiner Schulprüfungen und Bewerbungen für
die Lehre keine Zeit mehr fand für Heike. Allein die
Tatsache das ich zu Heike sagte,
falls sie doch umzieht,
habe ich dann keine Freundin mehr wurde mir bis dato nicht
bewusst was ich da zu ihr sagte.
Wenn mein Bruder sich mit
Petra traf ging ich einmal mit um Heike zu sehen, sie hatte
kein Interesse an mir und nahm es mir übel mich nicht
gemeldet zu haben und gab dies als Vorwurf an und entschied
sich gegen mich. Mir war zu dieser Zeit völlig unklar warum
ich Schuld sei an unserer Trennung immerhin fand auch sie
nicht den Weg zu mir,
mir wurde ganz mulmig und war sehr
verletzt. Nun fing ich meine Lehre als Betonfacharbeiter in
Erfurt an und hatte danach nichts mehr gehört von Heike.
Nach meiner Lehre etwa zwei Jahre später packte mich die
Sehnsucht nach Heike, nahm allen meinen Mut zusammen begriff
nun endlich wie sehr ich damals Heike verletzte als sie weg
zog und wollte meine Heike unbedingt wieder sehen, also ging
ich jeden Sonntag an ihr Haus vorbei und überlegte wie ich
an ihr heran kommen soll. Es gab nur eine Möglichkeit,
einfach zu ihr zu gehen, an ihrer Tür zu klingeln und zu
fragen ob sie Zeit für mich hat, dies tat ich dann auch,
mein Herz schlug so doll das ich sogar jeden Herzschlag
spürte und mir heiß wurde.
Ich hatte Glück, meine Heike war
da und hatte Zeit für mich und ging mit mir spazieren nun
gab es wieder den Vorwurf warum ich zwei Jahre brauche um zu
ihr zu kommen. Ich erklärte ihr meine Situation und ich mir
erst jetzt sicher bin das nur ich sie liebe und niemals mehr
verlieren möchte. Sie sagte sie brauche Zeit und würde es
überdenken und entschied sich 14 Tage später wieder für
mich. Sobald ich mit Heike zusammen war fehlte mir wieder
der Mut sie zu küssen obwohl ich mich ständig danach sehnte
und davon träumte. Eines Tages kam ich zu ihr, da war gerade
eine Freundin bei ihr zu Besuch als Heike unverdrossen vor
den Augen der Freundin einfach Schluss mit mir machte mit
der Begründung das sie mich nicht mehr liebt und nicht
verkraften könne warum ich nach zwei Jahren einfach bei ihr
auftauche und sie wieder haben wollte. Ich war so fertig und
geschockt das ich mit ihrer Freundin fort ging und dieses
Mädel später dann als Freundin hatte mit dem Hintergrund
etwas über Heike zu erfahren und auch erfuhr. Leider
bemerkte Marion meine Tour und lies auch mich dann fallen
und sagte noch dann geh doch zu deiner Heike wenn du sie
liebst. Nun stand ich wieder alleine da und tröstete mich in
dem ich fast jeden Sonntag bestimmt zehnmal an ihr Haus
vorbei ging.
Warum verstand es Heike nicht das nur ich sie
haben wollte und sie liebte, für mich war es die erste große
Liebe mit täglichem Herzklopfen, viele Fragen quälten mich
noch Jahre später auf die ich bis heute keine Antwort bekam.
Nach vielen Jahren als ich bereits schon in den Westen
wohnte und bei meinen Eltern zu Besuch war sah ich meine
Heike in einem Möbelhaus in Oberdorla mit ihren Freund oder
Mann, trotz meines erneuten Herzklopfens bekam ich nie die
Chance mit ihr zu reden, sicher ist, sie war und ist die
Liebste für mich, kann und werde sie nie vergessen und meine
Liebe zu ihr die war aufrichtig und ehrlich. Ich glaube ich
liebe Heike bis heute immer noch.
Kapitel: stille Wasser sind tief..., die Rache war mein...
...nach meiner mündlichen Prüfungen 10.Klasse wartete ich im
Schulhof auf die Peiniger aus meiner Schulklasse die mich
jahrelang ignorierten und über mich lästerten und hatte nur
das eine Ziel "Rache". Den Mut gab ich mir durch den wahren
Spruch eines Schulkollegen der da immer zu mir sagte: Rainer
du bist so ein stilles Wasser und sehr tief, glaube mir,
du
hast mehr drauf als andere erwarten! Ich gebe schon zu das
ich Einzelgänger war und nur einen richtigen Freund (Udo)
hatte, alle anderen waren nur Kollegen dennoch akzeptiert
wurde und mich immer aus dem Klassengeschehen raus hielt und
mich distanzierte. Diese Worte von Uwe brachten mich zum
Entschluss endlich Rache zu nehmen, also zog ich mein
FDJ-Hemd aus, wartete mein Opfer ab, schnappte ihn und gab
ihm eine in die Zwölf ohne eine Erklärung von mir,
musste
aber Halt an eine Wand finden. Die anderen Schulkollegen
die das sahen waren erstaunt und riefen "oh" als ich meine
Treffer landete, einstecken musste ich auch ganz schön und
überschätzte mein Gegner der dann aufhörte als er mir so
eine verpasste das meine Lippe aufsprang und blutete, dies
war mir so egal, das selbst als ich nach Hause kam meine
Mutter mich nie fragte was da los war. Nächsten Tag trieb
ich das gleiche Spiel mit Thomas, den hatte ich zuvor schon
angekündigt er bekäme eine aufs Maul, dies tat ich dann
genauso, nur diesmal änderte ich meine Taktik und schlug wie
wild und ohne Pause so auf ihn ein das er das Weite suchte
und einfach abgehauen ist...
Kapitel: die Stasi versuchte es auch bei mir....
...nach dem ich meine Dienstzeit bei der NVA in Eggesin schon über
die 15 Monate hinter mir hatte und ich schon Gefreiter
geworden bin, luden mich irgendwelche Offiziere einer uns
unbekannten Division der NVA zu einem persönlichen Gespräch
in einer anderen Kaserne ein. Sie fragten mich nach meiner
politischen Einstellung und ob ich eventuell Grenzdienst in
Babelsberg oder Potsdam machen würde, immer mit den
Hintergrund ich sei der beste Schütze meiner Einheit und
könne den sozialistischen Staat an dem kapitalistischen
Schutzwall schützen. Klar stimmten die sehr guten
Schussergebnisse in meiner Einheit, immerhin hatte ich schon
drei goldene Eicheln mit Schützenschnur erschossen und
musste gegen Offiziere mit einer Pistole zum Wettschiessen
antreten. Da mir das schießen mit der AK47 und der Pistole
Maggarow sehr lag und ich eh schon Pläne erhob heimlich
irgendwann die DDR Richtung Westen zu verlassen und mich
Sybille auch noch verließ, kam mir dieses Angebot
Grenzdienst der Stasi sehr gelegen. Also sagte ich den
Offizieren erst einmal zu. Es folgten dann mehrere Gespräche
wo mir dann die Vergangenheit meines Vaters, der ja Major
Grenztruppen a.D. war, (ich selber meinen Vater nicht kannte
und ihn weder gesehen noch Kontakt hatte), sie mir klar
machen wollten das auch mein Bruder und meine Schwester in
der SED seien und ich mich daran orientieren solle.
Sie
gaben mir 24 Stunden Bedenkzeit und verlangten dann einen
Eintritt in die SED von mir obwohl ich Eingangs der
Gespräche erklärte das ich keinerlei Interesse am
politischen Geschehen habe und ich nicht den Glauben und die
Überzeugung hege mich politisch zu beteiligen. Nach dieser
Aussage von mir hörte ich nie wieder mehr was von diesen
Gestalten. Komisch war dies schon aber Gedanken hatte ich
mir danach nie wieder mehr gemacht.
Es kriselte eh schon in
einigen Städten und die Menschen wurden offener und
gesprächiger....
Kapitel: die Fernsehantennen zeigten Richtung Westen....
...da wir ja ca. 20 KM entfernt an der innerdeutschen Grenze
wohnten und unsere Fernseher nur das Ostfernsehen empfangen
konnten, bekam meine Mutter von einem Freund einen kleinen
Kasten an unserem RAFENA schwarz/weiß Fernseher
angeschlossen. Jetzt konnten wir auch nun endlich samstags
die Hitparade und Disco sehen,
dies kannten wir ja nur vom
erzählen unserer Schulkameraden die ihre Antennen unterm
Dach hatten und Richtung Westen gedreht war. Natürlich war
dann immer montags in der Schule in den Pausen dies ein
wichtiger Gesprächsstoff. Komisch war dann immer, egal mit
wem man sich unterhielt, irgendwie schauten wo alle heimlich
das Westfernsehen, selbst im Radio war der Empfang der
Hessische und Bayerische Rundfunk möglich. Viele versuchten
dies zu vertuschen und zu verheimlichen denn Angst gab es
schon und wir wussten auch nie was passieren würde, deshalb
versuchten unsere Eltern uns einzutrichtern dies nie
erzählen zu dürfen. Da es ja auch einen Intershop in unserem
Stadt-Hotel gab und es da immer so gut duftete wenn man in
den Laden rein ging besuchten wir Kids den Laden immer
heimlich,
kaufen konnten wir ja nichts, da man ja nur in DM
bezahlen konnte und dies ein Laden für Wessis nur war.
Wir
konnten dann in einem Laden "Fress-ex's" für Ost Geld
"Aluschips" auch Westware kaufen, allerdings nur
Konsumgüter. Dort bezahlten wir für eine Dose Ananass ca.
13,- Ost Mark oder Zigaretten 7,- Ost Mark....
Kapitel: an der innerdeutschen Grenze hielt ich
den Atem an....
...mein Lehrkollege der im Grenzgebiet wohnte, hatte eines Tages
die Idee mir zu zeigen wie man die Soldaten an der
innerdeutschen Grenze Arbeit verschaffen könne und nahm mich
mit. Da er aber im Grenzgebiet wohnte war es für mich nicht
möglich da einfach mitzukommen, also zeigte er mir einen
Schleichweg nach Lengenfeld/Stein und musste ca. 3 Stunden
mit ihm durch einen Wald irren bis wir dann schließlich an
der Grenze waren. Ich war überrascht als ich dies sah, uns
erzählte man was von hohen Zäunen und Gräben, es da wo wir
waren nicht so aussah sondern wir in einem Waldstück
Richtung Eschwege uns befanden wo ab und zu riesige
Betonpfähle mit verspanntem Draht standen. Mein Kumpel holte
aus seinem Versteck ein Luftgewehr heraus und bestieg mit
mir einen riesigen Baum der sehr hoch und ziemlich dicht mit
Ästen bedeckt war. Von dort aus sahen wir dann schon etwas
später den uns bekannten Zaun und die Wachtürme die aus
einem unbekannten Grund nicht besetzt waren. Jetzt sagte
Stefan zu mir, wir lassen die Puppen mal tanzen und zielte
mit seinem Gewehr auf einem Betonpfahl und drückte ab.
Plötzlich knallte es in ca. 50 Meter unheimlich laut und es
sah aus als würde man aus allen Richtungen kreuz und quer
schießen. Ich hielt vor Schock den Atem an und er erklärte
mir dass dies Selbstschussanlagen seien und gleich die
Sirenen losgehen würden und dann die Soldaten kommen und die
Dinger wieder aufladen würden. Stefan zeigte überhaupt keine
Angst und beruhigte mich, er mache dies nicht zum ersten Mal
und erklärte mir wir müssten jetzt etliche Stunden hier oben
auf dem Baum verweilen damit wir nicht erwischt werden. Er
sagte auch das die Grenzer dies locker sahen, da sie
glaubten es sei wieder Wild an die Schussanlagen gekommen es
ja schnell wieder aufhörte dort zu knallen. Nach ca. 6
Stunden schlichen wir wieder nach Hause und ich schwor mir,
nie wieder werde ich da hin nochmals gehen....
Kapitel: Samstags putzen und warten in der Schlange war normal....
...wie jeden Samstag nach Schulschluss traf es mich immer für
unserer Familie einkaufen zu gehen. Bei meiner Mutter war
Samstags immer komplette Reinigung der Wohnung angesagt,
nicht nur das da die Wäsche gewaschen wurde die bereits
schon seit den Frühstunden in einem riesigen schwarzen
Kessel auf dem Gasherd vor sich hin köchelte, nein Fenster
putzen, Türen abseifen und alle Schränke ausräumen und alles
saubermachen war normal.
Hinzu kam dann meistens auch noch
die Haustreppe wischen, einbohnern mit Wachs und die Strasse
kehren.
Nebenbei wurde dann auch noch Kuchen gebacken. Ich
war dann doch froh dem Chaos mit einkaufen umgehen zu
können. Als erstens bin ich zu unserem Bäcker um die Ecke,
meine Geschwister hatten ja einen Tag zuvor für uns Brot und
Brötchen dort bestellt, denn ohne war die Chance Samstags
noch was zu bekommen gering, nur die Schlange vor dem Bäcker
war dann groß und wartete meistens ca. 45 Minuten bis ich
endlich den Name und die Nummer der Bestellung der
Angestellten Verkäuferin nennen konnte. Selbst in der
Kaufhalle sich anzustellen an der Leergutrücknahme war schon
Gewohnheit, dies war’s noch nicht, sobald eine Schlange vor
einem Gemüse-Laden sich bildete stellte ich mich automatisch
dann noch an ohne meistens zu wissen was es da gab. Mit viel
Glück und einer enormen Wartezeit bekamen wir Bananen,
Tomaten oder neue Kartoffeln und das nur in kleinen Mengen.
Das warten in der Schlange gehörte zum Alltag, ich hatte
mich daran schon gewöhnt. Als ich fertig war ging es zu
Hause weiter da meine Mutter bis in die späten
Nachmittagsstunden putzen musste. Schön war noch das
Samstagsbaden für die ganze Familie das einfach zur
Tradition gehörte nachdem der Badeofen erst mit Holz und
Kohle angeheizt werden musste und es Stunden dauerte bis das
Wasser heiss war....
Kapitel: Mit der Jugendweihe zählten wir schon zu den
Erwachsenen....
… endlich war es soweit, die meisten Schüler meiner Klasse waren
schon 14 Jahre alt und es begannen schon die Vorbereitungen
zur Jugendweihe. Da es an unserer Schule insgesamt drei
8.Klassen gab wurde die Jugendweihe zusammengelegt und
musste auch gleichzeitig vorbereitet und geprobt werden.
Diese Zeremonie war eigentlich allen schon bekannt da es
immer das gleiche war für die Jugendlichen die ab diesen
Zeitpunkt schon zu den Erwachsenen zählten. Im Unterricht
der Schule rätselten wir schon was wir wohl schönes von
unserer Familie bekommen würden, traditionell bekam man ja
Geld in einem Umschlag oder Klamotten geschenkt. Die Jungs
meiner Klasse wollten sich einen Kassettenrecorder oder ein
Mofa/Moped kaufen. Ich wünschte mir einen Plattenspieler, da
ich Sammler von Schallplatten war und schon einige Singles
hatte wie ABBA und Smokie. Neidisch waren auch einige
Schulkollegen aufeinander, weil sich der Westbesuch ansagte
und sie wieder mit ihren tollen Sachen angeben konnten. Mir
war das egal,
ich hatte eh keine Verwandten im Westen und
musste mir dazu keine Sorgen machen. Wir mussten den Gang
zur Bühne mit Musik den jeweils ein Junge der von rechts kam
mit einem Mädchen die von links kam einstudieren, auf der
Bühne waren dann weiße Kreuze auf dem Boden gemahlt um eine
genaue Aufstellposition zu erreichen. Da ich dieses Ereignis
nicht einmal mit geprobt hatte, weil ich jeden Termin
verpatzte wusste ich nur mit welchen Mädchen ich gemeinsam
zur Bühne gehen musste, klappte es auf Anhieb und glaubte
schon ich würde mich vor allen diesen Menschen blamieren.
Unsere Klassenlehrerin rief die Namen zur dieser Zeremonie
auf und der Direktor unserer Schule hielt dann eine Rede,
deren Inhalt sich um und uns Jugendliche handelte die dann
den Stolz des sozialistischen Staates darstellten sollten.
Nach seiner Vorstellung machte er uns zu Lehrer, Mechaniker,
Bauarbeiter, Wissenschaftler oder sogar Kosmonauten,
innerlich lachten wir schon, denn das wollten wir bestimmt
nicht werden und das ganze noch vor unseren Eltern die mit
unseren Verwandten da waren. Dieses spielte sich in einer
Kulturstätte mit einem großen Saal ab und zum Schluss
bekamen wir das Jugendweihe-Buch überreicht. Ab diesem
Zeitpunkt mussten dann unsere Lehrer SIE zu uns sagen,
das
fanden wir besonders gut und wurden dann auch als
Jugendliche dadurch bestätigt. Unsere Eltern zogen uns an
wie auf eine Hochzeit, die Jungs mussten zum ersten Male
einen Anzug und Schlips tragen, die Mädels bekamen weiße
Kleider oder Rock mit Bluse angezogen….
Kapitel: Mit Altstoff sammeln besserten wir unser Taschengeld
auf....
…die Schule rief wie jedes Jahr zum Wettbewerb im Altstoff sammeln
auf, wo dann die beste Schulklasse bei einem Appell einen
Wimpel bekam und in der örtlichen Tageszeitung „Das Volk“
erwähnt wurden. Ausgesucht wurde dann ein Tag in der Woche,
wo wir Schüler dann mit unseren Gummikarren und Holzkarren
an jede Haustür klingeln mussten und die Leute nach Gläsern,
Flaschen und Zeitungen bettelten. Einen Tag zuvor bekamen
wir dann in unserem Mitteilungsheft für die Eltern
eingeschrieben das die Eltern Altstoffe für uns bereit zu
stellen haben. Damit es nicht zum Chaos wurde, bestimmten
unsere Lehrer die Strassen und Wohngebiete wo nur die
einzelnen Klassen sammeln durften, natürlich gab es die
Regel nicht dort zu sammeln wo wir wohnten. Ich und einige
Schulkameraden dachten uns was anderes aus und kamen auf die
Idee immer wenn wir was bekommen hatten, nicht alles in der
Schule abzuliefern sondern dies in einem Keller bei einem
Kumpel zu verstecken um später es selber in den
Altstoffhandel zu bringen. Da ja einige von uns kein
Taschengeld bekamen und ich auch dazu gehörte machte ich
natürlich mit und lieferten nicht alles in der Schule ab.
Später gingen wir dann abwechselnd zum Altstoffhandel und
brachten die Sachen weg, um mehr Geld zu bekommen
schmuggelten wir dann nasse Zeitschriften drunter damit
diese schwerer wurden, denn es ging ja nach Gewicht.
Nachts
stiegen wir dann über den Zaun beim Altstoffhandel und
klauten die Pakete wieder und brachten diese am anderen Tag
zu einem anderen Altstoffhändler. Das Geld teilten wir dann
gemeinsam und einige von uns mussten ihr Geld verstecken es
sollte keiner mitbekommen warum plötzlich Geld da war und
auf der Strasse gefunden glaubte uns keiner. Da sich das
klauen der Zeitschriften irgendwie herum sprach konnten wir
dies nur einmal machen und hofften nie erwischt zu werden.
Da ja mein Kumpel Udo auch für ältere Leute einkaufen ging
und Kohlen in Eimern aus dem Keller holte, durfte ich da ab
und zu mitmachen und hatte dann einen Grund zu sagen woher
ich das Geld hatte….
Kapitel: Witze über Honecker machten scheinbar viele....
…wenn meine Mutter Gäste zu uns am Sonntag eingeladen hatte oder
etwas zu feiern gab wie Geburtstage,
wurden die Leute nach
ein paar Gläschen Kaffeelikör mutig und begannen Witze über
Honecker und der SED zu erzählen. Wir Kinder bekamen auch
schon mal einen Schokowaffelbecher mit Eierlikör und den
Hinweis hierüber was bei uns in den vier Wänden erzählt wird
nicht am Montag in der Schule auszuplaudern. Wir wussten
schon das wir nichts zu erzählen hatten und widersprachen
daher nie, klar war uns auch das wir nicht „Am laufenden
Band“ sondern Kessel Buntes oder statt „Unsere kleine Farm“
den Wunschbriefkasten am Wochenende im Fernsehen sahen falls
wir gefragt wurden. Um in der Schule aktuell zu bleiben
reichten die Geschichten vom Wochenende meistens nur bis zur
ersten großen Schulpause. Dabei stellte ich meistens fest,
das solche Witze wie: Honecker ist ein großer Säufer der
hängt ja in jeder Kneipe oder warum ist das SED-Zeichen
oval; weil die eh alle nicht rund laufen, dieses immer von
denjenigen erzählt wurden die selber in der Partei waren.
Selbst meine Schulkollegen wo wir wussten dass die Eltern
Lehrer oder treue Staatsdiener waren erzählten uns solche
Witze oder hatten auch schon mal Westklamotten an oder
brachten Kaugummis mit. Selbst das tauschen von
Matchbox-Autos und Bildern aus der Westschokolade war eines
der beliebtesten und heimlichen Tätigkeiten in der Schule.
Zu Hause versteckten wir diese Sachen vor unseren Eltern.
Das Highlight war der Pelikan Füller da dort auch unsere DDR
Tintenpatronen reinpassten oder wenn die Patronen leer waren
holten wir die kleinen Glaskügelchen heraus und spielten
damit im Unterricht….
Kapitel: Das Schulleben war durchorganisiert....
…unser Leben nach der Schule war meistens unheimlich
anstrengend, die Hausaufgaben machten wir nach der Schule im
Hort, selbst dort bekamen wir Aufgaben noch auf entweder
Lesen oder mit den schwächeren Mitschülern den Lernstoff vom
Tage durchzukauen bis
diese es einigermaßen begriffen hatten. Dazu kamen
irgendwelche Pioniernachmittage oder FDJ-Veranstaltungen wo
dann Wandzeitungen von den so genannten Agitatoren
hergestellt werden mussten.
Auch mussten wir uns an
Sportspartakiaden gegen andere Schulen beweisen, die besten
der Besten verschwanden dann so ab der 8.Klasse aus unseren
Schulen, da hieß es dann sie seien auf Sportschulen um
unsere Land im Sport zu vertreten. Ich wusste auch von
diesen Schulen, hatte ja zu der Zeit eine Freundin die immer
weinte weil sie ihre Regel mit irgendwelchen Tabletten
verschieben musste wenn ein großer Wettbewerb anstand. Es
gab auch noch Bastelnachmittage wo wir dann mit selbst
gebastelten Sachen einen Schulbasar veranstalteten um Geld
zu sammeln für die armen Kinder in Vietnam oder Angola die
immer unsere Freunde sein sollten. Selbst unsere
Freundschaft mit der Sowjetunion mussten wir mit
DSF-Mitgliedsbeiträgen jeden Monat zahlen. Täglich gab es in
der Schule eine kleine Milchpause,
ein Schüler musste dann
zum Hausmeister in den Keller die Milch holen. Jedes Kind
konnte sich entweder normale, Vanille oder Schokomilch
aussuchen das vorher jeden Wochenanfang von einem Schüler
kassiert und bestellt werden musste. Ich gehörte zu den
Kinderreichen Familien wo wir die Milch kostenlos von der
Schule bekamen also nur Anspruch auf normale Milch hatte.
Nach jedem neuen Schuljahr wurde auch der Klassenrat
gewählt, ich wurde da mal der Milchgeldkassierer und DSF
Kassierer. Später gab es dann noch die GST-Nachmittage für
die Jungs auch Wehrkundeunterricht zur Vorbereitung auf den
Dienst in der NVA, die Mädels hatten meistens Kochen,
Nähen
oder Stricken. Auch bildeten sich Musikvereine oder
Sportgruppen die dann an Wettbewerben sich ihren Pokal
holten und verteidigten. Mein großer Bruder war im
Musikverein unserer Schule und spielte Trommel,
ich war ganz
stolz als er im Fernsehen mal gezeigte wurde allerdings
verlor er da ausgerechnet sein Trommelstock.
Wenn dann noch
Zeit danach übrig blieb spielten wir auf der Strasse mit
anderen Schulfreunden Fußball,
nicht jeder durfte mitspielen
nur der sich durchsetzte hatte eine Chance. Wir kamen
meistens mit kaputten Knochen und Abschürfungen nach Hause,
selbst wenn es Streit unter uns gab schlugen wir uns
gegenseitig ins Gesicht.
Unsere Eltern interessierten sich
nicht für unsere Rangeleien sonder ließen uns selber dafür
Grade stehen und mussten selber die Verantwortung
übernehmen. Ich spielte gerne Volleyball und Federball mit
meiner Schulkameradin aus der Parallelklasse, sie konnte es
sehr gut und machte mir viel Spaß….
Kapitel: In der Ferien fuhren alle an die Ostsee....
...in den großen Sommerferien fuhren alle scheinbar an die
Ostsee, entweder buchten sie ihre Reisen im FDGB oder fuhren
von ihren Betrieben aus in Bungalows die speziell für Firmen
an der Ostsee angelegt waren.
Wir Kinder gingen meistens für
vier Wochen ins Ferienlager, das immer von unseren Eltern
ihrer Betriebe ausging. Meistens kannten wir schon nach ein
paar Durchgängen die anderen schon und schlossen daher
Freundschaften und hofften natürlich im nächsten Jahr sie
wieder zu sehen. Die Erzieher waren Arbeitskollegen meiner
Mutter und konnten uns daher nie daneben benehmen da wir ja
wussten wenn wir was angestellt hätten Mam würde es als
erstes erfahren, also blieben wir meistens unauffällig.
Leider konnten die Erzieher auch nicht ihre täglichen
Fahnenapelle und Frühsport lassen, selbst Sportwettbewerbe
veranstalteten sie, lustig und toll fand ich die
Schnipseljagd oder Nachtwanderungen. Zum Schluss wurde dann
noch eine Kinderdisco veranstaltet und falls noch
Taschengeld übrig blieb durften wir uns dann noch
Spielsachen kaufen, dazu gingen wir dann in die Stadt mit
den Erziehern da die Ferienlager meistens außerhalb in
Waldgebieten lagen. Als wir mal wieder eine Schnipseljagd
veranstalteten gingen wir zu einem Wasserfall und ich musste
mich verstecken, da ich direkt unterm Wasserfall mich
versteckte und es dort ziemlich laut war, machte vorher
unsere Erzieherin mit uns aus, wenn sie laut mit der
Trillerpfeife dreimal Signal gab sollten wir aus unserem
Versteck heraus kommen und hätten dann gewonnen, leider
hörte ich nichts davon und schlief vor Angst in meinem
Versteck ein.
Erst als es langsam dunkel wurde wagte ich
mich aus dem Versteck und wunderte mich das keiner mehr da
war und wusste vor lauter Panik nicht was ich machen sollte,
also lief ich der einzigen Strasse Richtung Wald und hoffte
das Ferienlager dort zu finden. Unterwegs kam ich an einer
Freilichtbühne vorbei wo gerade der Film: “Luis der Ausserirdische“ lief und stellte mich hinter einem Baum und
schaute heimlich mit zu. Nach ca. einer Stunde wurde ich
bemerkt und musste weiter ziehen, verstand allerdings nicht
warum sich keiner für mich interessierte und warum ich Kind
mit erst 12 Jahren abends so spät alleine mich auf der
Strasse befand. Langsam ging ich weiter und hatte dann keine
Lust mehr weiter zu gehen, Hunger hatte ich auch und setzte
mich am Straßenrand hin und wollte mich ausruhen als
plötzlich ein Trabbi kam und stehen blieb. Zum Glück war es
unser Koch vom Ferienlager der Vater von meinem
Schulkollegen Norbert der vor Freude mich zurück in das
Ferienlager fuhr. Dort angekommen standen alle Kinder an den
Fenstern und klatschten alle vor Freude dass ich gefunden
wurde, meine Erzieherin umarmte mich mit Tränen in den Augen
und knutschte mich ständig ab. Am nächsten Tag hatte ich
plötzlich mehr Freunde als ich dachte und jeder wollte genau
wissen was ich unterwegs getrieben hatte. Es machte mir
unheimlich Spaß jedem alles zu erzählen, meine Mam war auch
froh als sie davon hörte das alles so Gut aus ging. Nach dem
Ferienlager sind mein Bruder und ich zu meiner Tante an die
Ostsee gefahren, da Mam ja von der Ostsee stammt brauchten
wir keine Bungalows oder Ferienheime des FDGB sondern
freuten uns immer zu Oma und Tante Renate an die Ostsee zu
fahren. Darauf warteten wir sehnsüchtig immer jedes Jahr,
denn unsere Tante belohnte unsere Schulzeugnisse immer mit
Geld, für jede Note eins gab es zehn Mark und für jede Note
zwei im Zeugnis fünf Mark. Dieses Geld brauchten wir für
unsere Kirmes am Ende der Ferien damit wir Karussell fahren
konnten….
Kapitel: die Kirmes unserer Stadt lockte viele Gäste an....
…jedes Jahr in den letzen beiden Augustwochen wurde unsere gesamte
Innenstadt zu einem ganz besonderen Festival umgebaut. Fast
in jedem Wohnbezirk der Stadt gab es eine eigene private
Kirmesgemeinde die ihre Traditionen von ihren Vorgängern
übernahmen und jedes Jahr verbesserten wollten. Viele dieser
Kirmesgemeinden feierten auf ihre eigene faszinierende Art
und bestanden schon seit ca. 100 Jahren. Unsere Stadt konnte
immerhin auf über 100 Kirmeszelte zugreifen. Sie stellten
sehr große Kirmesbäume auf die mit bunten Bändern geschmückt
wurden, jede Kirmesgemeinde wählte vorher ihren
Kirmesbürgermeister der dann zusammen mit dem Kirmespfarrer
die Kirmes eröffnete.
In dieser Zeit übernimmt auch der von
allen Kirmesgemeinden gewählte Kirmesoberbürgermeister die
Stadt.
Die Kirmesburschen wurden mit Frauen die sie selber
nicht kannten für die zwei Wochen verheiratet und mussten
ihre Braut jeden Abend zum Tanz mit einer Rose zu Hause
abholen, hielt ein Kirmesbursche dies nicht ein, wurde er
wie ein Hängebauchschwein an einer sehr langen Leiter
gebunden und am Morgen mit Läuten durch die Strassen
getragen und die Einwohner mussten kaltes Wasser beim
vorbeigehen auf ihn schütten. Andere Gemeinden feierten
Kinderkirmes, Schützenfeste, Malwettbewerbe oder sogar
Wettsaufen oder Wettessen. Die Einwohner aus den
Kirmesgemeinden verkauften dann ihre eigenen selbst
gemachten Weine oder Bratwürste, selbstgebackenes frisches
Brot mit eigenem Schmalzfett und selbst eingelegten
Salzgurken was zur Tradition gehörte. In jedem Kirmeszelt
gab es eigene Musik mit Bands und ein eigenes humorvolles
Programm mit den aktuellen Themen der Stadt und Tanz oder
Disco für jedermann. Das es schon sehr selten war in der DDR
das eine Stadt wie Mühlhausen 14 Tage Kirmes feierte wo man
praktisch jeden Abend feiern konnte, lockte natürlich viele
Leute aus der gesamten DDR an die dann in Schulen kostenlos
untergebracht wurden, auch viele Bundesbürger trafen wir in
den Zelten, trauten uns aber nicht diese anzusprechen.
Auf
den größten Festplatz unserer Stadt stellten die
Schausteller ihre Karussells oder Vergnügungsbuden auf das
für uns Kinder immer das schönste an der Kirmes war. Die
Kirmes wird vorher mit einem sehr großen Umzug aller
Kirmesgemeinden durch die Innenstadt eröffnet damit die
Gäste dann wissen wo sie feiern können.
Die Stadt beendet
die Kirmes mit einem großen Feuerwerk und die
Kirmesgemeinden begraben dann traditionell mit dem
Kirmespfarrer ihren Kirmesbaum der mit Trauerzug und Musik
durch den Stadtbezirk getragen, danach werden neue Ideen
geboren für die nächste Kirmes die heute immer noch in alt
bewährter Tradition dieser Stadt gefeiert wird… Heute ist
dies leider nicht mehr so groß und so viele Kirmesgemeinden
gibt es nicht mehr da die Einwohnerzahl stark abgenommen hat
und die Kirmesgemeinden nicht mehr das Geld haben gefeiert
wird dennoch und Mühlhausen in Thüringen lädt immer noch zur
Kirmes ein….
Kapitel: Kontakt zu Bundesbürgern in der Öffentlichkeit war nicht
erlaubt....
...nachdem ich mit meinen Freund und Kumpel Udo wieder
unseren Sonntäglichen Besuch im Thuringia-Restaurant
starteten, fiel uns diesmal auf als wir dort ankamen, das
die Kneipe diesmal absolut leer war und wir schon die
Hoffnung aufgeben mussten heute einmal süße Mädels zu sehen
oder zu treffen. Nach kurzer Überlegung gingen wir doch
hinein und nahmen Platz in einer Nische mit vier Plätzen und
konnten von dort aus alles überblicken. Da dies ein
Nichtraucher Restaurant war mussten wir zum Rauchen vor die
Tür, als wir diesmal zurück kamen saß plötzlich ein älteres
Pärchen an unseren Tisch. Wir verstanden die Welt nicht mehr
und konnten nicht fassen warum dieses Pärchen ausgerechnet
sich zu uns setzen mussten, immerhin waren fast alle Plätze
in diesem Restaurant leer und wir waren eigentlich auf die
Jagd nach zwei Mädels. Wir beschlossen hier nur etwas zu
essen und weiter zu ziehen und bestellten uns jeder ein
Rumsteak mit Pommes und Salat. Während wir auf unser Essen
warteten wunderten wir uns warum das Pärchen an unserem
Tisch sich nicht unterhielten sondern unsere Gespräche
lauschten. Wir erzählten über unsere Arbeit in der Firma,
da ich im Zementwerk Deuna arbeitete und ich meine
Verwunderung über Maxit-Zement ausdrückte und nicht verstand
warum wir mit westdeutschen Zement Betonfundamente gossen
obwohl wir in einem Zementwerk arbeiteten, lenkte plötzlich
der Mann des Pärchens sich in unser Gespräch ein. Er sagte
plötzlich, vielleicht stellt das Werk Zement für unsere
Industrie her und exportiert es zu uns. Mir und Udo blieb
der Mund offen und schauten uns fragend an, sagte der Mann
gerade exportiert es zu uns. Ich fragte natürlich sofort
nach ob er und seine Frau aus dem Westen kommen, seine Frau
sagte sofort ja, sie sei Mühlhäuserin und wollte nach
zwanzig Jahren die alte Heimat ihrem westdeutschen Mann
zeigen und freute sich endlich mal mit jemanden wie uns zu
unterhalten. Erst jetzt begriffen wir warum sich das Pärchen
zu uns setzte, immerhin hatten wir Angst uns weiterhin mit
den Wessis zu unterhalten da dies in der Öffentlichkeit
nicht erlaubt war. Dies erklärten wir und wurden von den
Mann wieder beruhigt, also erzählten wir leise weiter und
der Mann ging mit zum Rauchen vor die Tür und erzählte uns
von seiner Heimat, wo genau das war verriet er nicht aber
sein Dialekt sagte viel aus, irgendwo aus Bayern kamen die
beiden her. Mir und Udo machte es unheimlichen Spaß sich mit
dem Pärchen zu unterhalten, sie bestellten uns sogar Bier
nach und bekamen einen Pfefferminzlikör dazu. Nach ca. zwei
Stunden verabschiedete sich das Pärchen ganz nett, seine
Frau die neben mir saß gab mir unter dem Tisch eine Sarrotti
Schokolade und zwanzig West Mark, Udo bekam eine Schachtel
Röthändle Zigaretten von dem Mann geschenkt. Wir wussten vor
lauter Freude nicht was wir sagen sollten, hinzu kam noch
das die Wessis unsere Rechnung bezahlten mit der Begründung,
wegen des Zwangsumtausches bei der Einreise in die DDR
wollten sie das Ost-Geld loswerden. Ich konnte es gedanklich
nicht fassen was uns da gerade passierte, Udo kannte es ja
schon, immerhin waren seine Onkels alle im Westen,
ich hatte
aber noch nie Kontakt mit Wessis und Westgeld hatte ich noch
nie in der Hand gehabt oder im Original gesehen. Damit ich
im Intershop mir was kaufen konnte mussten wir das Westgeld
bei der Bank in so genannte Valuta Scheine umtauschen, dies
tat ich erst nach ca. vier Wochen, nachdem ich mir jeden
Abend zu Hause den Zwanziger betrachtete und an das schöne
Erlebnis mit den Wessis im Thuringia-Restaurant dachte….
Kapitel: Alterskontrolle bei der Disco wurde sehr ernst
genommen....
…um endlich am Wochenende die Disco in meiner Heimatstadt zu
besuchen, war es nötig vor Beginn der Disco sich ca. 2
Stunden vorher anzustellen da die Schlange und der Verkauf
der Karten sich unheimlich in die Länge zog.
Meistens ging
ich schon um vier Uhr Nachmittags los um wenigstens Glück zu
haben eine Karte zu bekommen.
Der Kartenverkauf begann dann
eine halbe Stunde vor Öffnung der Disco. Um auch hinein zu
kommen achteten die Türsteher auf Kleidung und Zustand der
Personen. Da die Disco ab 14 Jahren zulässig war, gingen da
natürlich viele Teenies hin und der Saal war dann immer
voll, dies sogar der einzige Ort war wo auch die Teenies
sich erwachsen fühlen konnten, rauchten und tranken sie Bier
und Cocktails, vorausgesetzt ein älterer holte die Cocktails
oder Zigaretten.
Beim Verkauf musste man seinen
Personalausweis vorzeigen, die Musik stammte aus den
Hitparaden vom Westen aber auch die Hits aus der DDR wurden
gespielt sofern diese gewünscht wurden. Punkt 21:00 Uhr
hörte der DJ auf seine Musik zu spielen und forderte die
Teenies unter 16 Jahren auf die Party zu verlassen, es
liefen dann vier bis acht Ordner durch den Saal die
Ausweiskontrolle machten und die Teenies mussten den Saal
verlassen. Auch nach neun wurde weiter kontrolliert. Als
mein Bruder mal mit mir dort war bekam er von einer fremden
Person einfach eine in die Zwölf ohne Grund, später gingen
wir beide hinaus um dies zu klären, der Feigling der mein
Bruder in das Gesicht schlug hatte gleich noch drei andere
Jungs dabei und wollten sich dann mit uns prügeln. Da ich
ihnen sagte, es sei unfair vier gegen zwei sich zu prügeln,
gaben wir einfach auf und liefen wieder zur Disco hinein
nachdem sich noch andere Jugendliche sich auf unsere Seite
schlugen die gerade Pause vor dem Saal hielten. Schlägereien
wegen Mädels gab es immer,
meistens nach der Disco, die
liefen meistens ohne große Verletzungen aus, da sich andere
Jungs einmischten um die Bösewichte zu verjagen, war dies
nicht geduldet und sich gegenseitig helfen war Tradition.
Auch bei anderen Tanzveranstaltungen wurden immer die
Ausweise kontrolliert und gegebenenfalls nach Hause
geschickt
auch wenn man älter aus sah war die Chance auf
bleiben gering…
Kapitel: Die meiste Ware gab es unter dem
Ladentisch....
…als meine Mama
das Kinderzimmer neu tapezieren wollte, fehlte uns die
nötige Raufasertapete für die Decke,
da meine Mutter
Verkaufstellenleiterin eines Zigarettenladens war, musste
sie ihre Beziehungen vorher schon aufbauen um das nötige
überhaupt zu bekommen so auch die Erfurter Raufasertapete.
Es wurden Freundschaften mit anderen Müttern die auch in der
HO tätig waren geschlossen sei es als Verkäuferin oder
Leiterin einer Filiale der Konsum HO.
Viele Kunden die bei
meiner Mama Zigaretten kauften bekamen ihre Ware die sie
meistens vorher bestellten unterm Ladentisch. So begann dann
das Tauschgeschäft, nach dem Motto „eine Hand wäscht die
andere“ und so gingen wir zu den Bekannten um dort zum
Beispiel: Schuhe, Farbe, Gemüse, Hosen oder andere Raritäten
abzuholen.
Selbst mein Schulfreund der ein Moped hatte,
bekam nirgends Tachowelle oder Blinkerschalen, es wurde
gegenseitig sich die Teile an den Mopeds abgebaut und
geklaut. Vieles was auch handwerklich benötigt wurde nahmen
sich die meisten aus ihren Betrieben mit oder konnte auch
dort bestellt werden. Als ich in den Sommerferien bei der
LPG arbeitete und Sauerkirschen pflücken musste, durfte ich
auf Anfrage zwei 10 kg Eimer mitnehmen. Im Laden sah ich
unsere Sauerkirschen nie stehen, selbst Kartoffeln die
Güteklasse 1 hatten wurden ins Ausland getauscht.
Die DDR
tauschte ihre einheimischen Waren gegen andere Waren mit den
anderen sozialistischen Bruderländern wie Bulgarien und
Ungarn. Später in meiner Lehre stellte ich fest, dass in
vielen Betrieben unserer DDR wie unsere „VEB Mülana“ die
Strickmoden für den Ottoversand hergestellt wurden. Bei
unserem Schlachthof in Mühlhausen stand jede Woche einmal
ein West LKW der dort Schweine oder Kühe abholte die bereits
geschlachtet waren.
Ich war auch mal in einer Zigarrettenfabrik wo der Tabak in Ernte23 Zigaretten
umgewandelt wurde.
Nach meiner Armeezeit arbeitete ich in Schwedt/Oder in einer Raffinerie und staunte nicht schlecht
dass wir bleifreies Benzin aus Russlands ÖL für ganz West
Berlin hergestellt hatten. Solche Beispiele gab es genug und
war uns auch klar dass wir billige Arbeitskräfte für den
Westen waren,
nur wusste keiner von uns mit was die Firmen
bezahlt wurden die für den Westen produzierten…
Kapitel: Wir Kinder gingen in den Hort und waren sogar in der Wochengrippe....
…da Mama auch arbeiten ging sind wir Kinder in der
Wochengrippe gebracht wurden, wir wurden am Montag früh um
07:00 Uhr abgegeben wurden und am Freitag 17:00 Uhr wieder
abgeholt. In den siebziger Jahren gab es dann so genannte
Kindergrippenkombinationen mit Kindergarten der
Ganztagsbetreuung anbot. Für viele Mütter war dies die
einzige Möglichkeit ihrer Karriere oder Job nachzugehen da
in der DDR jeder Bürger die Pflicht und das Recht besaß Geld
mit Arbeit verdienen zu können. Kinder ab 3 Jahre kamen
sofort in den Kindergarten, der den ganzen Tag betreut
wurde, hier schon wurden die Vorschulkinder ausgebildet und
aussortiert für die spätere Schule. Eltern die nicht wollten
dass ihre Schulkinder alleine zu Hause blieben, gingen dann
auch noch in den Schulhort der ebenfalls ganztägig betreut
war.
Es gab auch noch kirchliche Einrichtungen die
Kindergärten anboten, dies selten genutzt wurde oder wenn
kein Kindergartenplatz mehr zur Verfügung stand, konnten die
Kinder auch dort hingehen. Im Kindergarten gaben sich die
Erzieherinnen besonders Mühe uns Kleinen schon das singen,
malen und gemeinsame Spielen bei. Politisch wurden wir
Kindergartenkinder schon auf den Sozialismus eingeschworen
und mussten Bilder mit VEB Betrieben malen oder LPGs mit
Mähdrescher. Sogar Bilder von der Volksarmee mit Soldaten
wurden gezeichnet. Ob wir Kinder dies verstanden
interessierte hier niemanden, Hauptsache sie waren stolz das
die Kinder so freiwillig alles mitmachten.
Mit Fünf Jahren
war man schon im Vorschulalter und musste schon bis 10
zählen können auch Name und Adresse oder kleine Gedichte
lernen, wer nicht mitkam wurde ein Jahr später eingeschult
oder kam auf die Pestalozzischule,
(wir nannten dies Dummschule) ….
Kapitel: Bei Feiertage wie erster Mai oder Geburtstag der DDR wurden wir
bezahlt....
...sobald ein Feiertag wie der erste Mai oder der Jahrestag
der DDR gefeiert wurde,
kam es zu sehr großen
Demonstrationsumzügen durch die Hauptstraße der Heimatstadt.
Vorher wurden riesige Tribünen aufgebaut wo dann bei den
Veranstaltungen hohe Parteibonzen der SED und der Stasi
saßen. Wir Kinder die noch zur Schule gingen, mussten im
Unterricht Demoschilder mit Aufschriften basteln.
Die
Demoschilder bekamen immer Sprüche vom Sozialismus drauf
oder Lobeshymnen auf den Staat.
Auch wurde immer damit
betont dass wir Kinder später getreu den Sozialismus nach
diesen Idealen weiter leben sollen. Andere Demoschilder
hatten Honecker, Stoph, Lenin, Marx, Engels oder Breschnew
abgebildet.
Hinzu kam dann auch wieder der Hinweis der
sozialistischen Planwirtschaft wo die VEB-Betriebe immer von
Planerfüllung oder sogar Planübererfüllung sprachen diese
auch auf ihren Demonstrationsschildern bekundeten.
Leider
verstand ich diese Ausdrucksweise nicht, da mein Interesse
im Schulfach Staatsbürgerkunde nicht gerade groß und sehr
langweilig war und der Lehrer mich sowieso nicht mochte.
Einmal als Honecker sich als Besucher unserer Heimatstadt
ankündigte, wurde plötzlich unser Hotel sofort umgebaut,
Strassen komplett neu mit Asphalt versiegelt, Bäume am
Straßenrand gepflanzt, Häuserfassaden mit Holzplatten
versehen. Vorher war dies alles schon jahrelang kaputt und
verkommen und alt, keiner der Stadtväter kümmerte sich darum
da die Materialien zur Reparatur oder das Geld fehlte. Nach
dem Besuch Honeckers brachten die Verantwortlichen es in den
Ursprung zurück, die Bäume wurden wieder herausgenommen und
der Asphalt auf der Strasse hielt kein Jahr auf dem
Kopfsteinpflaster. Selbst als ich in der Lehre war, gingen
wir gegen Bezahlung zu diesen Veranstaltungen um unsere so
genannte Firma vertreten zu können, meistens zahlte die
Kaderabteilung 50,- DDR Mark sofort aus damit wir auch ja
hin gingen. Dies wurde auch zum Geheimnis gemacht und keiner
dufte darüber öffentlich sprechen,
den meisten lockte das
Geld also nahm auch ich diese Chance war und ging zu diesen
Veranstaltungen hin.
Danach traf man sich in Gaststätten
oder die Firmen luden zu Betriebseigene Feiern ein mit Tanz
und Musik,
von Sozialismus oder Planwirtschaft sprach dann
keiner mehr. Wir Jugendlichen gingen abends zur Disco oder
fuhren mit unseren Mopeds durch die Prärie. Selbst
beim Thema Wahlen in der DDR wurde mit physiologischen Druck
gearbeitet und war gezwungen wählen zu gehen, ich erinnere
mich an einem Vorfall zu Hause, meine Mam hatte einen
Freund der auch in unsere Familie lebte, er war
Parteigenosse und trug mit Stolz sein Parteibuch, als
DDR-Wahl war ging er pünktlich mit meiner Mam Sonntags 9:00
Uhr wählen. Ich war den Abend zuvor mit meinem Freund Udo
unterwegs und kam sehr Spät nach Hause und wollte natürlich
am Sonntag ausschlafen und die Wahl mir egal war. Als ich
bemerkte das meine Eltern wieder zurück kamen und es
Frühstück gab und mich dazu gesellen wollte, wurde ich von
meiner Mam beschimpft und musste mir sogar eine Moralpredigt
von dessen Freund anhören. Ich habe erst wählen zu gehen und
sollte mich schämen und ein Beispiel an ihnen nehmen wie
vorbildlich sie sind erst wählen zu gehen. Auf meinen
Hinweis das auf den Wahlzettel eh nur alles SED-Leute stehen
und ich überhaupt keiner der Kandidaten kenne und bis 18:00
Uhr wählen kann, wurde mir das gemeinsame Frühstück dann
verwehrt und gezwungen sofort wählen zu gehen. Auf eine
Diskussion danach verzichtete ich freiwillig, wusste auch
wer nicht zur Wahl ging wurde per Polizei sogar auf das
Wahl-Amt begleitet und danach so fertig gemacht das dann
alle anderen Kollegen oder Freunde mit Fingern auf den
jenigen zeigen sollte.
Kapitel: Es gab auch so was wie Einigkeit....
…Während meines Wehrdienstes bei der NVA stellten wir
Soldaten sehr viele Unstimmigkeiten oder Ungerechtigkeiten
fest. Hierarchie war hier an der Tagesordnung. Kommandiert
wurden wir von Unteroffizieren die gerade mal 18 Jahre alt
waren wir alle über 25 und ihr zweites Dienstjahr antraten,
natürlich wurden sie mit hohem Druck vorher auf ihren Dienst
geschliffen um später ihre Kompetenz gegenüber uns Glatten
ausüben zu können.
Selbst andere Soldaten in unserer
Kompanie die schon 12 von 18 Monaten Dienstzeit hinter sich
hatten zeigten uns stolz beim vorbei gehen ihr
abgeschnittenes Bandmaß das sie vorher liebevoll in kleinen
Rollen aus Holz oder Metall bastelten um uns demonstrieren
zu können wie viel Tage sie noch Dienst bei der NVA schieben
müssen.
Dies war von den Offizieren zwar verboten und wurde
bei Verstoß eingezogen, interessierte den Soldaten nicht,
denn er baute sich das Teil danach wieder neu und passte
dann besser auf nicht erwischt zu werden.
Dies gehörte zur
Tradition und wurde von Soldat zu Soldat weitergegeben und
die selbst gebastelten Bandmaßbehälter wurden an die
Gefreiten weitergereicht sobald dieser noch zwei hundert
Tage Dienst hatte. Vorher wurde der so genannte
Bandanschnitt feierlich auf den Stuben mit geschmuggeltem
Alkohol eingeweiht.
Dazu wurde aus der anderen Einheit ein
Glatter Soldat geholt, dieser musste sich auf einem
Stahlhelm setzen,
bekam eine Gasmaske auf mit weißen
Unterhemd, musste auch noch ein Stahlhelm aufsetzen wo eine
brennende Kerze befestigt wurde und dann mit Geschrei durch
den ganzen langen Flur der Einheit gekickt.
In meiner
Einheit ließen sich die Unteroffiziere Schikanen ein wie
Toiletten reinigen mit ATA oder die Duschen mit Handtücher
trocken reiben wenn einer von uns nicht das machte was sie
wollten. Dies geschah immer in Abwesendheit der Offiziere.
Da wir ja miteinander 18 Monate auskommen mussten ließen wir
uns das alles gefallen und schlachteten dann gemeinsam
Rachepläne aus um die Schikanen rächen zu können. Einmal
sonntags abends als wieder Schrankkontrolle anstand was
durch die Unteroffiziere immer statt fand, schloss einer von
uns die Stube heimlich ab und schnappten uns den Peiniger
hielten ihn gemeinsam fest zogen sein Hemd hoch und
schmierten schwarze Schuhkreme auf sein Bauch. Leider ging
dieser Fall bis an den Kommandeur und unsere Einheit wurde
für vier Sonntage zum Laufmarsch in Gleichschritt 4 Stunden
lang in der Kaserne verdonnert. Natürlich tat uns das ganz
schön weh, da Sonntags Dienstfrei war und wir marschieren
mussten. Wir machten dieses Spiel genau drei Sonntage mit am
vierten Sonntag traten wir zwar nochmals an als aber der
Befehl zum Marsch kam rührte kein einziger von uns sich vom
Fleck und verweigerten alle gemeinsam. Das nannte ich
absolute Einigkeit, während der Leutnant mittlerweile schon
Marsch schrie, lachten bereits einige von uns schon und
gaben nicht auf. Nach ca. 10 Minuten durften wir auf unsere
Stuben und hatten gesiegt. Dieser Fall wurde verschwiegen
und vertuscht eine Konsequenz mussten wir daraus nicht
ziehen,
im Gegenteil die Herren Offiziere spürten von uns
die Einigkeit unter uns und versuchten daher sachlich mit
uns umzugehen. Wenn man sich vorstellte das man singend auf
einer Entfernung von 10 Meter zum Speisesaal im
Gleichschritt drei Mal am Tag marschieren musste, hatte dies
wahrlich nichts mit Sozialismus zu tun sondern mit
preußischen Machtgehabe in Uniformen die aus dem zweitem
Weltkrieg stammten wo wir die Kragenspiegel an unserer
Ausgangsuniform vorher abtrennen mussten. Im dritten
Diensthalbjahr schoben wir täglich Wache an unserer Kaserne
mal am Tag mal nachts. Ich verstand auch nicht warum wir mit
scharfer Munition unsere eigene Kaserne bewachten,
klar war
mir schon das unsere Kaserne an der polnischen Grenze lag,
waren die Polen den nicht unsere sozialistischen Brüder,
komisch waren unsere Einträge im Wachbuch wo angeblich
feindliche Angriffe mit angeblichen Klassenfeinden statt
gefunden haben sollten. An einen Abend mitten in der Nacht
hörte ich ein knackendes Geräusch und schrie nach
Vorschrift: „Halt wer da“ und entsicherte und lud meine AK74
durch, lief mit schnellen Schritten auf das Geräusch hinzu
und mahnte zum sich zeigen. Entsetzt stellte ich fest, das
es mein Vorgesetzter war der unerlaubt Wachkontrollen machte
und sich in die Wachzonen schlich. Für mich war dies ein
Fest und ging jetzt nach Vorschrift vor und lies den
Eindringling verhaften. Am nächsten Tag musste ich zum
Kommandeur und bekam eine Auszeichnung (einen Tag
Sonderurlaub), musste aber nun meine weiteren Wachen ohne
Waffe tätigen weil sie Angst hatten ich könnte beim nächsten
Mal schießen. Ich war nicht traurig darum immerhin ersparte
dies mir das tägliche lästige Waffen putzen…
Kapitel: als im Westen von Umweltpolitik erzählt wurde interessierte es hier
niemand....
...in unserer Stadt war es üblich im Winter wenn es kalt war
mit Kohle geheizt wurde,
ging man dann durch die Strassen
der Stadt lag ein grauer Nebel über den Häusern und es roch
überall nach Kohlenruß. Selbst der Schnee wenn dieser
tagelang lag war dann nicht mehr weiß, mir fiel es daher auf
weil ich immer so gerne Schnee in Mund nahm und diesen auch
aß. Meine Mutter verbrannte im Ofen fast alles was geeignet
war, alte Bücher, Pappe, Holz und Altpapier. Der Verbrauch
der Kohlen war enorm da unsere Fenster nur eine Glasscheibe
hatte und im Winter sich dann die Eisblumen darauf sich
bildeten. Wir Kinder fanden es sehr schön anzusehen und
versuchten das Eis vom Fenster zu kratzen oder mit unserem
Atem Figuren rein zu bringen. Geheizt wurde meistens nur im
Kinderzimmer und Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer und Bad
hatten keine Öfen. Manchmal wenn es sehr kalt war machte
unsere Mam in der Küche alle Flammen vom Gasherd an und
versuchte somit Wärme in die Wohnung zu bringen.
Warmes
Wasser gab es nur Samstags wenn der Kohlebadeofen zum
Familienbaden angeheizt wurde,
am Alltag musste das
Waschwasser im Kessel auf dem Gasherd angewärmt werden.
Anfang der achtziger Jahre als es die Betonplattenbauten gab
wurden dort Gasdurchlauferhitzer in den Küchen eingebaut wo
der Wärmebedarf für alles abgedeckt wurde. Aber diese
Privilegien bekamen nur höhergestellte Persönlichkeiten oder
Parteibonzen.
Wir wohnten in so genannte Altbauten wo die
Wände und Decken noch mit Lehm verputzt waren und die
Schornsteine mit Kohlendampf rauchten. Ich als Kind hatte
immer öfters Mittelohrentzündung andere meiner Mitschüler
waren mit Krippeähnlichen Infekten behaftet und viele andere
Krankheiten gehörten zum normalen Alltag.
Neben Aspestwellplatten die immer mehr auf Balkondächer oder
Gartenhäuser angebracht wurden, schwappte von den Grünen aus
dem Westen die Diskussion um die Umwelt rüber. Selbst beim
Reaktorunfall in Tschernobyl tuschelten die Menschen hier
nur über die Nachrichten aus dem Westen, dachte hier zu
Lande niemand öffentlich über Folgen einer Umweltkatastrophe
nach. Als ich wie jedes Jahr mit meinen Geschwistern an die
Ostsee zu unserer Oma und Tante mit dem Zug fuhr wusste
jeder sobald der Zug in Bitterfeld hielt roch es schon nach
Chemie von den Leuna Werken und die Häuser waren grau und
verfallen und der Gestank hielt bis kurz vor Berlin an.
Unser Fluss „Unstrut“ die durch die Stadt läuft wurde mit
Abwasser aus den Fabriken gefüttert und war teilweise sehr
trüb und dreckig, im Schulunterricht machten wir im Fach
Heimatkunde eine Wanderung zur Quelle unseres Heimatflusses
und sahen klares Wasser sprudeln und jeder durfte davon
trinken, Gedanken über die Verschmutzung in unserer
Heimatstadt in den Fluss machte sich keiner und wurde uns
auch nicht seitens der Lehrer genau erklärt. Zu Hause wurde
alles in den Abguss gegossen,
es wusste ja keiner was für
Stoffe in den Reinigungsmitteln oder Waschpulver war,
auch
gab es keine Aussage über biologisch abbaubare Stoffe, fest
stand vieles wurde aus chemischen Elementen erschaffen und
die Infos gab es nur vom Westfernsehen das keiner Glauben
schenkte….
Kapitel: ich war der einzige Junge der Schule in Nadelarbeit....
… bei uns in der Schule gab es die Arbeitsgemeinschaft
Nadelarbeit das für alle Mädels meiner Klasse für ein Jahr
Pflicht war, dort sollte das Nähen, Stricken, Häkeln und
Sticken gelernt werden. Als ich mich auch dazu meldete und
unbedingt bei den Mädels meiner Klasse dabei sein wollte
bekam ich die Möglichkeit dazu mit zumachen. Als erstes
wurde das Stopfen von Löchern von Hand gelernt, später kam
das Häkeln und Stricken dran, ich musste nur die Handkniffe
zum Stricken lernen wie linke Masche und rechte Masche
brauchte es dann nicht mit zu machen, stattdessen lernte ich
das knüpfen eines Wandteppichs aus Wolle lernen. Mein großer
Bruder konnte auch häkeln und knüpfen und er konnte mir zu
Hause auch vieles zeigen und helfen. Meine Mam fand es sehr
mutig von mir dort mitzumachen.
Immerhin häkelte ich kleine
runde Deckchen und schaffte sogar einen Schal zu häkeln, ich
war so stolz das ich dies auch konnte und dabei völlig
vergas das ich der einzige Junge unserer Schule war der am
Unterricht Nadelarbeit teilnahm.
Zu Hause strickte meine Mam
ständig Hosen, Jacken oder Pullover für sich und uns Kinder,
daher hatte ich da auch eine große Auswahl an Wolle die ich
auf Anfrage dann bekam. Stolz war ich auch auf mein selbst
erstelltes Nähmäppchen was mit farbigen Stickereien von mir
versehen wurde und mit der Note eins bewertet wurde.
Kapitel: Konkurrenz? OST und West….
GST Unterricht, schwarze Kanal, Milch beim Hausmeister abholen
und Milchgeld einen Monat vorher bezahlen,
Pionierversammlung und FDJ-Nachmittag, Wandzeitungen
gestalten, Kuchenbasar als Wettbewerb, Spartakiade.
Elternabende wo Programme vorgeführt wurden und selbst
gebasteltes verkauft wurden um die Klassenkasse
aufzubessern, die deutsch-sowjetische Freundschaft jeden
Monat mit 10 Pfenning zu bezahlen, ärztliche Untersuchungen
in der Schule, Völkerball im Turnunterricht, ESP Einführung
in die sozialistische Produktion am Nachmittag in Betrieben
um zu lernen für das Berufsleben, Honecker und Lenin Bilder
hingen überall sogar in jeder Kneipe, Meister Nadelöhr,
Pittiplatsch und Frau Elster, Wunschbriefkasten, Kessel
Buntes statt Miami Weiß mit Ckrocett und Tubbs gegen
Polizeiruf 110, Am laufenden Band mit Rudi Carrel, unsere
kleine Farm mit Michael London aus Bonanza, Dallas mit J.R.
Ewing, Tatort mit Schimanski oder Liebling Kreuzberg mit
Manfred Krug. Witze über Honecker von SED Bonzen, schwarzer
Kanal die Hetze gegen den Westen, Kessel Buntes oder
Hitparade oder Disco im ZDF, Preil und Herricht, Eberhard
Cohrs als Komiker im DDR Fernsehen oder Otto und Heinz
Erhardt im Westen, Karat, Pudys, City, Ute Freudenberg, Nina
Hagen oder Roland Kaiser, Carel Gott, Peter Maffay oder Udo
Lindenberg mit seinen Zug nach Pankow, Winnetou mit Pierre
Briese oder
Chingachgook mit Gojko Mitic,
Signale – Ein Weltraumabenteuer von DEFA gegen Raumschiff
Enterprise im Westen, Sandmännchen, Ampelmännchen, grüner
Pfeil im Straßenverkehr, Hort und Tageskindergarten in der
DDR, Rondo Kaffee oder Tschibo, Vita Kola oder Coca Cola,
Florena Creme gegen Nivea blau weiße Schachtel gleich, Apfel
Deo und Lux Seife, Nietenhose gegen Wrangler Jeans,
Frauenrechte „Abtreibungsparagraf“ 218 in der DDR legal,
und Pille ab 14 kostenlos in der DDR,
Paragraf
175 StGB: Verbot von Homosexualität im Westen, in der DDR ab
1968 abgeschafft.
Fix und Foxi, Frösi, Trommel, Eulenspiegel oder Dr. Sommer
in der Bravo, Trabant, Wartburg, Barkas B 1000, W50-LKW,
Ikarus-Bus, Simson, MZ oder Ford, Opel, Golf, BMW, Mercedes
…. alles Konkurrenzprodukte OST gegen WEST ….
Zum Autor des Buches:
Rainer Gruhlke geboren am 11.11.1963 in Elgersburg in
Thüringen, Sohn einer Arbeiterfamilie wobei der Vater bei
der Nationalen Volksarmee seine Karriere machte und als
Major a.D. noch als Dispatcher in einem Wohnungsbaukombinat
in Rostock sein Geld verdiente. Durch das versetzten der
Dienstzeit des Vaters wohnte die Familie erst in Erfurt wo
die große Schwester und Bruder geboren wurde, später 1965
die Familie nach Mühlhausen (innerdeutsche Grenze) wechseln
musste und der kleine Bruder geboren wurde. Die Familie
hatte nun fünf Kinder davon vier Buben und ein Mädel,
leider
hat Rainer seinen ganz großen Bruder nie richtig kennen
gelernt da dieser bei der Oma an der Ostsee aufgezogen
wurde. Beruflich stand die Mutter finanziell auf festen
Boden und arbeitete als Verkäuferin in der HO und führte
sogar einen eigenen Zigarren, Zigaretten und Tabak Laden.
Die Eltern wurden 1970 geschieden, nach heutigen Erzählungen
der Mam, hatte der Vater nichts für seine Kinder übrig und
kümmerte sich nicht. Wenn er vom Dienst nach Hause kam
schlug er die Mutter und war alkoholisiert. Als Kind hat
Rainer seinen Vater nie gesehen und erlaubt sich deshalb
kein Urteil zumal dieser Mensch nicht mehr auf der Welt ist.
Eine Begegnung prägte mich doch mit meinen Vater als ich 19
Jahre alt war und ich eine Freundin aus Rostock Evershagen
hatte und wusste das mein Vater auch in Rostock Lütten Klein
wohnte. Ich kam von Lubmin nach Rostock um meine Freundin zu
besuchen und musste dann vom Bahnhof mit dem Bus zu meiner
Freundin nach Evershagen fahren. Während der Fahrt stellte
ich fest das ein Mann die Tür vom Bus versperrte in dem er
sich an den Haltestangen links und rechts fest hielt. Jetzt
kam langsam die Bus Haltestelle Evershagen wo ich aussteigen
sollte, sprach den Herren kurz vorher an und sagte wörtlich
zu ihm "Herr Gruhlke können Sie mir bitten den Weg frei
machen damit ich aussteigen kann", er schaute mich ziemlich
entsetzt an und fragte woher kennen Sie mich ? Meine
Antwort war ganz klar: "Herr Gruhlke ich kenne Sie schon
mein ganzes Leben lang" und stieg aus den Bus aus.
Bis heute
weis ich nicht ob mein Vater sich Gedanken gemacht hatte
über diese Situation und weiß das es einer seiner Söhne war
der ihm so begegnete. Ich nenne es Zufall ohne weiter
darüber nachzudenken. Mütter erzählen dann immer dein Vater
hatte nie Interesse an seine Kinder, siehe Geburtstag usw.,
ja das habe ich auch erlebt und habe meinem Vater nie
richtig begegnet oder kennen gelernt, Gründe dazu hat jeder
auch meine Mam die geschlagen betrogen wurde von ihrem
Ehemann, dann mit einer Scheidung endete und mit 5 Kindern alleine da stand. ....
Rainer hat 10. Schulklassen in der POS in Mühlhausen besucht
und den Abschluss mit „Gut“ (2,4) bestanden und danach noch
eine Lehre als Betonfacharbeiter abgeschlossen. Beruflich
begann die Karriere im Bauwesen als Brigadier (heute Polier)
und Lehrlingsausbilder. Mit 24 Jahren wurde der Wehrdienst
für 18 Monate in der NVA absolviert
und danach als
Anlagenfahrer in einem Petrochemischen Werk arbeitete.
Mit
dem Alter von 26 Jahren begann die Ausreise in den Westen.
Heute arbeitet Rainer als Eichmeister im öffentlichen
Dienst im Eichtechnischen Vollzug beim
Regierungspräsidium Tübingen im Landesbetrieb Eich- und
Beschusswesen BW im Eichamt Freiburg im Schwarzwald und dort
auch zu Hause ist.
Glossar am Ende des Buches….
Agitator |
> |
der wurde in der
Schulklasse bestimmt Wandzeitungen im eigenen
Klassenzimmer zu gestalten mit den Höhenpunkten
im politischen Geschehen in der DDR oder der
Schulklasse |
AG |
> |
Arbeitsgruppen, nach
der Schule traf man sich dort und konnte seinen
Hoppys nachgehen |
Apell |
> |
Fahnen und Schulapell,
wurde als Anlass zum loben, auszeichnen oder
bestrafen genommen wo alle Schulklassen auf dem
Schulhof antreten und in Reihe und Glied stehen
mussten |
Aula |
> |
der größte Raum in der
Schule wo alle wichtigen Schulereignisse
stattfanden und jede Schulklasse nur dort
Musikunterricht hatte, weil dort das Klavier
stand |
DDR |
> |
Deutsche Demokratische
Republik, der zweite deutsche Staat
(sozialistisch) neben der damaligen
Bundesrepublik Deutschland, die innerdeutsche
Grenze war die am schärfsten bewachten Grenze
der Welt, die DDR löste sich am 3.Oktober 1989
auf und vereinigte sich mit der Bundesrepublik
Deutschland |
DSF |
> |
Deutsche Sowjetische
Freundschaft, ab der 8.Klasse Pflicht mit
monatlichen Beiträgen das unsere Eltern zahlten
mit 10 Pfennig im Monat (auch Aluchips genannt),
selbst russisch als Schulfach war ab der
5.Klasse Pflicht |
ESP |
> |
Einführung in die
sozialistische Produktion, Schulfach ab der
8.Klasse |
Eulenspiegel |
> |
monatliche Zeitschrift
für Jugendliche und Konkurrenzprodukt zu der
Bravo |
FDGB |
> |
Freier deutscher
Gewerkschaftsbund gab es in allen Betrieben, wer
Mitglied war und Beitrag zahlte konnte Ferien
innerhalb der DDR buchen Bungalows an der Ostsee |
FDJ |
> |
Freie Deutsche Jugend
mit Blauhemd ging man ab der 8.Klasse |
Frösi |
> |
Kinderzeitschrift mit
Bastelsachen und Komiks |
GST |
> |
Gesellschaft für Sport
und Technik |
HO |
> |
Handelsorganisation
des Konsum, wir nannten es scherzhaft "heute
offen??" |
Hort |
> |
staatliche
Nachmittagseinrichtung für Schüler bei denen
beide Eltern arbeiten gingen, auch
Tageskindergärten und Kindergrippen gehörten
dazu |
Intershop |
> |
Einkaufsladen für
Bundesbürger, bekam man Westgeld mussten wir es
bei der Bank in Valutascheinen auch Spielgeld
genannt umtauschen |
Jugendweihe |
> |
hatte man ab der
8.Klasse, wo ein Gelöbnis auf den Sozialismus
abgelegt werden musste und die Lehrer uns
endlich mit SIE ansprechen mussten |
Kaufhalle |
> |
auch Konsum genannt,
dort bekam man fast alles zu kaufen, heute
Supermarkt |
Kessel Buntes |
> |
Musiksendung im
Fernsehen der DDR wo auch Westsänger und
Westgruppen auftraten, sollte die Samstag Abend
Sendungen des Westens verdrängen |
Klassenrat |
> |
wurde jährlich in der
Schulklasse gewählt, bestand aus Vorsitzender,
Stellvertreter, Agitator, Kassierer und
Klassensprecher |
LPG |
> |
Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft, die Bauern wurden
enteignet und gezwungen ihr Land mit anderen
Bauern durch staatliche Kontrolle zu
bewirtschaften |
Milchpause |
> |
Tägliche Schulpause wo
jeder Schüler ein viertel Liter Milch zu trinken
bekam, bei kinderreichen Familien bekamen die
Schüler die Milch umsonst |
NVA |
> |
Nationale Volksarmee, sollte die Kampfkraft gegen den
Kapitalismus sein |
PA |
> |
Produktives Arbeiten,
Schulfach ab der 8.Klasse, fand in Betrieben
statt |
Pestalozzischule |
> |
Sonderschule für
Kinder die nicht die normale Schule schafften |
Pionier |
> |
wurde man ab der
1.Schulklasse mit blauem Halstuch, ab der 3.
Klasse Thälmann Pionier mit rotem Halstuch |
SED |
> |
Sozialistische Partei
Deutschland, die diktierten unseren Eltern alles
vor, galt als Machtorgan und Sprachrohr des
Staates |
Stasi |
> |
Staatssicherheitsdienst, Parteigenossen die ihre
Mitmenschen ausspionierten und es in Berichten
zusammen fassten und an das Ministerium für
innere Sicherheit der DDR nach Berlin meldeten |
Trabi |
> |
Rennpappe oder Karton
de Plamage, Auto aus der DDR gebaut in Zwickau
(VEB Sachsenring) Trabant601, die
Luxusausführung hatte schon eine Tankanzeige und
kostete ca.12.700 DDR Mark |
Trommel |
> |
Zeitschrift für die
Thälmann Pioniere |
VEB |
> |
Abkürzung für
Volkseigener Betrieb |
Wunschbriefkasten |
> |
Sonntägliche Musik
Wunschsendung im DDR-Fernsehen |